Kritik: Enola Holmes
Sherlock Holmes kann einpacken
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Die junge Enola Holmes (Millie Bobby Brown) lebt zusammen mit ihrer Mutter Eudoria (Helena Bonham Carter) auf dem Land des viktorianischen Englands auf. Unter anderem bringt die skurrile Mutter ihrer Tochter Alchemie und Bodenschießen bei. Eines Tages verschwindet Eudoria und überlässt Enola der Obhut von ihren älteren Brüdern, Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Henry Cavill) und stoischen Mycroft (Sam Claflin). Ihre Vorstellungen einer jungen Dame gehen hierbei weit auseinander und Enola nimmt Reißaus. Das Ziel ist es, ihre Mutter zu finden.
Was mich wohl am meisten von Enola Holmes überzeugt hat? Klare Sache: Der Schauspieler:innen.
Enola Holmes wird von Millie Bobby Brown gespielt, welche bereits als Elfie aus Stranger Things bekannt ist. Bisher eher wortkarg unterwegs, zeigt sie nun eine andere Seite von sich. Henry Cavill (Geralt von Riva aus The Witcher) als Sherlock Holmes ist für mich der perfekte Sherlock Holmes. Mein persönliches Highlight ist die Besetzung von Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange in Harry Potter) als Mutter Holmes: Eudoria. Eine bessere Verkörperung des Freigeistes von Eudoria hätte ich mir nicht vorstellen können.
Während der erste Teil des Films mit Spannung lockt und einen wirklich in die Geschichte zieht, so geht es zur zweiten Hälfte nur schleppend voran. Am Anfang wird die Buchvorlage immer wieder aufgegriffen und in einer unterhaltsameren Weise dargestellt. Enola als Charakter zieht einen mit und sie bildet eine klare Linie, denn sie ist mehr als nur ein starrsinniger Teenager.
Als großer Fan vom viktorianischen Ambiente und der Geschichte freut es mich immer sehr zu sehen, wenn Kostüme detailgetreu gehalten werden und auch der generelle Vibe der Szene stimmt. Bei Enola Holmes habe ich mich da auf jeden Fall sehr Zuhause gefühlt. Besonders ins Auge gestochen ist mir die Liebe zum Detail ganz am Anfang bezüglich der Handschuhe (bzw. der nicht getragenen Handschuhe) von Enola und wie sie als Wirbelwind ihr Haar offen trägt. Die Rolle der feinen Dame nimmt sie vorerst nur für ihre Detektivarbeit an. Am Ende bleibt sie sich selbst treu – tolle Sache.
Immer wieder ist die Lösung, der nächste Schritt in weiter Ferne. Enola weiß sich zu helfen, denn sie spricht mit dem Zuschauer durch den Bildschirm. Das mag im ersten Moment vielleicht etwas den Flow der Story unterbrechen, doch fand ich die Anekdoten und Kommentare von Enola unterhaltsam. Es hat mir das Gefühl gegeben, mehr Teil ihrer Gedanken zu sein. Gut war es, dass wir nur die Gedanken von ihr erfahren haben und nicht vom gesamten Cast. Das wäre wohl etwas zu viel gewesen.
Enola Holmes zeigt ein Familien-Drama der anderen Art und bietet seinen Charakteren viel Raum für Entwicklung. Langsam verliebt man sich in Enola und ihre skurrile Art, sich der Welt zu stellen. Entgegen aller Erwartungen rettet sie mal kurz den jungen Lord und löst ein größeres politisches Drama auf der Suche nach ihrer Mutter. Wer einen spaßigen Abend mit sympathischen Charakteren haben möchte, der ist mit Enola Holmes auf der richtigen Spur.
Und wenn das noch nicht reichen sollte, der zweite Teil Enola Holmes 2 ist auch schon da.
Artikel vom 12. Januar 2023
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