8.5/10

Kritik: Wicked

VERZAUBERT IN OZ

Genres: Fantasy, Musical, Startdatum: 12.12.2024

Interessante Fakten für…

  • Stephen Schwartz wollte Glindas große Nummer „Popular“ modernisieren. Ariana Grande war strikt gegen diesen Vorschlag, denn sie wollte nicht Ariana Grande sein, sondern Glinda. Glücklicherweise behielt die Nummer im fertigen Film ihr klassisches Gefühl aus der Broadway-Show bei.
  • Cynthia Erivo hat für ihre Rolle zu gepiercte Ohren, weshalb die Maskenbildner:innen ihr Fake-Ohren anbringen mussten, die die Ohrlöcher verbergen sollten.

Und eine weitere Musicalverfilmung hat seinen Weg auf die große Leinwand gefunden. Dabei profitiert „Wicked“ nicht nur von den bereits beliebten Songs des Broadway Musicals, sondern auch den wichtigen Themen aus der Buchvorlage und gewinnt so die Herzen der Zuschauer:innen.

Avatar-Foto
#Marvelgeek #Genießerin #Trash

Darum geht’s

Wicked spielt in der Welt von Oz und erzählt die Geschichte von zwei jungen Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Glinda (Ariana Grande), beliebt, ehrgeizig und verwöhnt trifft während des Studiums an der „Shiz University“ auf die magisch talentierte und empathische Elphaba (Cynthia Erivo), deren grüne Haut sie zur Außenseiterin macht.

Während Elphaba sich auf ihr Studium konzentrieren möchte, um ihren Traum zu erfüllen, den legendären Zauberer von Oz (Jeff Goldblum) zu treffen, wird sie durch ein gesellschaftliches Unrecht abgelenkt: Die in der Welt sprechenden Tiere werden zunehmend diskriminiert und strukturell von ihren Berufen und Funktionen entfernt. Nicht nur erfahren wir mehr über die Beziehung zwischen den zwei Frauen, sondern auch den inneren moralischen Konflikt zwischen den persönlichen Zielen und eben denjenigen Problemen, die weitaus größer sind als die eigenen.

Nicht nur was für Musicalfans

Mit dem Live-Action-Film Wicked gelingt es Jon M. Chu das geliebte Broadway-Musical und damit auch die Buchvorlage von Gregory Maguire auf die große Leinwand zu bringen. Gegeben sind bereits beliebte Songs wie “Defying Gravity” und “Popular” und viele weitere. So hatte der Film musiktechnisch keine Probleme die hohen Erwartungen zu erfüllen. Gepaart mit wunderschönen Bildern und Choreografien kann man seinen Blick kaum von der magischen Welt von Oz abwenden.

Das Kostüm und Make-Up-Department haben hier volle Arbeit geleistet und die visuellen Effekte leisten den Rest. Der dabei sehr prominente Einsatz von CGI kann überfordern und die Bilder wirken dadurch hin und wieder überladen… doch wer den Trailer kennt sollte an der Stelle nicht überrascht sein.

Next Level Musical

Die Besetzung von Wicked ist sehr gut gelungen und wird durch Gastauftritte erweitert, die die Liebe zum Original Broadway Musical zeigen und Fans die Herzen höher schlagen lassen.
Dabei überzeugen besonders die beiden Frauen in den Hauptrollen: Ariana Grande und Cynthia Erivo! Dass die beiden singen können, war klar. Und doch setzt Ariana Grande eine Schippe drauf, indem sie eine nahezu opernreife Performance abliefert und Töne in einer Frequenz trifft, die Gläser brechen lassen könnte.

Aber auch schauspielerisch wurden die beiden gut gecastet. Erivo gibt ihrer Rolle genau die richtige Tiefe und verkörpert die starrsinnige und empathische Elphaba besonders gut. Hier haben wir aber auch eine Rolle, die ihren Werten und ihrem Charakter den Film über treu bleibt.

Eine Grande Herausforderung

Die Rolle der Glinda schien dagegen für Ariana Grande etwas anspruchsvoller gewesen zu sein. Zwar spielt sie die Rolle von Glinda sehr witzig und sympathisch, doch in den emotional komplexeren Szenen bleibt sie schauspielerisch blasser als ihre Spielkolleg:innen.

Leider schafft der Film auch nicht ganz die Kurve, die verschiedenen Sideplots optimal zu gewichten und miteinander zu verweben. Wir haben sehr viele Themen, Dynamiken und Charaktere mit ihren eigenen Problemen und Handlungssträngen, die einen die großen Handlungsstränge (wie zum Beispiel die systematische Diskriminierung der Tiere) zeitweise vergessen lassen. Klar wird die Entscheidung, die Geschichte in zwei Teile zu teilen, der Fülle an Handlung, die die Vorlage(n) bietet, gerecht. Vielleicht räumt die Fortsetzung mit diesem kleinen Manko noch auf, doch so oder so blicke ich gespannt auf weitere Geschichten aus der zauberhaften Welt von Oz.

Fazit

8.5/10
Stark
Community-Rating:
Kostüm & Maske 9.5/10
Visuelle Umsetzung 8/10
Handlung 8/10
Schauspiel 7.5/10
Musik / Soundtrack 9.5/10
Details:
Regisseur: Jon M. Chu,
FSK: 6 Filmlänge: 160 Min.
Besetzung: Ariana Grande, Cynthia Erivo, Jonathan Bailey, Michelle Yeoh,

Wicked bringt eine musikalische und visuelle Wucht auf die Leinwand, die vielleicht zeitweise überfordern kann, aber auf jeden Fall den Vorlagen gerecht wird. Und doch zeigt der Film Schwächen in der Gewichtung und Fülle der Handlungsstränge. Aber gleichzeitig ist die Besetzung sehr gelungen, auch wenn manche schauspielerische Leistungen der Gesangsstimme im Casting untergeordnet wurden. Das macht aber in der Qualität des Gesamtwerkes kaum etwas aus. Eine zauberhafte Empfehlung für die Weihnachtszeit.

Artikel vom 19. Dezember 2024

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4001Reviews.de (V4) – Seit 2015