Kritik: The Consultant – Staffel 1
Der Chef aus der Hölle
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Die Mitarbeiter einer Firma für Handy-Spiele sind schockiert, als ihr junger Chef in seinem Büro von einem Kind erschossen wird. Wenige Tage später steht der rätselhafte Berater Regus Patoff (Christoph Waltz) vor der Tür und verkündigt zur Überraschung der Angestellten, dass er von nun an das Sagen hat. Schon bald stellt er das Unternehmen auf den Kopf und eckt mit seinen Arbeitsmethoden vor allem bei dem Programmierer Craig (Nat Wolff) und der Assistentin Elaine (Brittany O’Grady) an, die herausfinden möchten, wer ihr neuer Chef eigentlich ist…
Seit seiner Rolle in Inglourious Basterds gehört Christoph Waltz zu Hollywoods Schauspiel-Elite. Dass der Österreicher zu Recht zwei Oscars zu Hause stehen hat, stellt er in The Consultant unter Beweis. Waltz verkörpert diese Rolle mit großer Leidenschaft, es ist ein purer Genuss, ihm zuzuschauen. Als Zuschauer ist man gleichzeitig fasziniert und angeekelt von seinem Charakter, den eine geheimnisvolle Aura umgibt. Geschickt schafft es Regus Patoff, seine Mitarbeiter zu manipulieren und sie gegeneinander auszuspielen.
Der Mann ist eine tickende Zeitbombe und unberechenbar. Und obwohl er auf der einen Seite sehr fragwürdige Methoden betreibt und keine moralischen Bedenken hat, schafft er es durchaus auch, charmant zu sein. Nie wird er aggressiv oder beleidigend, sondern schafft es mit spitzen und klugen Sätzen, seine Mitarbeiter zu verunsichern.
Aber auch der Rest vom Cast muss sich vor Christoph Waltz nicht verstecken. Brittany O’Grady, die bereits in der preisgekrönten HBO-Serie The White Lotus ihr Können unter Beweis stellen konnte, und ihr Kollege Nat Wolff harmonieren wunderbar mit Waltz. Kluge Dialoge und eine fesselnde Dynamik entwickeln sich zwischen den drei Hauptfiguren.
Diese Frage wirft die Serie auf, jedoch ohne ein moralisches Urteil zu fällen. Sie zeigt lediglich, mit welchen Problemen Berufstätige heute konfrontiert werden und wie groß der Wunsch vieler Arbeitnehmer ist, von ihrem Vorgesetzten Anerkennung zu bekommen. Des Weiteren setzt sich The Consultant satirisch mit der Arbeitswelt und dem Silicon Valley auseinander. Die Absurdität von manchen Arbeitstrends zeigt sich zum Beispiel in der Szene, in der Patoff von seinen Angestellten verlangt, dass sie während der Arbeit nur noch barfuß rumlaufen sollen, da das die Produktivität steigern würde. Mit dem häuslich eingerichteten Büro samt Sitzangelegenheiten und bunter Kaffee-und Snackecke schafft es das Set-Design, die Einrichtung eines Start-Ups im Silicon Valley zu treffen.
Geschickt spielt die Serie mit biblischen Symbolen und Themen, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen: Handelt es sich bei Regus Patoff etwa um den Teufel in Person? Dank des Mysteriums rund um den fiesen Chef schafft es die Serie, über acht Folgen eine gute Spannung aufzubauen und den Zuschauer zum Weiterschauen zu animieren. Hinzu kommt, dass sich die Folgen mit einer Länge von knapp 30 Minuten perfekt zum Binge-Watching eignen.
Einige Teile der Handlung wirken an mancher Stelle jedoch etwas zu übertrieben wie der Handlungsstrang rund um Craigs Verlobte. Gewisse Entscheidungen im Serienfinale hat der Zuschauer bereits kommen gesehen, der letzte Biss an Originalität fehlt.
The Consultant erfindet das Fernsehen zwar nicht neu, die Serie erzählt den Zuschauern jedoch über acht Folgen hinweg eine spannende Geschichte. Dabei überzeugt vor allem der Cast, allen voran Christoph Waltz, der mit dem Berater Regus Patoff den perfekten Bösewicht verkörpert.
Artikel vom 5. März 2023
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