Doch man merkt, dass die neuen Missionen einen nicht mehr so vom Hocker reißen wie noch zuvor. Dafür wirken sie mit der Zeit repetitiv und die neuen Elemente erscheinen künstlich. Vor allem wenn man die Entwicklungen der Charaktere aus den letzten Staffel berücksichtigt, wirkt es wie eine verpasste Chance.
Eine weitere verpasste Chance ist hierbei die Einsteigerin Zara. Als neue Agentin sollte sie einerseits das junge Gegenstück zu Lana sein und gleichzeitig dem eingesessenen Archer seine Grenzen aufzeigen. Stattdessen bleibt sie die meiste Zeit über flach und uninteressant. Ab einem bestimmten Zeitpunkt verabschiedet sie sich in den Urlaub und man vergisst schnell, dass sie jemals da war. Keine schöne Art, einen markanten Charakter einzufügen, vor allem, wenn die Konkurrenz an schrägen Figuren so groß ist.
The (Spy) Office
Doch die wahre Magie spielt sich tatsächlich im Innendienst ab. Lanas Versuch, die Agentur auf Vordermann zu bringen und wie sie immer wieder mit unausweichlichen Hindernissen konfrontiert wird, gehört zum Highlight der 14ten Staffel. Die Serie war zwar schon immer zur Hälfte Spionage-Thriller und zur Hälfte Büro-Komödie, doch diesmal erweist sich letzterer als der kreativere Teil. Sei es nun der Versuch, die Angestellten im Dunkeln über die nicht so schönen Aspekte des Spionage-Alltags zu halten oder das komplizierte Netzwerk aus Bestechungen und Erpressungen weiter aufrecht zu erhalten – diese Momente aus dem “normalen” Büroalltag erweisen sich als die Einprägsamsten. Gleichzeitig ist es eine Entwicklung für Lana, die die Kontrolle sowohl über den Betrieb als auch über ihre chaotischen Kollegen behalten will, dabei jedoch auf ihre Grenzen stößt und Prioritäten setzen muss.
Archer wird zu alt für diesen Scheiß
Ein Thema, dass sich seit Archers Erwachen aus dem Koma durch die Staffeln zieht, ist ein Klares: Zeiten ändern sich. Doch in keiner Staffel wurde es so stark thematisiert wie in der Finalen. Vor allem Archers Gesundheit nimmt einen größeren Fokus ein und es wird unmissverständlich betont, dass er sich seinen früheren Lebensstil nicht mehr leisten kann. Und auch die anderen setzen sich mit der Zukunft auseinander. So werden Rufe nach mehr Kontrolle und nach größerer Arbeitssicherheit laut. Ab einem bestimmten Punkt überlegt man sogar, das alles hinter sich zu lassen, um ein simples und abgeschiedenes Leben anzufangen.
Doch auch die Zukunft der unabhängigen Spionage wird kritisch beäugt. Gerade die finale einstündige Episode handelt davon, ob solche Unterfangen noch ein Existenzrecht haben und was man dafür riskieren müsste, damit diese weiter bestehen bleiben. Gerade wenn aufgegriffen wird, wie viel Mist die Truppe innerhalb all der Jahre geleistet haben, könnte man meinen, dass so eine Begutachtung mehr als überfällig ist.
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