8.5/10

Kritik: The Batman

PAT THE BAT

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Genres: Action, Comic, Krimi, Mystery, Startdatum: 03.03.2022

Interessante Fakten für…

  • Zoë Kravitz und Robert Pattinson erhielten von ihren jeweiligen Vorgänger:innen (Michelle Pfeiffer bzw. Christian Bale) denselben Rat: “Stellt sicher, dass ihr im Kostüm auf die Toilette gehen könnt.”
  • Colin Farrell erklärte, er sei zu Starbucks gegangen, um seine Prothesen und sein Make-up für den Pinguin zum ersten Mal auszuprobieren. Niemand hat ihn erkannt, er wurde aber von vielen angestarrt.

Alle Jahre wieder, kommt ein… neuer Batman. Neben den Größen Christopher Nolan und Tim Burton, möchte sich jetzt auch Regisseur Matt Reeves einen Platz in der Batman-Hall of Fame sichern. Wird er das mit Robert Pattinson in der Hauptrolle und dem Goth-Anstrich schaffen?

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#Marvelgeek #Genießerin #Trash

Darum geht’s

Der Riddler (-?-) treibt in Gotham sein Unwesen und bringt nach und nach die einflussreichsten Menschen der Stadt um. Mit Nachrichten an den Batman (Robert Pattinson), die alle in Rätseln verschlüsselt sind, enthüllt er die korrupte Natur der Stadt. Gemeinsam mit Selina Kyle (Zoë Kravitz) und Comissioner Jim Gordon (Jeffrey Wright), spielt er das blutige Spiel des Riddlers mit. Unfreiwillig wird er dabei immer mehr mit seiner eigenen, traumatischen Vergangenheit konfrontiert.

Lowery, Keaton, Clooney, Bale – Die Liste an Batman Darstellern ist lang, sowie die Fülle an Filmen, die den Ritter der Nacht portraitieren. Die wohl beliebteste und bekannteste Reihe ist diejenige von Christopher Nolan (2005-2012). Mit seinem düsteren Ton, der brillianten Besetzung mit Größen wie Christian Bale, Heath Ledger und Gary Oldman, eroberte er nicht nur die Herzen von Comicfans. Lange konnte dieser ikonischen Trilogie keiner das Wasser reichen und doch haben es viele versucht.

Regisseur Matt Reeves versucht in The Batman nicht das Rad neu zu erfinden. Vielmehr nutzt er das Erbe des dunklen Ritters Gothams und schafft eine noch düstere, aussichtslosere Welt.

Gotham: Stadt der (Alb-) Träume

So fühlt sich der Film wie eine Hommage an die alten Filme und Comics an. Gotham ist dreckig, verrucht und verregnet. An jeder Ecke bröckelt das Stadtbild, während Menschenhandel, Drogenmissbrauch, Armut und Korruption im Verlauf des Filmes immer mehr zum Vorschein kommen. Blickt man zu Wayne Manor, fällt direkt die gotische Architektur und der Mangel an Licht ins Auge, welche Zuschauer:innen fast schon nostalgisch an die alten Tim Burton Filme zurückdenken lassen.

Durch den Kontrast mit der aggressiven, roten Farbe, wie bereits im Trailer zu sehen ist, zieht The Batman die Zuschauer:innen in einen Film voller Gewalt und Auswegslosigkeit hinein… und das ist ein Kompliment. Die Actionsequenzen sind farblich und choreografisch perfekt abgestimmt und zählen mitunter zu den Highlights des Filmes.

The Bat, the Cat and a Penguin

So wie Gotham, ist auch Bruce Wayne durch sein nie aufgearbeitetes Trauma psychisch zerrüttet. „Ich wollte, dass er menschlich ist und sich abmüht und mit sich ringt“, meinte Regisseur Matt Reeves in einem Interview mit der TIME. Wenn das jemand gut spielen kann, dann Robert Pattinson. Bereits in Filmen wie Tenet (2020) und vor Allem Der Leuchtturm (2019) zeigte sich sein schauspielerisches Talent und er befreite sich von seinem durchwachsenen Twilight- und Hufflepuff-Image. Besonders spannend sind eben die Momente, in denen Batman Schwäche und Angst zeigt. So springt er nicht direkt von einem Wolkenkratzer, sondern holt Luft, zögert. Zwar sind das nur ein paar Sekunden, doch eben diese machen den Charakter besonders greifbar und menschlich. Dagegen erscheint unlogisch, wie schnell Bruce von Begriff ist. Für Riddlers kleine Rätsel braucht er gerade mal ein paar Sekunden… Detektiv hin oder her, aber ist er wirklich auf dem intellektuellen Level von Sherlock Holmes?

Wer jetzt glaubt, der Film sei für ihren Geschmack zu ernst, den kann man teilweise beruhigen. Es gibt auch Comic Relief. Sehr sparsam, aber gut gesetzt, sorgt Colin Farrell als der Pinguin immer wieder für Lacher. Allgemein ist es schön einen der bekanntesten Bösewichte der Batman Comics seit 30 Jahren mal wieder auf der Leinwand zu sehen.

„The Bat and the Cat. It’s got a nice ring.“

Selina Kyle in The Batman

Doch der Pinguin ist nicht das einzige bekannte Gesicht. Auch Selina Kyle, alias Catwoman, bekommt wieder ihre Screentime und wird von Zoë Kravitz hervorragend gespielt. Hier weist der Film jedoch auch eine Schwäche auf. Zwar sollte den meisten bekannt sein, dass Catwoman der immer wiederkehrende Love Interest von Batman ist, aber dennoch hätte hier ein wenig mehr Kontext nicht geschadet. Die romantische Entwicklung scheint sehr abrupt und nebenher abgehandelt. Da könnte sich die ein oder andere Person doch wundern, warum überhaupt diese Storyline notwendig war, da sie nichts zur Handlung des Filmes beiträgt.

The good ol‘ Detective Stories

Allgemein lässt sich über die Handlung sagen, dass bereits einiges der erzählten Geschichte vorausgeht. The Batman erzählt keine Origin Story, sondern setzt die Existenz des Batman wie selbstverständlich voraus. Er setzt voraus, dass er mit Comissioner Gordon zusammenarbeitet oder dass seine Eltern vor seinen Augen erschossen wurden, als er ein Kind war. Auch die groteske, korrupte Welt Gothams wird kein weiteres Mal erklärt, sondern die Zuschauer:innen werden direkt in die Handlung geworfen. Dadurch setzt der Film keine unnötige Zeit in die wiederholte Erklärung dieser Umstände und stellt vielmehr eine Bereicherung als eine Wiedererzählung der bekannten Batman-Geschichten dar.

Dabei erinnert einen The Batman wieder an die Anfänge Batmans in den alten „Detective Comics“.  Durch die Nolan-Reihe schien dieser Krimi-Charakter beinahe verloren gegangen zu sein, wurde jedoch hier wiederbelebt. Die Suche nach dem Riddler hält die Spannung stets oben und die beinahe drei Stunden vergehen schnell.

Leider fällt dabei der Showdown am Ende aus dem Rahmen. Nachdem der Kriminal-Story viel Raum und Zeit gegeben wurde, wirkt das Finale gehetzt. Es wirkt, als hätte man sich vorgenommen, den Film mit einem großen Showdown zu beenden, ohne sich dabei Gedanken darüber zu machen, wie er in den Gesamtkontext der Handlung passt.

Fazit

8.5/10
Stark
Community-Rating:
Handlung 8/10
Spannung 8/10
Action 9/10
Schauspiel 9/10
Atmosphäre 8.5/10
Details:
Regisseur: Matt Reeves,
FSK: 12 Filmlänge: 176 Min.
Besetzung: Andy Serkis, Colin Farrell, Jeffrey Wright, Paul Dano, Peter Sarsgaard, Robert Pattinson, Zoë Kravitz,

The Batman von Matt Reeves ist eine eindeutig empfehlenswerte Erweiterung der zahlreichen Batman-Filme. Nicht nur Robert Pattinson brilliert als der dunkle Ritter, sondern auch Zoë Kravitz als Catwoman und Colin Farrell als Pinguin überzeugen auf ganzer Linie. Hinsichtlich Action und Looks kann man hier auch nichts anmerken. Leider scheint die Liebesgeschichte zwischen Catwoman und Batman sehr unlogisch und auch der Showdown am Ende gibt nicht ganz die Qualität der ersten zwei Drittel des Filmes wieder. Alles in allem ist der Film jedoch zu empfehlen und wer weiß, vielleicht sehen wir in den kommenden Jahren noch öfter Robert Pattinson im schwarzen Fledermaus-Outfit.

Artikel vom 7. März 2022

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