Kritik: Yellowjackets – Staffel 2
WAS LAUERT IN DER WILDNIS?
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1997: Die Yellowjackets, eine Highschool-Frauen-Fußballmannschaft, sind auf dem Weg zu einem wichtigen Spiel, als ihr Flugzeug abstürzt. Fortan kämpfen die Teenagerinnen in der kanadischen Wildnis um ihr Überleben. Auch 25 Jahre später lassen die Erlebnisse von damals die Frauen nicht los.
In der zweiten Staffel muss sich Shauna (Melanie Lynskey) nach dem Mord an ihrem Liebhaber Adam (Peter Gadiot) mit der Polizei auseinandersetzen. Natalie (Courtney Eaton) befindet sich in den Händen der dubiosen Lottie (Sophie Thatcher), während Misty (Sammi Hanratty) versucht, sie zu finden. Derweil muss sich Taissa (Tawny Cypress) eingestehen, dass ihre Ehe gescheitert ist. Das Trauma von dem Flugzeugabsturz verfolgt sie und über alldem schwebt die Frage: Was ist damals in der Wildnis passiert?
Spätestens seit der Reality-Show 7 vs. Wild ist die Vorstellung, alleine draußen in der Wildnis zu überleben, in aller Munde. Die deutlich härtere Vision dieser Serie bietet die Showtime-Produktion Yellowjackets.
Die Serie war 2021 der Überraschungshit, wurde für sieben Emmys nominiert, unter anderem als beste Drama-Serie und für die beste Regie. Tolle Schauspieler, nervenaufreibende Spannung und schockierende Szenen sorgten dafür, dass die Serie im Gedächtnis bleibt.
Die Story ist in zwei Zeitlinien aufgeteilt. Einmal verfolgen wir das Geschehen im Jahr 1997, als die Mädchen nach dem Flugzeugabsturz in der Wildnis um ihr Überleben kämpfen. Der andere Zeitstrang versetzt uns in die Gegenwart, 25 Jahre später nach den Ereignissen. Die vier Protagonistinnen, Shauna, Natalie, Misty und Taissa, werden von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt.
Zwei Monate sind nach den Ereignissen der ersten Staffel vergangen, der Winter ist da und setzt den überlebenden Teenagerinnen schwer zu. Die wunderschöne schneebedeckte Landschaft steht im Kontrast zu dem harten Überlebenskampf.
Langsam übernehmen Hunger und Verzweiflung die Oberhand. Über alldem schwebt die Frage, ob eine übernatürliche Macht ihre Finger im Spiel hat. Die Serie lässt hier Raum für Interpretationen – haben wir es mit etwas Übernatürlichem zu tun oder ist es einfach nur der Hunger, der dafür sorgt, dass die Mädchen Halluzinationen haben? Ist es wirklich die Natur, die die Teenagerinnen zu drastischen Entscheidungen zwingt, oder ist das nur ein Vorwand, den sie benutzen, um ihre Taten zu rechtfertigen? Zu was ist der Mensch fähig, wenn er sich in so einer Situation befindet? Wie verändern sich Freundschaften und Hierarchien?
Zwischen den Teenagerinnen entsteht eine tolle Charakterdynamik. Der Zuschauer traut den Mädchen alles zu, das macht die Serie so unberechenbar und spannend.
Fantastisch ist auch der Cast, allen voran Melanie Lynskey. Die Schauspielerin, die vor allem als Rose aus der Sitcom Two and a half Men bekannt ist, zeigt, dass sich nicht nur das Comedy-Genre beherrscht. Abgerundet wird das großartige Ensemble von Juliette Lewis und Christina Ricci. Und auch ihre jüngeren Schauspiel-Ichs überzeugen auf ganzer Linie, vom Schauspiel sowie auch optisch ist die Ähnlichkeit zu ihren älteren Ichs verblüffend.
Die Neuzugänge sind eine Bereicherung für die Serie. Mit Lottie, einer weiteren Überlebenden der Yellowjackets, tritt ein spannender Charakter auf. Was führt sie im Schilde, ist sie wirklich die spirituelle böse Anführerin der Gruppe? Keiner der Figuren lässt sich in eine Schublade stecken.
Auch Elijah Wood ist neu an Bord. Der Amateur-Detektiv schließt eine Bekanntschaft mit Misty. Die beiden harmonieren wunderbar miteinander und sorgen für einige absurde Situationen. Der Humor lockert zusammen mit dem Soundtrack aus den 90ern die Stimmung auf.
Einige Storylinies scheinen jedoch nicht zielführend zu sein, wie die um den Fußball-Trainer der Mädchen, Ben. Und die Geschichte rund um Shauna wirkt an manchen Stellen zu soapig. Gelungen ist vor allem die Charakterentwicklung rund um Natalie, die beinahe sowas wie Frieden mit sich schließen kann.
Auch in der zweiten Staffel hält Yellowjackets die Spannung aufrecht. Interessante neue Charaktere ergänzen das feststehende Ensemble, das eine treibende Dynamik entwickelt. Einige Teile der Handlung wirken ein wenig ziellos, doch Schockmomente gibt es auch in dieser Staffel genügend.
Artikel vom 25. Mai 2023
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