Kritik: Alles steht Kopf 2
GEFÜHLSCHAOS IN DER PUBERTÄT
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Willkommen zurück in der Gefühlswelt von Riley. Diese befindet sich inzwischen mit 13 Jahren mitten in der Pubertät. Das bedeutet Veränderung, auch in der Kommandozentrale in Rileys Kopf, wo die Emotionen Freude, Kummer, Angst und Ekel, das Geschehen steuern. Doch die Pubertät bringt neue Gefühlen mit und so sorgen Zweifel, Peinlich, Neid und Ennui für neues Chaos in Rileys Kopf…
Die Geschichte rund um die verschiedenen Gefühle im Kopf der 11-jährigen Riley verzauberte 2014 Fans sowie Kritiker. Mit kreativen Ideen, Witz und Empathie entführten uns die Pixar-Macher in die Gefühlswelt des Mädchens und stellten uns die Emotionen Freude, Kummer, Ekel, Angst und Wut vor. Nun, etwa zehn Jahre später, kommt mit Alles steht Kopf 2 die Fortsetzung ins Kino. Und diese führt die Geschichte gekonnt weiter: Die Macher führen neue, interessante (Gefühls-)Charaktere ein, spielen mit einfallsreichen Metaphern und verleihen der Geschichte mehr Tiefe und Melancholie als im ersten Teil.
Riley ist nun 13 Jahre alt und mitten in der Pubertät. Und das bringt die Ordnung in ihrer Kommandozentrale ganz schön durcheinander. Bislang war Rileys Gefühlsleben von fünf Emotionen geprägt: Freude, Angst, Kummer, Ekel und Wut. Zu diesen gesellen sich nun Zweifel, Peinlich, Neid und Ennui hinzu. Dass in der Pubertät die Synapsen im Gehirn neu angeordnet werden, wird schön veranschaulicht, als ein Trupp Bauarbeiter die Kommandozentrale, die Rileys Handlungen steuert, komplett auseinandernimmt. Als das geschieht, befindet sich Riley auf einer Eishockey-Freizeit. Hier bietet sich für sie die Chance, bei ihrer Trainerin zu punkten und bei den Mitspielerinnen, mit denen sie auf die Highschool gehen wird. Unter den neuen Emotionen gewinnt Zweifel (Anxiety im Original) mehr und mehr die Oberhand. Mit übertriebenem Ehrgeiz versucht sie, Riley bei den „coolen“ Mädchen beliebt zu machen und ihre Eishockey-Qualitäten auszubauen. Als Anxiety in einer Art Malwerkstatt alle möglichen Worst-Case-Szenario sammelt, die beim Probespiel eintreten können, kam das dem ein oder anderen Zuschauer bekannt vor.
Es macht einfach nur wahnsinnig Freude, den Abläufen in Rileys Gehirn zuzuschauen, und zu sehen, was die Macher an einfallsreichen und lustigen Ideen hatten. Da wäre der Sturm, durch den sich unsere fünf Hauptemotionen kämpfen, indem es Glühbirnen regnet, weil Riley gerade am „Brainstormen“ ist. Oder die Zelle, in der sie ihre dunklen Geheimnisse versteckt hat (zum Beispiel ein peinlicher, aber sexy Charakter aus einem alten Videospiel, für den sie heimlich schwärmt).
Stark fällt auch die Message des Filmes aus, ohne ins Kitschige abzudriften: Alle Emotionen, auch Anxiety, haben ihre Daseinsberechtigung. Sie versucht auch nur, uns zu schützten. Allerdings tut sie das nicht mehr, wenn sie die Oberhand gewinnt. Und: Wir Menschen sind nicht per se gut oder schlecht, wir tragen gegensätzliche Ansichten in uns (Ich bin nicht gut genug, denkt sich Riley, aber auch: Ich schaffe das).
Wenn die Emotion Freude sagt, dass es vielleicht zum Erwachsenwerden dazu gehört, dass man weniger Freude im Leben verspürt, berührt das die Zuschauer und erinnert sie an ihre Kindheit, in der vieles doch unbeschwerter war. Riley wird erwachsen und dadurch wird auch der Film eine Spur melancholischer und ernster als der erste Teil. Ein Kinderfilm ist Alles steht Kopf 2 nicht mehr.
Mit kreativen Ideen, Witz und Empathie erzählen die Macher die Geschichte rund um Riley weiter, die nun mitten in der Pubertät angekommen ist. Dabei schaffen sie es, das Gefühlschaos, das das Erwachsenwerden mit sich bringt, gut rüberzubringen, und der Story mehr Tiefe zu verleihen.
Artikel vom 16. August 2024
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