Kritik: Damsel
ICH NEHM’ DAS PFERD
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Prinzessin Elodie (Millie Bobby Brown) wird eines Tages mit einem Prinzen namens Henry (Nick Robinson) getraut. Das Ganze passiert sehr schnell und sie weiß nicht, was sie erwartet. Die Romanze aus dem Märchenbuch? Eher das Gegenteil. Die Königin und Mutter des Prinzen (Robin Wright) hat vor, Elodie als Opfer zu Nutzen, um das Reich vor einem bösen Drachen zu schützen. Elodie kann es kaum fassen, als sie plötzlich geopfert wird und in der Höhle des Monsters landet. Wird Elodie dem Drachen entkommen?
Mit so vielen Plotholes und Fehlern in einer Geschichte nach den Märchen, habe ich nicht gerechnet. Ohne spoilern zu wollen: Es waren so viele, dass ich aufgehört habe, zu zählen.
Unsere Hauptprotagonistin ist einfach untötbar. Egal was passiert, sie rennt weiter. Warum passiert das Ganze? Warum sehen wir in der Höhle eine Vorgängerin? Was ist die Beziehung zu ihrer Stiefmutter? Wer sind diese Menschen am Schiff? Alles bleibt unbeantwortet. Nichts wird weiter aufgebaut.
Selbst vom Drachen (in der Originalfassung synchronisiert von Shohreh Aghdashloo) erfahren wir nicht viel, obwohl der Drache noch mein Lieblingscharakter ist. Es bleibt so vieles im Dunkeln, das kann man gar nicht aufzählen.
Elodie ist nicht wie andere Mädchen. Ihre Schwester ist zwar da, aber völlig unwichtig bis zu ihrem einen Plot-Moment und wird danach gnadenlos wieder vergessen. Der Prinz hat was von den alten Disney-Prinzen aus den 1980er Jahren (da war selbst die Nennung eines Namens schon viel Arbeit!). Die einzigen Charaktere die tatsächlich etwas Charakter Entwicklung haben: Elodies Vater und der Drache. Der einzige Charakter mit Persönlichkeit: die Königin.
Den Rest können wir streichen. Hier wurde zum Teil nicht einmal mit Klischees gearbeitet. Es wurde gar nichts durchdacht.
In diesem Zuge lässt sich ebenfalls sagen, dass die Dialoge und der Tiefgang absolut zu Wünschen übrig lässt. Mindestens die Hälfte hätte man weglassen können. Nichts daran reißt einen mit und nichts macht die Charaktere und die Interaktionen zwischen ihnen interessanter.
Auch am Wendepunkt der Story passiert alles so stockend und unerklärt. Wenn wir auch den letzten Akt mit den vorherigen beiden vergleichen, sind wir plötzlich in einem anderen Film gelandet, wieso eigentlich?
Als absoluter Fantasy-Fan kann ich sagen, dass der Film für mich sehr enttäuschend ist. Zum einen ergibt die Story an vielen Stellen einfach keinen Sinn, zum anderen sind die Charaktere so leer und sinnlos, dass man ohne Probleme die Hälfte hätte wegstreichen können.
Dazu kommt, dass Elodie die krasseste Protagonisten-Rüstung – egal was ihr passiert, sie stirbt einfach nicht – aller Zeiten getragen hat und irgendwann feuert man nur noch den Drachen an, Elodie jetzt doch mal endlich umzubringen.
Wieder ein Paradebeispiel für einen Netflix-Film mit hochpotentem Marketing und schrecklichem Storyboard. In spätestens einer Woche hat man den Film wieder vergessen. Do better Netflix, please.
Artikel vom 5. Mai 2024
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