Kritik: Vikings: Valhalla – Staffel 2
Wikinger für Anfänger
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Die Helden aus der ersten Staffel Leif Eriksson (Sam Corlett), Fürst Harald Sigurdsson (Leo Suter) und Freydis Eriksdotter (Frida Gustavsson) sind nach dem Fall von Kattegat auf der Flucht. Ihre Reise führt die drei über die Fjorde Skandinaviens. Während Leif versucht, über den Verlust von Liv hinwegzukommen, verfolgen Freydis und Harald jeweils ihre eigenen Ziele. Ihre Wege trennen sich. Es warten Begegnungen mit alten Feinden wie mit Haralds Bruder Olaf Haraldson (Jóhannes Haukur Jóhannesson), aber auch neue Gesichter und dessen Geschichten werden erzählt.
Generell sind die Fähigkeiten der Schauspieler sehr durchwachsen. Ich bin zum Beispiel mit Leif Erikson bereits in der ersten Staffel nicht sonderlich warm geworden. Er schreit für mich nicht Wikinger. Für mich herausgestochen ist Emma aus der Normandie, gespielt von der deutschen Schauspielerin Laura Berlin. Bereits in der ersten Staffel zeigt sie sich als eiserne und undurchsichtige Königin Englands. Auch im zweiten Teil behält sie dies bei, muss sich allerdings auch einigen Gewissensbissen aufgrund ihrer Entscheidungen stellen.
Wie im ersten Teil werden Intrigen und Fehden gesponnen, so auch von neuen Charakteren wie von Harekr (Bradley James), dem Anführer der Piraten von Jomsburg. Allerdings ist vieles davon bereits früh zu erkennen und es gibt wenig Überraschendes in der Show zu entdecken.
Viel vom ursprünglichen historischen Ansatz der Show bleibt nicht, kein Vergleich zum Vorgänger Vikings um Ragnar Lotbrok. Was bleibt über? Eine spirituelle Reise von Freydis, ein christlicher Feldzug-Versuch von Olaf und ein paar imposante Kämpfe. Meistens war es mehr Gefühlsduselei als echtes Wikinger-Dasein.
Angeblich soll die Story der Geschichte von Leif Erikson, dem Entdecker, folgen, aber davon sieht man nur wenig. Generell verstrickt sich alles in den Liebeskummergeschichten der Charaktere und verliert viel Biss im Vergleich zur ersten Staffel. Da ging es mit den Ereignissen Schlag auf Schlag. Hier hat man das Gefühl, dass 80% der Charaktere nicht vorankommen. Wirkliche Entwicklungen sehe ich nur bei Freydis und Olafs Weiterentwicklung. Diese hat wenigstens etwas Unterhaltsames.
Bereits zu Anfang war die Story auf 24 Episoden verteilt über drei Staffeln konzipiert, viele der Geschichten unserer drei Hauptcharaktere wurden bereits schnell in der ersten Staffel abgefrühstückt. Haralds Geschichte startet in Staffel 1 mit dem Wunsch nach dem Thron Norwegens und bleibt unerreicht. In Teil 2 geht es weiter, aber wirklich erfolgreich ist er wieder nicht. Auch seine Weiterentwicklung bleibt bis auf den “tragischen” Verlust seiner Felle schlichtweg aus.
Freydis steht im Gegenzug wie in Staffel 1 weiterhin an erster Stelle. Spirituell und unabhängig, zeigt sie sich als wahre Wikingerin. Doch verfällt sie in dieser Staffel etwas in die klassische Mutterrolle, aber fängt sich später wieder in ihrer Rolle.
Generell bin ich der Meinung, dass zwar die Handlung in London zwischen Königin Emma von der Normandie und Gowin von Wessex (David Oakes) durchaus ihren Reiz hat und auch emotional sehr geladen ist, aber mit der eigentlichen Story der Wikinger hat das nicht viel zu tun. Ein reines Spin-Off nur für die Intrigen in England wäre wahrscheinlich sinnvoll gewesen. Der Geschichtsstrand in England und der in Norwegen lief parallel vor sich hin. Viel Verbindung gab es meiner Meinung selten.
Der wohl größte Pluspunkt der Staffel ist für mich die Musik von Trevis Morris. Ohne diese muskalisch geschaffene Atmosphäre dank ihm, würde die Show wesentlich mehr absinken. Unter anderem das Intro und der Song stechen hervor. Die Kampfszenen und der Spannungsbogen in den Showdown wären ohne die Musik zum Einschlafen gewesen. Wer eine Prise Wikinger möchte: Den Soundtrack sollte man sich anhören und die Playlist gibt es auch auf Spotify.
An sich war die zweite Staffel ganz okay, aber es gibt viel Luft nach oben. Unter anderem verliert die Story sich in Gefühlsduselei und viel Action geht verloren. Für harte Wikinger hätte ich mehr Kämpfe erwartet. Das eigentliche Thema der Wikinger und der Geschichte von Leif, dem Entdecker, hat sich verloren. Ich persönlich habe die einzelnen Geschichten von Freydis, Olaf und Jormundr am meisten genossen. Auf den Rest hätte ich auch mehr oder minder verzichten können. Da bereits Staffel drei sicher ist, werde ich sie dennoch ansehen, denn am Ende gibt es einige ungeklärte Fragen und die möchte ich in der Show noch beantwortet sehen.
Artikel vom 23. Januar 2023
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