Kritik: A Haunting in Venice
GRUSELN MIT AGATHA CHRISTIE
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Eigentlich wollte Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) sich in Venedig zur Ruhe setzen. Doch seine alte Freundin, die Krimiautorin Ariadne Oliver (Tina Fey), überredet ihn dazu, bei einer Séance in einem alten Palazzo teilzunehmen, der als verflucht gilt. Doch aus dem Spaß wird Ernst als Joyce Reynolds (Michelle Yeoh), die bei der Geisterbeschwörung als Medium fingierte, ermordet wird. Wer hatte ein Motiv, sie zu töten? Ihre Assistentin, die sie loswerden wollte? Oder die strenggläubige Haushälterin Olga Seminoff (Camille Cottin)? Poirot will den Fall lösen, doch das verfluchte Haus lässt ihn nicht in Ruhe. Er sieht und hört Dinge, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen..
Sie ist die erfolgreichste Krimiautorin aller Zeiten und hat das Genre nachhaltig geprägt – die Rede ist von der britischen Schriftstellerin Agatha Christie. Ihre Geschichten sind alle ähnlich gestrickt. Eine Gruppe von Menschen befindet sich an einem abgeschlossenen Ort – und dann geschieht ein Mord. Fast jeder der Anwesenden hat ein Motiv. Doch es gibt keinen Fall, den Meisterdetektiv Hercule Poirot nicht lösen kann. Am Ende gibt es eine Auflösung, die alle offenen Fragen beantwortet – und einen großen Plot Twist. Darin ist Agatha Christie wahrlich eine Meisterin. Ihre Krimis begeistern bis heute viele, auch den Schauspieler und Regisseur Kenneth Branagh, der nun seine dritte Agatha-Christie -Verfilmung auf die große Leinwand bringt.
Nach „Mord im Orient-Express“ und „Tod auf dem Nil“ hat sich Branagh an Agatha Christies unbekannteren Roman „Halloween Party“ gewagt – und erzählt pünktlich zur Halloween eine Gruselgeschichte. Wie in seinen anderen Christie-Verfilmungen hat er sich wieder einen hochkarätigen Cast geholt, unter anderem Michelle Yeoh, Tina Fey und Jamie Dornan sind an Bord.
Agatha Christie und Spuck– passt das zusammen? Die Antwortet lautet: Ja. Die Horrorelemente lenken nicht von der eigentlichen Handlung ab, sondern ergänzen sie. Branagh erzählt die Geschichte in einem flotten Tempo und baut eine spannende und schaurige Atmosphäre auf, die von den Schauplätzen verstärkt wird. Während die Verdächtigen in dem alten, mysteriösen Palazzo von der Außenwelt abgeschottet sind, tobt draußen ein heftiger Sturm, die Wellen schlagen hoch, alle Telefonleitungen sind tot – die perfekte Kulisse fürs Gruseln. Das Venedig der 50er-Jahre sieht authentisch aus und eignet sich mit seiner mystischen Aura perfekt als Handlungsort für eine Horrorgeschichte. Bei all dem Spuck vergisst Branagh jedoch nicht, wie seine Figur Poirot Fälle löst – rational anhand von Beobachtung und Faktenanalyse.
Kenneth Branagh spielt zum dritten Mal Hercule Poirot und bringt die Schrulligkeit und Liebenswürdigkeit des Detektivs gut rüber. Auf seinen gestellten französischen Dialekt könnte man jedoch verzichten. Michelle Yeoh glänzt als Medium, es ist schade, dass sie durch ihren frühen Tod so wenig Screentime bekommt. Tina Fey überzeugt als Krimischriftstellerin Ariadne Oliver, die in den Büchern öfter vorkommt.
Ansonsten setzt Branagh das Kammerspiel gekonnt in Szene, führt uns in den Verhören jeden Charakter und seine Motivation vor. Und schafft es die Kamera dezent auf Hinweise zu richten, die später eine wichtige Rolle spielen. Man merkt, dass Branagh die Vorlage kennt und versteht. Man hätte mit der einen oder anderen Figur noch etwas mehr Zeit verbringen können, bevor es zum finalen Countdown kommt. Zu guter Letzt kommt die Auflösung samt Plot Twist á la Agatha Christie, die den Zuschauer nicht enttäuscht.
A Haunting in Venice erzählt eine typische Agatha Christie-Krimigeschichte, kombiniert mit gruseligen Elementen. Spannend, atmosphärisch, mit einer schönen Kulisse – mehr braucht es nicht für einen gelungenen Krimiabend.
Artikel vom 14. Oktober 2023
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