Review: Königreich der Himmel – Director’s Cut
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Konigreich der Himmel ist die Geschichte von Balian, einem gewöhnlichem Schmied, der sich 1184 auf den Weg nach Jerusalem macht um für Vergebung und die Erlösung seiner Sünden und die seiner verstorbenen Frau zu beten. Dort angekommen befindet er sich schließlich in Mitten eines Krieges der Religionen und Völker – zwischen Christen und Muslimen, Kreuzrittern, Tempelrittern und Sarazenen. In diesem ganzen Schlamassel muss Balian seinen Platz und seine Aufgabe finden.
Königreich der Himmel ist wohl einer der meist unterschätzten und unterbewertetsten Filme seitens der Kritiker und trotzdem einer der Superlative. Wenn ein Werk den Begriff Monumentalfilm verdient dann dieser: Angefangen bei dem absolut grandiosen Soundtrack von Harry Gregson-Williams, der sehr präsent und variantenreich das Geschehen untermalt bis hin zu dem fantastischen Kostüm- und Setdesign, welche die Welt förmlich zum Leben erwecken. Und auch abseits davon zaubert der Film beeindruckende Bilder von Natur bis hin zu großen Menschenmassen auf die Leinwand. Kameraarbeit sowie Effekte sind gut gelungen und wenn jemand meinen sollte, dass Zeitlupensequenzen ausgelutscht sind, dann möge er sich doch bitte diesen Film anschauen, oder für immer schweigen. Insgesamt entsteht eine perfekte Symbiose aus Bild und Sound, die dem Film seine Epik verleiht. Doch ist er nur etwas für Ton- und Bildfetischisten oder hat er noch mehr zu bieten?
Was die Schauspieler angeht, kann man hier getrost nahezu von Perfektion reden: Von der größten Hauptrolle bis hin zur kleinsten Nebenrolle sind die Charaktere erstklassig besetzt und liefern durchweg eine makellose Performance ab. Sei es Jeremy Irons, David Thewlis, Marton Csokas, Brendan Gleeson, Orlando Bloom, Eva Green oder eine der wenigen größeren Lichtblicke des Liam Neeson in seiner Schauspielkarriere. Aber wer befindet sich hinter der Maske des Königs von Jerusalem und wer erkennt die Verbindung zu Game of Thrones? Dafür müsst ihr euch den Film schon selbst anschauen! Zur Geschichte des Films braucht man nicht vielmehr zu sagen, außer dass sie detailreich und spannend erzählt ist und sich auch über die Dauer von drei Stunden tragen kann.
Doch das meckern darf natürlich auch nicht fehlen, auch wenn das hier wirklich auf höchstem Niveau ist. Wenn man dem Film etwas ankreiden möchte dann, dass es wirklich keine einfache und leichte Kost ist und man sich wirklich darauf einlassen muss. Er hat generell ein eher gemächliches, bis hin zu langsames Tempo und die Actionpassagen fallen selten, dafür aber umso imposanter aus. Außerdem bietet das Drehbuch für die Ausarbeitung der einzelnen Individuen etwas wenig Platz. Diese Kritikpunkte werden aber von den extrem starken technischen Aspekten kompensiert und beeinträchtigen den Filmgenuss in keiner Weise.
Also, wenn ihr einmal drei Stunden nichts zu tun habt und generell mit Historien- und mittelalterlichen Ritterfilmen etwas anfangen könnt, dann kann ich euch diesen Film nur wärmstens an Herz legen. Entscheiden solltet ihr euch für den Director’s Cut, durch den die “Plot Holes” in der Originalversion angemessen gestopft werden. Löcher…stopfen…haha…naja weiter im Text. Und solltet ihr zu der Gattung Mensch zählen, die gerne mal sagen “Das ist aber gar nicht realitätsgetreu” und auf 100%ige Faktenwahrheit bestehen, dann haltet euch lieber von Königreich der Himmel fern.
Artikel vom 28. November 2015
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