8.3/10

Kritik: House of the Dragon – Staffel 2

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Genres: Drama, Familie, Fantasy, Startdatum: 17.06.2024

Die erste Staffel von “House of the Dragon” war vor allem eine Wiedergutmachung. Denn im Gegensatz zur umstrittenen letzten Staffel von “Game of Thrones” wurde das Spin-off einhellig geliebt. Doch kann Staffel 2 das Niveau halten?

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#PotterUltra #SchwerMetaller #Storyteller

Darum geht’s

Rhaenyra (Emma D’Arcy) versammelt ihre Verbündeten, um die in ihren Augen unrechtmäßige Herrschaft des Thronräubers Aegon (Tom Glynn-Carney) zu beenden und selbst den Thron zu besteigen. Nach der versehentlichen Tötung von Rhaenyras Sohn durch Aegons Bruder Aemond (Ewan Mitchell)  erhitzen sich die Gemüter noch mehr und vor allem Daemon (Matt Smith), Rhaenyras Onkel und Ehemann, schwört Rache am grünen Königshaus im Kapitol.

Slow Burn statt Drachenfeuer

Entgegen den Erwartungen ist Staffel 2 nicht das entfesselte Kriegschaos, das sich am Ende der letzten Staffel angedeutet hat. Stattdessen beruhigen sich die Gemüter – außer bei Daemon – und das Schachbrett wird neu geordnet, analysiert und diskutiert. 

Vor allem die ersten drei Episoden nehmen sich viel Zeit, um ihre politischen Intrigen zu erzählen und erinnern stark an das Erzähltempo älterer Staffeln von Game of Thrones. Kurze Action-Peaks am Ende der Folgen überbrücken das lange Warten auf die großen Konfrontationsszenen, doch letztlich ist es vor allem Geduld, die Staffel 2 von ihren Zuschauern fordert. 

Keine Zeitsprünge mehr

Es ist nicht ganz klar, ob das langsame Erzähltempo der Grund für das Fehlen großer Zeitsprünge ist oder ob man versucht hat, große Zeitsprünge zu vermeiden und deshalb ein langsames Erzähltempo gewählt hat. Im Ergebnis wirkt die 2. Staffel deutlich fokussierter, da die Charaktere nicht altersgerecht nachbesetzt werden müssen, aber auch deutlich gesetzter als die vorwärtsstürmende Handlung der ersten Staffel.

Dracarys bei Folge 4 und 7

Wenn in Staffel 2 die Drachen losgelassen werden, hält die Serie definitiv, was sie verspricht. Die Action-Highlights sind dabei die vierte und siebte Episode und begeistern mit bildgewaltiger Drachen-Action, die man so weder in House of The Dragon noch in Game of Thrones gesehen hat. 

Viserys’ Erbe

Es ist klar, dass die 2. Staffel an die glorreichen Tage von Game of Thrones anknüpfen will, indem Charaktere und Dialoge ebenso ihre Zeit bekommen wie das Schlachtengetümmel. Doch die markanteste und beste Figur der Serie – quasi der “Godfather” von Westeros – ist uns in Staffel 1 abhandengekommen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ohne Paddy Considine als Viserys Targaryen dem Figurengeflecht das Herz aus der Brust gerissen wird, ohne dass diese Lücke gefüllt werden kann. 

Zwar erhalten auch andere Charaktere eine unerwartete Tiefe, wie zum Beispiel der unreife und dann doch vom Schicksal gezeichnete König Aegon, aber letztlich schauen wir nun zwei degenerierten Kriegsparteien beim Kampf auf Leben und Tod zu, ohne selbst wirklich Stellung beziehen zu wollen. Ironischerweise ist die Vorlage Feuer und Blut von George R. R. Martin in genau diesem sachlich-nüchternen Stil geschrieben. Allerdings fehlt mir in Staffel 2 hin und wieder die moralische Erdung, was die ganze Geschichte einen Schritt weiter in Richtung Nihilismus treibt.  

10 minus 2 Folgen

Das Prequel-Epos ist auf vier Staffeln angelegt. Nach dem dramaturgischen Aufbau der zweiten Staffel könnte man aber auch davon ausgehen, dass drei Staffeln ebenso möglich gewesen wären. Denn die Kürzung von zehn auf acht Folgen ist dramaturgisch kaum nachvollziehbar. Abgesehen von dem künstlich in die Höhe getriebenen Cliffhanger der achten Folge ist es nicht mehr und nicht weniger als … nun ja, eine achte Folge. Eine oder zwei Folgen mehr hätten Staffel 2 vermutlich zu einem Meisterwerk werden lassen, das der ersten Staffel in nichts nachsteht. So aber bleibt nach acht Folgen ein leichtes Gefühl der Enttäuschung, “nur” eine Aufbau-Staffel bekommen zu haben, deren Finale durch die künstliche Verkürzung der Staffel geraubt wurde. 

Fazit

8.3/10
Stark
Community-Rating:
Handlung 7.5/10
Spannung 7.5/10
Schauspiel 9/10
Visuelle Umsetzung 9/10
Dialoge 8.5/10
Details:
Showrunner: George R.R. Martin, Ryan J. Condal,
FSK: 16 Epiosden: 8
Besetzung: Emma D'Arcy, Eve Best, Ewan Mitchell, Fabien Frankel, Matt Smith, Rhys Ifans, Tom Glynn-Carney,

House of the Dragon – Staffel 2 ist spannend und bildgewaltig genug, um uns auf die dritte Staffel der Serie vorzubereiten. Im direkten Vergleich zur ersten Staffel ist Staffel 2 das typische Mittelkind einer Trilogie – oder in diesem Fall einer Quadrologie – und tappt etwas zu lange auf der Stelle, ohne zu einem wirklichen Höhepunkt zu führen. Die Effekte sowie die Charaktere und das Schauspiel sind immer noch mehr als stark, auch wenn sich das Fehlen von Paddy Considine als Viserys bemerkbar macht. Weit weg von einer Enttäuschung und dennoch irgendwie enttäuschend; das ist mein erster und letzter Gedanke zu dieser Staffel. 

Artikel vom 14. August 2024

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