4.0/10

Kritik: Final Cut of the Dead

META BIS ZUM UMFALLEN

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Genres: Horror, Komödie, Startdatum: 16.02.2023

Interessante Fakten für…

  • Der gesamte Film wurde in sechs Wochen auf der Rennbahn von Évry gedreht, und das mit einem sehr begrenzten Budget von vier Millionen Euro.
  • Regisseur Michel Hazanavicius wollte schon lange eine Komödie über einen Filmdreh inszenieren und war gerade dabei, Ideen für einen neuen Film zu sammeln. Als der Produzent Vincent Maraval ihm One Cut of the Dead (2017) zeigte, einen japanischen Film, dessen Rechte er gerade gekauft hatte, gefiel Hazanavicius der Film und er sagte zu, ein Remake zu drehen.
  • “Coupez!” trug ursprünglich den Titel “Z (comme Z)”, bis ukrainische Filmemacher Michel Hazanavicius baten, den Titel zu ändern. Der Grund dafür ist die Verwendung des Buchstabens “Z”, der auf den Panzern der russischen Armee bei ihrer Invasion in der Ukraine zu sehen ist.

Regisseur Michel Hazanavicius ist bekannt für seine Filme voller Meta-Humor und cleverer Doppelbödigkeit. In seinem neuen Film nimmt er sich das Zombie-Genre vor. Leider regt “Final Cut of the Dead” nicht zum Lachen, sondern eher zum Abschalten an. Was schiefläuft, erfahrt ihr in der Kritik.

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Darum geht’s

Wirklich begeistert über den Dreh seines neuen Horrorfilms ist nur Regisseur Rémi. Bei allen anderen ist die Stimmung so ziemlich wie das Budget: low. Die Darstelleri:innen sind nicht so richtig motiviert, die Crew hinter der Kamera reißt sich nun wirklich kein Bein aus, um das ganze Projekt zum Erfolg zu machen, und das Drehbuch ist auch ziemlich mäßig. Alle sind sich einig, sie arbeiten an einem Zombie-Streifen, der eigentlich nicht der Rede wert sein wird. Doch das Adrenalinlevel und die Aufregung am Set steigen schlagartig, als plötzlich echte Zombies auftauchen und es nicht mehr nur darum geht, die nächste Szene in den Kasten zu bekommen, sondern sie auch zu überleben…

Remake des Grauens

Der Zombie-Horror hat eine lange Tradition und wurde schon für die unterschiedlichsten narrativen Experimente verwendet. Bereits George R. Romeros Nacht der lebenden Toten (1968), einer der ersten Zombiefilme überhaupt, nutze das (noch gar nicht existente) Genre, um die ethnischen Spannungen in den Vereinigten Staaten filmisch zu reflektieren. Seither gab es praktisch keine Grenzen dessen, was im Zombiefilm reflektiert und kommentiert werden kann und wurde.

Final Cut of the Dead setzt diese Tradition fort und betrachtet das Filme Machen selbst durch die Linse des Zombie-Genres betrachtet. Filme, die über Filme sprechen, das ist natürlich eine offene Einladung für überbordende Meta-Kommentare; und im Schaffen von Regisseur Michel Hazanavicius, der mit The Artist (2011) mit großem Erfolg und vielfach ausgezeichnet das Filmemschen kommentierte, nicht neu.

Jedoch ist die Idee auch nicht besonders originell. So handelt es sich bei Final Cut of the Dead ja schließlich auch um ein Remake. Das Zombie-Grauen gab es so bereits in One Cut of the Dead (2017) auf Japan. Wieso Hazanavicius die selbe Geschichte erneut verfilmte, lediglich den Ort der Handlung nach Frankreich verlegte, ist nicht so ganz ersichtlich, seine Version fügt dem eigentlich nichts von Belang hinzu.

Farblos abgepaust

Immer wieder hält die Handlung in Final Cut of the Dead einfach an. Der angestrebte Effekt ist klar: das Publikum, das die Konventionen des Genres gut kennt, wartet auf bestimmte Wendungen in der Handlung, bestimmte Ereignisse. Anstatt diese aber Schlag auf Schlag zu liefern, pausiert der Film und zwinkert vermittels einfach unbeholfen in der Gegend herumstehnder und nicht sprechender Figuren durch die Leinwand. “Na, seht ihr, hehe, hier kommt jetzt gleich genau das, was ihr denkt, hehe, checkt ihr es auch?” Leider langweilt das bereits beim ersten Mal.

Der Film verzettelt sich grandios bei dem Versuch, den unterhaltsamen Wahnsinn der Vorlage, erneut aufzukochen. Es ergibt sich nur eine sehr seichte und wenig gehaltvolle Brühe. In jeder Szene schimmert durch, wie clever und witzig der Film sein möchte, und doch stockt der Humor fast dauerhaft.

Fazit

4/10
Mies
Community-Rating:
Handlung 3.5/10
Schauspiel 5.5/10
Visuelle Umsetzung 4.5/10
Humor 3/10
Horror 3.5/10
Details:
Regisseur: Michel Hazanavicius,
FSK: 16 Filmlänge: 112 Min.
Besetzung: Bérénice Bejo, Charlie Dupont, Finnegan Oldfield, Grégory Gadebois, Matilda Lutz, Romain Duris,

Ein mittelmäßiger Versuch, der über weite Strecken enttäuscht. Witze, die nicht zünden, Effekte, die leider nicht doppelbödig trashig, sondern vor allem billig aussehen, und eine ausgestellte Gemachtheit, die nicht clever dekonstruiert, sondern nur schnell nervt. Besonders mit Blick auf die lange Tradition intelligenter Zombie-Filme und das gelungene Original, ist Final Cut of the Dead keine Empfehlung wert.

Artikel vom 21. Februar 2023

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