8.1/10

Kritik: Deadpool

DER VERSAUTESTE UNTER DEN SUPERHELDEN EROBERT DAS KINO!

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Genres: Comic, Startdatum: 11.02.2016

Interessante Fakten für…

  • Während eines Talks bei Google verriet Ryan Reynolds, dass die Figur des Taxifahrers “Dopinder” nach “einem wirklich coolen Typen” benannt wurde, den er in der Grundschule kannte und der bei einem Blitzschlag ums Leben kam. Die Figur sollte eine Hommage an ihn sein.
  • Das Ganzkörper-Make-up von Ryan Reynolds wurde in acht Stunden aufgetragen. Sobald es fertig war, konnte er sich nicht mehr hinsetzen oder hinlegen.

Noch ein Superheldenfilm…wie langweilig… höre ich jetzt einige sagen. Und ja, wenn man sich die Superhelden-Filmliste bis 2020 anschaut, dann kann einem schon ein bisschen die Lust vergehen. Aber in diesem Fall sollte das Urteil nicht so schnell getroffen werden. Denn Deadpool, der zurX-Men-Reihe gehört und hier den achten Teil repräsentiert, kommt doch wieder anders daher, als die meisten der Superheldenfilme davor. Und wenn man nach der titelgebenden Person geht, handelt es sich bei Deadpool auch um keinen Superheldenfilm, sondern um eine “Liebesromanze”. Denn der Protagonist ist kein Held. Aber etwas an ihm ist schon super, dass muss man ihm lassen!

#HannibalHuldiger #IndieLiebhaber #GameGeek

Darum geht’s

Wade Wilson ist eigentlich ein ganz normaler Mensch. Ok, eigentlich ist er eine Art Söldner. Für Geld zeigt er den bösen Buben wo der “Hammer” hängt. Aber sonst ist er ganz normal. Schnell lernt er seine Freundin Vanessa kennen. Beiden passen wie Puzzleteile genau ineinander…äh zueinander. Die Welt scheint perfekt zu sein, bis die beiden erfahren, dass Wade Krebs hat. Er nimmt ein nicht ganz seriöses Angebot an, um seine Krankheit zu heilen, und gerät dabei an die falschen Leute: Sie experimentieren an ihm herum, heilen schließlich sogar seinen Krebs. Der Preis: jetzt ist er Mutant. Und ab dann ist gar nichts mehr normal. Zum einen heilt sich sein Körper selbst von Verletzungen, zum anderen ist er körperlich entstellt, kann nicht zurück zu Vanessa, und muss von nun an ein rotes Ganzkörperkondom tragen. Wade gibt sich den Spitznamen Deadpool, und macht es sich zur Aufgabe denjenigen zu schnappen, der ihm das angetan hat.

Wie man sieht, geht es bei der Handlung um keinen neuen und tiefgreifenden Stoff. Stattdessen kann auf die altbekannte Formel “dem-Protagonisten-passiert-etwas-Böses-und-er-will-sich-rächen” herunter gebrochen werden. Aufgrund des flachen Inhalts zieht sich der Filme in der Mitte. Was der Story aber deswegen umso besser steht, ist, dass die Handlung nicht linear verläuft und somit etwas Pepp in die Dramaturgie gebracht wird. Superhelden-Thematik bietet Deadpool auf jeden Fall genug. Die Liebesgeschichte und romantische Gefühle gehen in dem Gag-Dauerfeuerwerk jedoch etwas unter.

Markenzeichen: Großmaul mit großem Ego

Deadpool ist ursprünglich eine Comicfigur, die mit der Zeit aber auch in anderen Medien wie in Fernsehserien (Ultimate Spider-Man) oder eben auch in Filmen (X-Men Origins: Wolverine) Einzug gehalten hat. Wer also die Ursprünge des “wortgewandten” Antihelden verfolgt hat, kennt auch seine Markenzeichen: Eine großes Mundwerk mit vielen lockeren Sprüchen auf der Zunge, eine Menge überbordender Action und natürlich der Bruch mit der vierten Wand. Das bedeutet, dass Deadpool direkt die Zuschauer anspricht. Er weiß, dass er sich in einem Film befindet. Der Charme dabei ist, dass Deadpool sich nicht sonderlich ernst nimmt. Mit dieser Masche zieht er auch andere Marvel-Filme und Klischees durch den Kakao.

Fangen wir beim Humor an: Gleich vorne weg, wer mit Humor nichts anfangen kann, sollte die Finger von diesem Film lassen. Deadpool kommt wirklich keine Minute ohne einen Witz aus. Das ist keine Übertreibung! Das ist zum einen etwas Gutes, denn die Gags sind wirklich gut und treffen auch häufig ins Schwarze, doch bei solch einer Masse, ist es auch nicht verwunderlich, dass nicht jeder Witz zündet. Auch gibt es viele Insider, die nur von den knallharten Deadpool-Freaks und anderen Superhelden-Fans erkannt werden. Sonst handelt es sich selten um echte Brüller, die einem die Tränen in die Augen treiben. Ansonsten ist wirklich alles dabei, was man sich in bei einem Superhelden-Film wünschen kann: Witze, die unter die Gürtellinie zielen, Anspielungen und Easter Eggs auf den Nerdkosmos (wer von euch hat Marvel-Ikone Stan Lee entdeckt?) und eine Menge lustige Situationskomik.

Trotz FSK 16 harter Tobak

Nun zur Action: Als sich herausstellte, dass Deadpool in den Staaten ein R-Rating bekommt, hatte hierzulande wohl jeder etwas bange, ob das Ganze bei uns nicht deutlich entschärft wird. Doch genauso erleichtert kann man sein, denn der Film wird auch bei uns ungeschnitten gezeigt und das sogar mit einer FSK 16 Freigabe. Die Comicverfilmung scheut sich nicht vor Blutflecken, und das sieht man. Wenn Deadpool mit seinen zwei Katanas durch die Gegner schnetzelt, oder man sieht, was genau er mit 12 Schuss alles anstellen kann, kommt es nicht selten vor, dass ein Kopf rollt oder das ein oder andere Gehirn auf der Leinwand verteilt wird. Auch sonst ist die Action super choreographiert und schön anzuschauen. Alles top also? Nicht ganz. Insgesamt gibt es leider etwas zu wenig Action und an manchen Stellen ist der Filmschnitt einfach zu schnell.

Green Lantern adé. Ryan Reynolds ist Deadpool.

Zuletzt noch ein paar Worte zu den Schauspielern: T.J. Miller als Wilsons Freund und Barman Weasel, Gina Carano als Zweitbösewicht und Mutant Angel Dust, Brianna Hildebrand als “X-Woman” Negasonic Teenage Warhead (ja ihr habt richtig gehört) und Morena Baccarin als Wade Wilsons Freundin Vanessa spielen allesamt gut. Positiv herausstechen vor allem Ryan Reynolds als titelgebender Held und Ed Skrein als Bösewicht und Mutant Ajax. Reynolds setzt den durchgeknallten Charakter von Wade und Deadpool perfekt in Szene, während Skreins Charakter blass bleibt, er ihn jedoch kühl und berechnend spielt. Somit zwei gänzlich verschiedene Pole, die sich genau deswegen so gut anziehen.

Humor kommt nicht zu kurz.

Deadpool Joke

Auch der Soundtrack soll an dieser Stelle ein großes Lob bekommen. Auf die Weise, wie in Deadpool der Soundtrack zum Einsatz kommt und Songs ausgewählt wurden, erinnert der Film stark an Guardians of the Galaxy und passt absolut in das Setting. Da möchte man sich zuhause am Liebsten sofort die Schallplatte einwerfen und an all die schönen Filmmomente zurückdenken. Die deutsche Synchronisation ist absolut passend gewählt und tut dem Film keinen Abbruch. Allerdings wird aufgrund des Wortwitzes nicht jeder Gag genauso zünden können wie im Originalton.

Fazit

8.1/10
Gut
Community-Rating: (2 Votes)
Humor 9/10
Action 8.5/10
Schauspieler 8.5/10
Handlung 6/10
Visuelle Umsetzung 8.5/10
Details:
Regisseur: Tim Miller,
FSK: 16 Filmlänge: 109 Min.
Besetzung: Brianna Hildebrand, Ed Skrein, Gina Carano, Morena Baccarin, Ryan Reynolds, T.J. Miller,

Deadpool bekommt natürlich für Superhelden-Fans eine uneingeschränkte Empfehlung. Trotz einer schon tausend mal dagewesenen Story und den zunehmend inflationären Superheldenfilmen, bringt Deadpool eine Menge neuer Sachen und frischen, frechen Wind in das Genre. Deadpool etabliert sich somit als eine der interessantesten Persönlichkeiten im Marvel-Universum. Wer Filme wie Kick-AssGuardians of the Galaxy und Scott Pilgrim mag, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich in diesem Monat noch einen Kinobesuch gönnen. Dann aber bis zum Schluss sitzen bleiben…*hust* After-Credit-Scene *hust*.

Artikel vom 21. Februar 2016

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