Kritik: Marco Polo – Staffel 1
DAS ‘GAME OF THRONES’ VON NETFLIX?
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Eines ist klar: Die Serie Marco Polo hat sich vieles dem erfolgreichem Vorbild Game of Thrones abgeschaut. Viel nackte Haut, Intrigen, Machtspiele und die Zeit, in dem die Serie spielt könnte man auch in die gleiche Schiene wie Game of Thrones stecken obwohl dort nie von einem Zeitalter gesprochen wurde. Jedoch ähneln sich Zusammenstellung von Requisiten, Kleidung und Ansprachen sehr, nur alles mit einem östlichen Touch. Was man aber irgendwie von GoT vermisst, wenn man den Vergleich schon vorweg anstellt, ist, die immer im Raum stehende meist unsichtbare Spannung die bei GoT in fast jeder Folge vorhanden ist. Bei Marco Polo ist zwar auch Spannung vorhanden, aber diese ist nicht so unterschwellig, sondern immer vorhersehbar und leicht zu erkennen.
Die Treue an der historischen Geschichte von Marco Polo ist bei dieser Serie nur angekratzt worden, was einem Experten auf diesem Gebiet vielleicht verwundern könnte. So ist es geschichtlich nachgewiesen, dass Marco Polo (Lorenzo Richelmy) mit seinem Vater und Onkel über Jahre hinweg in Kublai Khans Obhut war.
In der Serie ist jedoch nur Marco Polo “Gefangener” im Reich des Großkhans und wurde von diesem auf Reisen geschickt. Sein Vater und sein Onkel reisten in der Serie sofort wieder zurück nach Venedig. Allerdings wird die Darstellung Chabis (Joan Chen), der Frau von Kublai Khan, soweit treu der Geschichte nach wiedergegeben – als großer politischer Einfluss auf den Großkhan. Das letzte was mir bisher aufgefallen ist, dass die Serie die Geschichte des Finanzministers Ahmad Fanakati nur ganz leicht widerspiegelt. Kennt man die echte Geschichte von Marco Polo und dem drumherum nicht, kommt Ahmad Fanakati (Mahesh Jadu) in der Serie eigentlich als ganz netter Charakter rüber dem man nichts böses zutrauen würde. In Wahrheit war er wohl ein betrügerischer Finanzier des Großkhans der nicht davon halt machte korrupt zu sein. Nur in der allerletzten Szene der letzten Folge, als eine Art Cliffhanger für die wohl kommende zweite Staffel, bemerkt man, dass dieser Charakter wohl doch seine Schattenseiten hat. Für meinen Geschmack ein bisschen zu spät gezeichnet, nach zehn Folgen.
Ich hatte nie das Gefühl, dass ich bei Marco Polo gelangweilt war obwohl es nur vorhersehbare, leichte Spannungsbögen hat. Die Dialoge, die vielen verschiedenen Charaktere, gute Schauspieler und die Atmosphäre des Ostens des 13. Jahrhunderts sind eine gelungene Abwechslung zu aktuellen Megahits wie House of Cards, The Walking Dead oder Homeland. Ob es an Game of Thrones rankommt? Aus meiner Sicht reicht es dafür leider nicht. Trotzdem kann man den Kritikern, die vorweg behauptet haben die Geschichte Marco Polos sei ausgelutscht und nicht serientauglich, entgegenwirken und sagen: Eine gelungene Umsetzung mit ein paar geschichtlichen Veränderungen was der Serie aber gut tut.
Artikel vom 16. Dezember 2014
Hab bis jetzt die ersten zwei Folgen gesehen und für mich ist es ein meist durchschnittliches Kostümdrama das frei mit dem geschichtlichen Kontext umgeht, wie auch beispielsweise The Musketeers. Nur der Schauplatz ist halt ungewöhnlicher, da merkt man wieviel Geld Netflix bereit war zu investieren.
Aber wirklich spannend fand ich die zwei Episoden jetzt nicht unbedingt, da war doch viel vorhersehbar. Es ist nett, aber in Erinnerung wird es mir wohl kaum bleiben, außer die restlichen Folgen sind deutlich besser.