Kritik: Solo: A Star Wars Story
Aufatmen: Keine Bruchlandung
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Han (Alden Ehrenreich) und seine Freundin Qi’ra (Emilia Clarke, Game of Thrones) brennen gemeinsam durch, denn auf dem Sklavenplaneten Corellia gibt es nicht gerade verlockende Zukunftsperspektiven. Doch mit der Bonny-und-Clyde-Nummer kommen sie nicht weit. Nur Han schafft die Flucht. Qi’ra bleibt zurück.
Drei Jahre später will sich Han Solo seinen Weg zurück zu Qi’ra erkämpfen. Eine Truppe von Gaunern bieten Han und seinem neuen, haarigen Kumpel Chewbacca (Joonas Suotamo) eine Mitflieggelegenheit an, doch im Gegenzug müssen sich die beiden auf ihren gefährlichen Coup einlassen: Beckett (Woody Harrelson, Planet der Affen, Three Billboards), Val (Thandie Newton, Westworld) und Rio (John Favreau) planen, einen Konvoi des Imperiums zu bestehlen. Was als durchdachtes Manöver startet, resultiert in einer Kette von Ereignissen, welche die Backstory des charismatischen Star Wars-Lieblingscharakters ins Rollen bringt. Dabei findet Solo nicht nur sein zukünftiges Schiff…
Ein Regiewechsel nach Drehbeginn ist der Horror für jedes Filmstudio. Für Solo: A Star Wars Story hat man nämlich zuerst das junge Regieduo Phil Lord und Christopher Miller angeheuert, die bereits The Lego Movie und 22 Jump Street gedreht haben. Disney erhoffte sich dadurch eine „humorvolle Note“, die das Solo-Abenteuer auflockern sollte. Anscheinend wollten Lord und Miller aber noch mehr Gags – so viele Gags, dass selbst Disney die Handbremse ziehen musste.
Letztendlich wurde das Duo fünf Monate nach Drehbeginn gefeuert. Altmeister Ron Howard (Apollo 13, Da Vinci Code-Filme), ein alter Kumpel von George Lucas, durfte die Scherben einer fremden, zerbrochenen Film-Vision wieder aufsammeln.
Als wissender Filmfan achtet man also immer wieder auf einen Handschriften-Mix oder stilistische Brüche innerhalb des Films. Doch Fehlanzeige: Solo ist visuell und inhaltlich absolut stringent. Ron Howard verzichtet auf eigenwillige Ideen und verpasst die Chance auf ein Tom Hanks Cameo oder eine „Chewie, wir haben ein Problem!“-Referenz. Stattdessen ist Solo (vermutlich) eine vermischte 50/50 Spezi aus beiden Regie-Visionen.
Dabei ist der Film nichtmal ansatzweise so düster wie die vorherigen beiden Episodenfilme. Dennoch wird auf viel weniger Gags gesetzt, als wir es von Abrams und Johnson gewohnt sind. Der Ton lässt sich am besten als „heiter“ beschreiben, der dem Feeling klassischer Blockbuster á la Indiana Jones oder James Bond entspricht.
Dieser Star Wars-Film bietet wenig bis keine Kontroverse und selbst der festgefahrenste Fan wird keine Angriffsfläche für großes Gemecker haben. Lasst euch deshalb bloß nicht einreden, dass Solo der beste Film der vier Franchise-Einträge von Disney wäre. In einem Ranking wäre Solo das vertretbare Schlusslicht, da es dem Abenteuer einfach an Story, Biss und Impact fehlt. Trotzdem: Die bösen Omen bezüglich des Films haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil, Cast und Regie sind die größten Stärken des Films, die Solo zu einem charmanten und sympathischen Ausflug machen, ganz ohne Fremdschämfaktor. Hätte der Film ein anständiges Finale und einen größeren Bösewicht, wäre Solo vielleicht ein neuer Klassiker geworden.
Artikel vom 18. Mai 2018
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