6.3/10

Kritik: Ant-Man and the Wasp: Quantumania

KLEINE WELT, GROßE PROBLEME

Jetzt direkt streamen auf:

[jw_add_widget-sc]

Genres: Abenteuer, Action, Comic, Fantasy, Startdatum: 15.02.2023

Interessante Fakten für…

  • Dies ist der erste Ant-Man-Film, der nicht von Paul Rudd mitgeschrieben wurde.
  • Scotts Ant-Man-Anzug wurde so verändert, dass er das klassische Brustmuster aus den Comics aufweist.
  • Kangs Narben im Gesicht ähneln den Markierungen auf seiner Maske aus den Comics. Auch sein Gesichtsschild lässt sein Gesicht blau erscheinen.

Mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania” wird die fünfte Phase des MCU eingeläutet. Damit lassen wir den Weltraum der dritten Phase zurück und stürzen uns ins Quanten Universum. Der Startschuss ist gefallen… doch kann er auch überzeugen?

Avatar-Foto
#Marvelgeek #Genießerin #Trash

Darum geht’s

Scott Lang (Paul Rudd) musste schon lange nicht mehr als Avenger in den Kampf ziehen. Derweil schrieb er ein erfolgreiches Memoire und konzentriert sich auf seine Familie. Seine Tochter Cassie (Kathryn Newton) allerdings gerät als politische Aktivistin gerne mal mit dem Gesetz in Konflikt und kann nicht verstehen, wie ihr Vater sich bei all den Ungerechtigkeiten zurücklehnen kann.

Als die Familie im Hause Pym zusammenkommt, erzählt Cassie, dass sie etwas gebaut hat, womit sie mit dem Quantenuniversum kommunizieren kann. Oma Janet (Michelle Pfeiffer) findet das gar nicht gut, aber zu spät: Schon werden Hank (Michael Douglas), Janet, Hope (Evangeline Lilly), Cassie und Scott in das klitzekleine Universum gezogen, wo alte Feinde und vermeintliche Freunde von Janet bereits auf sie warten.

Zu viel, zu wirr, zu unübersichtlich – Die Kritik am MCU wächst mit jedem neuen Film.

Ich bin Fan und werde wahrscheinlich noch in 10 Jahren in die Filme gehen, doch auch ich tue mir gerade mit  Ant-Man and the Wasp 3 schwer. Ant-Man lieferte bisher meistens eine Auszeit wenn die Stimmung im MCU zu kippen. Als Ultron eine ganze Stadt hat schweben lassen oder nach Avengers: Infinity War die Hälfte aller Superheld:innen sich aufgelöst haben, brachte Ant-Man in seinem kleinen San Francisco überschaubare Problemen und selbstironischen Humor.

Phase vier endete nicht unbedingt mit einem Knall. Wo war das Grande Finale, von dem Ant-Man uns hätte ablenken müssen? Dieser erste Film in Phase fünf schwebt im (Quanten-) Raum ohne wirklichen Grund und Zugehörigkeit. Wir haben einen Ant-Man, der nicht mehr diese leichte Note braucht, weil er richtungsweisend für die schwere Zukunft des MCU zu sein scheint.

Wer kann das noch erklären?

Dennoch fängt alles vielversprechend an: Das bekannte Honigkuchen-Gesicht Scotts wandelt durch die bunten Straßen, sein Leben ist gut. Er liefert einige süß witzige Momente und Kommentare und eben dieser Scott, den wir ihn lieben, geht nicht verloren. Setzt man ihn jedoch in das Quantenuniversum geht der Fokus auf ihn und die kleineren, aber dafür besser ausgearbeiteten, Themen verloren. Schnell rutscht der Film in eine CGI überladene Welt ab. Wenn man sich schließlich daran gewöhnt, geraten immer mehr Fragezeichen in den Vordergrund, die nicht erklärt werden, bzw. werden können. Warum beispielsweise vergeht die Zeit dort unten nicht mehr anders, wie zuvor bei Avengers: Endgame? Das ganze Universum verliert an Substanz, sodass man Angst davor hat, näher hinzuschauen oder mehr zu hinterfragen.

Wenn man sich mal an das CGI gewöhnt hat, kann man dem Quantumverse etwas abgewinnen.

Aber bleiben wir an der Oberfläche. Rein optisch war dieses kleine große Universum beeindruckend. Fast schon märchenhaft à la Alice im Wunderland sehen wir wundersame Geschöpfe. Menschen- und Tierähnliche Bevölkerungsgruppen und fantastische Pilz- und Baumartige Strukturen zeichnen eine überwältigende Landschaft, für die sich ein Kinobesuch lohnt! Auch Maske und Kostüm an den Nicht-CGI-Wesen können überzeugen. Das Quantenuniversum ist eine Welt, in der alles anders ist und das nur so von verrückten Figuren wimmelt.

Funny Bones hat nicht jeder…

Doch hier hätte man aufpassen sollen, wie viel Raum und Text man diesen Figuren gibt. In Thor: Die letzte Entscheidung hatte man zum Beispiel Korg (Taika Waititi). Jetzt scheint es, als wolle man überall diese Dynamik einbringen und am besten noch übertreffen –so auch bei Ant-Man and the Wasp 3. Daraus resultiert flacher Humor, der schnell cringe wird und eine Sensibilisierung für diese Charaktere. Wenn man als Zuschauer:in nur noch mit Comicreferenzen und Star Wars ähnlichen Völkern, alten Bekannten und komischen Cameos zugeballert wird, verliert man den Spaß daran. Schade, denn hätte man sich hier einen Fokus gesetzt, wäre die Qualität sehr gestiegen.

Michelle Pfeiffer nimmt das Ganze scheinbar etwas zu ernst.

Auch den Ton, der bei Ant-Man normalerweise witzig ist, haben einige Charaktere nicht getroffen. Neben dem naiv, sympathischen Paul Rudd erscheint Michelle Pfeiffer als Janet wie ein Fremdkörper. Sie spielt ihre Rolle viel zu ernst, wobei man sich fragt, ob das von der Regie so gewollt war. Kang dagegen, gespielt von Jonathan Majors, kann in seiner Rolle auf ganzer Linie überzeugen.

Kang (Jonathan Majors) überzeugt als neuer Bösewicht auf ganzer Länge.

Mit ihm hat die fünfte Phase einen starken Antagonisten gefunden, wenn auch seine Motivation noch nicht ganz so klar ist wie die von Thanos. Das wiederrum liegt an der weitaus komplexeren Materie, mit der sich das MCU belastet hat.

Austauschbare Charaktere

Und wo wir schon bei Charakteren sind: Viele Figuren des Hauptcast wirkten austauschbar. Cassie wächst nicht über ihre Funktion hinaus, Motivation und Schwachpunkt für Scott zu sein und Hope war leider auch kaum relevant. Dabei half nicht, dass ihre Dialoge viel zu kitschig waren. Klar gab es auch viele starke Momente, aber ihnen hat die leichte und nahbare Ant-Man Note gefehlt, auf die ich mich so sehr gefreut hatte.

Fazit

6.3/10
Mäßig
Community-Rating:
Handlung 6/10
Charaktere 6.5/10
Visuelle Effekte 8/10
Humor 6/10
Dialoge 5/10
Details:
Regisseur: Peyton Reed,
FSK: 12 Filmlänge: 124 Min.
Besetzung: Evangeline Lilly, Jonathan Majors, Kathryn Newton, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Paul Rudd,

In Ant-Man and the Wasp: Quantumania fehlt das, was Ant-Man ausgemacht. CGI überladen, Figuren, die aussehen wie aus dem Star Wars Universum, und viel zu gravierende Probleme rauben dem Superhelden seine Nähe zu den Zuschauer:innen. Auch bewegt sich der Humor gefährlich auf der Grenze zum Cringe und die Dialoge driften immer wieder in den Kitsch ab. Dennoch kann Kang als neuer Bösewicht überzeugen und visuell lohnt sich ein Kinobesuch. Als MCU Fan würde ich den Film empfehlen, damit man sich nicht noch mehr in der immer unübersichtlich werdenden Welt verliert, aber leider konnte er mich nicht wie seine Vorgänger überzeugen.

Artikel vom 25. Februar 2023

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4001Reviews.de (V4) – Seit 2015