Review: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger
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Die Republik steht vor einer Krise. Immer mehr Separatisten schließen sich einer geheimen Union unter der Führung des ehemaligen Jedimeisters Count Dooku (Christopher Lee) zusammen. Parallel gibt es einige mysteriöse Anschläge auf Senatorin Padme Amidala (Natalie Portman), weswegen Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und sein nun ausgewachsener Schüler Anakin Skywalker (Hayden Christensen) sich ihrem Schutz verpflichten. Während Anakin den Auftrag bekommt, Padme auf der Flucht zu begleiten, verfolgt Obi-Wan die Spuren des Attentäters. Dabei stößt er auf eine mysteriöse Armee von Klonkriegern, die im Geheimen für die Republik erschaffen wurden. Handelt es sich um eine Verschwörung?
Wenn man an Episode II zurückdenkt, schießt einem als erstes die groß angelegte Romanze zwischen Anakin und Padme in den Kopf. Noch nie stand in Star Wars Techtelmechtel so sehr im Vordergrund. Damit wir auch schnell das schlimmste Thema der Review hinter uns haben, diese Liebesgeschichte zieht den Film wirklich beinahe ins Verderben. Abgesehen vom (wie immer) großartigen Score von John Williams, sind alle romantischen Szenen des Films auf unangenehme Weise unfreiwillig lustig.
Da braucht man auch gar nicht anfangen, den Schauspielern die Schuld zu geben. Die Dialoge sind einfach zu sehr auf „Emotionen“ getrimmt, so dass Schmalz aus jedem Wort von Anakin’s Liebeserklärungen nur so trieft. Anakin Skywalker geht mit seinen 100 Beschreibungen von Herzschmerz und Abhängigkeit als der wohl unheimlichste Creep der Filmgeschichte ein (okay, Edward aus Twilight lassen wir mal außen vor). Den Kultfaktor der rauen und aufregenden Liebesgeschichte von Han Solo und Leia aus der Originaltrilogie wird damit nichtmal ansatzweise erreicht.
Zurück zu Hayden Christensen als Anakin Skywalker. Nach der unbeliebten Vorstellung seines Vorgängers Jake Lloyd aus Episode 1, bringt Hayden seine Rolle schon eher in düstere Gewässer. Wenn man die peinliche Romanze mal kurz vergisst, macht er seinen Job recht souverän. Besonders in jener Szene, in der er zum ersten mal seine dunkle Seite zum Vorschein bringt, stellen sich dem gemeinen Star Wars Fan alle Nackenhaare auf. Eine Randnotiz von John Williams Darth Vader Theme im Hintergrund trägt dazu natürlich bei.
Allgemein ist Episode II Gott sei Dank auch eine ganze Spur düsterer ausgefallen, als der politische Kindergeburtstag von Vorgänger. Das Mysterium um die Klonkrieger beispielsweise ist schon eher der Stoff, aus dem ein Sci-Fi-Abenteuer gestrickt sein sollte… keine Handelsembargos oder zu unterzeichnenden Verträge, wie in Die dunkle Bedrohung.
Episode II ist der längste Star Wars Film der gesamten Reihe, und dennoch der einzige, der keine Raumschlacht beinhaltet. Nichts desto Trotz gibt es einige neue und interessante Settings zu sehen, die auch spannende Actionszenen hervorbringen. Ein tieferer Einblick in die Riesenmetropole Coruscant verleiht dem Star Wars Universum einen ganz neuen Neon-Touch, und das verregnete Kamino versprüht Mystery und surreale Eindrücke.
Trotzdem wird das Gesamtbild getrübt. Es ist schwer, aus Episode II auch nur fünf Minuten Film zusammenzuschneiden, die nicht vor einem Greenscreen gedreht wurden. Auch wenn alles noch einen Tick eleganter aussieht, als in Die dunkle Bedrohung, fehlt einfach die Authentizität von echten Sets und Kulissen. Anstatt dass alles plastisch und echt wirkt, tritt immer wieder Computerspiel-Feeling auf.
Das lässt sich allen voran beim Finale anmerken. Es ist zwar cool, wenn sich der komplette Jedi Stab in einer Arena versammelt und Droiden kleindrescht, es ist gleichzeitig aber auch einer der größten CGI Overloads aller Zeiten.
In diesem Zusammenhang lässt sich auch über den neuen CGi-Yoda streiten. Insgesamt ist er aber einer der besseren Beispiele, wie Computereffekte das Star Wars Universum verändert haben. Besonders wenn Yoda gegen Christopher Lee in den Ring tritt (Count Dooku hin oder her, die Rolle ist 100% Christopher Lee… oder Saruman), dann ist damit ein Moment geschaffen, auf den man seit Das Imperium schlägt zurück sehnlichst gewartet hat. Und er enttäuscht nicht.
Angriff der Klonkrieger ist besser als Die dunkle Bedrohung, wenn auch nicht übermäßig viel. Die Liebesgeschichte verkleckert klebrigen Schmalz über die ansonsten starke Handlung. Das Feeling der Originaltrilogie stellt sich immer noch nicht ein, dafür ist es noch zu viel leere CGI-Effekthascherei, und zu wenig sympathische Charaktere (einzig und allein Obi-Wan, der aber voll überzeugt). Doch keine Sorge, Die Rache der Sith wird alles besser machen.
Artikel vom 14. Dezember 2015
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