Auch Charaktere außerhalb des Heldenteams bekommen ihre Momente. So auch Donald Ferguson, der eine existenzielle Krise durchlebt, nachdem ihm klar wird, wie er die Konfrontation mit Onmi-Man überleben konnte. Die Handlung nimmt in der zweiten Staffel auf jeden Fall Fahrt an.
Doch auch hier hat man einigen Charakteren deutlich mehr Aufmerksamkeit gegeben als anderen. So wie beispielsweise der grünen Schrumpf-Frau. Es bringt nicht viel, sie in lebensbedrohliche Situationen zu bringen, wenn die Zuschauer schon Probleme haben, ihren Namen zu merken. Und wusstet ihr eigentlich das die Guardians of the Globe ein neues Mitglied namens Bulletproof haben? Ich erwähne es lieber, bevor dieser wieder vergessen wird.
Ebenfalls irritierend ist es, wenn man kontextlose Szenen einbetten, von denen man nicht weiß, ob diese einfach nur ein Detail sind, um diese Superhelden-Welt auszuschmücken, oder zu bedeutenden Checkov Gun’s für die Zukunft werden. Hinzu kommt noch, dass man einfach aus dem Nichts komplett neue Konzepte einpflegt. Spoiler: In Invincible gibt es auch Zeitreisen!
Oh, hi Mark!
Doch reden wir mal über den Haupt-Helden. Mark Grayson erlebt gerade eine Achterbahn der Gefühle. So sehr er auch versucht, nicht so zu sein, wie sein Vater. Er wird immer wieder mit diesem konfrontiert und muss sich um die von ihm geschaffenen Probleme kümmern. Auch Cecils Einfluss hindert Mark daran, der Held zu sein, der er sein will. Von seinem kaum vorhandenen Liebesleben möchte man gar nicht erst anfangen. Die Thematik, sein Superheldenleben mit seinem Privatleben unter einen Hut zu bringen, tritt sehr in häufig Superheldencomics auf, doch Invincible schafft es, auch die Originalität beizubehalten. Ergänzt wird es nämlich durch die reale Gefahr, dass Mark heroischer Wille tatsächlich einknickt, vor allem wenn man den Erinnerungen des wahnsinnig gewordenen Angstrom Levy Glauben schenkt.
Doch gerade hier gibt es ein Problem: Der Übergang zum “bösen” Mark ist zu drastisch. Wäre man stärker darauf eingegangen welche Entwicklungen Mark hätte durchleben sollen, um zu einem der multiversalen Versionen zu werden, die von kaltblütig bis komikhaft bösartig reichen, hätte das funktioniert. Dafür hätte man auch Angstrom Levy stärker beleuchten können, statt ihn nur am Schluss nochmal reinzuwerfen. So wirkt es als würde ein wichtiges Puzzleteil fehlen. Wie auch zuvor hat man diesem Konflikt nicht die nötige Zeit gewidmet, um ihn vollständig zu beleuchten. Doch dafür gibt es noch weitere Staffeln, denn die Serie macht durchaus Fortschritte, wenn auch langsame.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!