7.5/10

Kritik: Smile 2 – Siehst du es auch?

BITTE LÄCHELN

Genres: Horror, Startdatum: 18.10.2024

Interessante Fakten für…

  • Die Narbe auf Skyes (Naomi Scott) Knie hat die Form eines Lächelns.
  • Skyes Frisur wurde von Kristen Stewart inspiriert, die zuvor mit Naomi Scott in 3 Engel für Charlie (2019) zusammenarbeitete.

Der Grinse-Dämon ist wieder da! Das Sequel von „Smile“ ist diesmal weitaus glamouröser als zuvor. Macht die aufwendigere Produktion aber gleich einen besseren Film?

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#Marvelgeek #Genießerin #Trash

Darum geht’s

Die Popsängerin Skye Riley (Naomi Scott) steht kurz vor ihrer großen Welttournee, kämpft aber noch immer mit den traumatischen Folgen eines Unfalls, in dem sie schwer verletzt wurde und ihr ebenfalls prominenter Freund Paul Hudson (Ray Nicholson). Auch die Schmerzen halten an, weshalb sie sich an einen ehemaligen Schulkameraden richtet, der neben weiteren Drogen auch starke Schmerzmittel vertreibt.

Hier wird sie unweigerlich Zeugin eines vom Smile-Dämon inszenierten Selbstmordes, weshalb sie von nun an auch Opfer des Fluches wird. Die Grenze zwischen Realität und Wahnsinn fängt immer mehr an zu verschwimmen, während sie dazu gezwungen wird, sich dem Dämon und ihrem Trauma zu stellen.

Was man schon von Anfang an Smile 2 zu Gute heißen kann, ist, dass er nicht lange zaudert. Man wird direkt in die Handlung geworfen und weiß schon nach den ersten zehn Minuten: Dieser Film ist nichts für schwache Nerven und Mägen!

Hier hat Smile 2 aber auch einen großen Vorteil. Als Sequel muss der Fluch, auf den er aufbaut, nicht mehr erklärt oder aufgedeckt werden. Man kann all diese unnötig langen Recherchesequenzen anderer Genrevertreter überspringen und direkt zum spaßigen Teil kommen: dem Horror.

Jumpscares…

Hier kämpft der Film leider mit ähnlichen Problemen wie der erste Teil: zu viele Jumpscares! Horror mit Jumpscares zu erzeugen ist weitaus einfacher als mit Spannung und Atmosphäre. Leider haben hier auch die Versuche, eben durch Letzteres Horror zu erzeugen, nur bedingt funktioniert, weil man durch die Jumpscares schon so abgestumpft ist, dass diese Momente nicht mehr funktionieren und fast schon beruhigend wirken. Auch die Stärke des ersten Filmes, dass man an jeder Ecke den Grinse-Dämon in Form ein:er Passant:in oder Ähnlichem erwartet, wurde im Sequel heruntergeschraubt, da das Meiste bei Nacht passiert.

Ein weiterer Punkt, der weder gut noch schlecht sein muss, ist, dass er gefühlt etwas ekliger ist als der Vorgänger. Auch der Mystery-Faktor ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich stärker. Smile 2 spielt viel mehr mit der Frage, was wirklich geschieht und was nur Einbildung ist, was zu einigen WTF-Momenten führt. So hat Smile 2 gute Schocker, fesselt und auch die Story bleibt nicht auf der Strecke und unterfordert die Zuschauer:innen nicht.

Ein Horrorfilm halt

Denn auch hier befasst sich der Film mit wichtigen Themen. Diese gehen etwas weiter weg vom Umgang mit tiefliegendem Trauma, wie in Teil 1, und vielmehr in Richtung Leistungsdruck und was passieren kann, wenn man den eigenen Körper und die Psyche für die Karriere vernachlässigt. Klar geht Smile 2 nicht in besonderer Tiefe auf dieses Thema ein, doch diesen Anspruch hat er nicht und muss er auch nicht haben.

Und doch hätte ich mir wenigstens bei den zwischenmenschlichen Beziehungen etwas mehr Tiefgang gewünscht. Zum Beispiel wirkt die Freundschaft zwischen Skye und ihrer besten Freundin Gemma (Dylan Gelula) sehr oberflächlich und man weiß bis zum Ende nicht recht, ob der Film das überhaupt so wollte. Ausgleichen kann das jedoch Naomi Scott mit ihrem unglaublich überzeugenden Schauspiel, welches der Rolle Skye weitaus mehr Charakter verleiht, als ihr gefühlt zugeschrieben wurde.

„Smile“ einmal poliert, bitte!

Aber kommen wir mal zum offensichtlichsten Unterschied zwischen Smile 1 und 2: das Budget. Mit 28 Millionen USD, stand dem Sequel über 10 Million mehr Geld zur Verfügung als seinem Vorgänger. Und das sieht man! Visuell kann Smile 2 auf ganzer Linie punkten. Der Film bietet spannende Kameraperspektiven, auffällige Kostüme und überzogene, aber wirkungsvolle Sets, die dem Film eine viel poliertere Ästhetik verleihen.

Klar ist Smile 2 keine Koryphäe in der Horrorfilm-Landschaft, aber für einen netten Horrorfilmabend unter Freunden kann man ihn wärmstens empfehlen und wie oft kann man das über ein Sequel sagen?

Fazit

7.5/10
Ordentlich
Community-Rating:
Horror 7.5/10
Schauspiel 8.5/10
Dialoge 6.5/10
Tiefgang 6.5/10
Visuelle Umsetzung 8.5/10
Details:
Regisseur: Parker Finn,
FSK: 18 Filmlänge: 127 Min.
Besetzung: Dylan Gelula, Kyle Gallner, Naomi Scott, Rosemarie Dewitt,

Smile 2 erfindet das Genre-Rad nicht neu, kann aber mit solidem Horror, einer guten Message und sehr gutem Schauspiel überzeugen. Vor allem visuell setzt er seinem Vorgänger eine ordentliche Schippe drauf. Für meinen Geschmack gibt es zu viele, billige Jumpscares, wie auch schon in Teil 1, aber für einen gemütlichen Horrorfilm-Abend mit Freunden reicht er allemal.

Artikel vom 23. Oktober 2024

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