7.8/10

Kritik: Beastars – Staffel 2

WER HAT DAS ALPAKA GEFRESSEN?

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Genres: Animation, Startdatum: 15.07.2021

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Nach dem überwältigenden Erfolg rund um den grauen Wolf Legoshi und das kleine Häschen Haru, startete am 15. Juli die zweite Staffel des Animes ‚Beastars‘ auf Netflix. Worum es geht und ob die Fortsetzung an den Erfolg der ersten Staffel anknüpfen kann, erfahrt ihr in unserer Kritik.

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#Animefan #Gogoyubari #Absurd

Darum geht’s

Auch sechs Monate nach dem Mord an Alpaka Tem (Takeo Otsuka) konnte der Mörder nicht dingfest gemacht werden. Wolf Legoshi (Chikahiro Kobayashi) lassen die Geschehnisse, die sich im Hörsaal 2 abgespielt haben, nicht los. Er beschließt, den Mörder auf eigene Faust zu schnappen. Nebenbei muss er jedoch noch sein Gefühlschaos für Haru (Sayaka Senbongi) unter Kontrolle bringen, neue Kontakte knüpfen und ein ganz spezielles Training absolvieren. Währenddessen taucht auch noch ein tot geglaubter Mitschüler auf, der ebenfalls dabei ist, seinen eigenen gefährlichen Weg zu finden.

Es bleibt spannend

Staffel 2 beschäftigt sich intensiv mit den turbulenten Geschehnissen aus Staffel 1 und arbeitet diese auf. Sei es die Beziehung zwischen Legoshi und Haru, Junos (Atsumi Tanezaki) Gefühle für Legoshi, Tems Ermordung oder Louis (Yūki Ono) Verschwinden – keines der Elemente, die uns in der ersten Staffel so begeistert haben bleibt auf der Strecke. Somit flacht der Spannungsbogen auch nicht ab, sondern intensiviert die verschiedenen Handlungsebenen.

Es knistert zwischen Haru und Legoshi.

Wir fiebern mit Legoshis Suche nach dem Mörder mit, finden uns plötzlich in den Verstrickungen von Louis mit der Shishigumi-Mafia wieder und beschäftigen uns in ruhigeren Momenten mit den durchaus interessanten Entwicklungen zwischen Legoshi, Haru und Wölfin Juno. Die Balance zwischen Spannung, Gefühl und ein wenig Humor ist daher sehr ausgeglichen und zu keinem Zeitpunkt überladen.

Einblick ins Innere

Die erste Staffel der Serie diente als Exposition. Der Status Quo der in “Beastars” herrschenden Verhältnisse wurde vorgestellt und die Stigmata und Stereotypen der Gesellschaft wurden deutlich gemacht. Die Verhältnisse, in denen Legoshi und Haru leben, mitsamt den vielen Vorurteilen und dem Kampf gegen die eigene Natur sind Ausgangspunkt für die folgende Charakterentwicklung.

Im Gegensatz zur ersten Staffel tauchen wir in der Fortsetzung tiefer in das Innenleben der Figuren ein, was einen besseren Zugang zu den einzelnen Charakteren gewährleistet und somit auch zu einem besseren Verständnis zu Intentionen und Motiven beiträgt. Wir können zum Beispiel nachvollziehen, warum sich die Konflikte in der Theater AG zuspitzen und fühlen schon fast die Spannung in der Luft, als Tiger Bill (Takaaki Torashima) Legoshi zu einem ganz besonderen Kampf herausfordert.

Legoshi und Panda Gohin (Akio Ohtsuka) trainieren gemeinsam.

Auch neue, facettenreiche Figuren erhalten Einzug in Legoshis Leben, wie zum Beispiel das Schaf Pina (Yūki Kaji), das zunächst nett und zuvorkommend wirkt, auf den zweiten Blick jedoch moralisch fragwürdig und eigennützig handelt. Auch Louis Handlungsstrang und die Entscheidungen die er trifft, sind mitreißend, glaubwürdig ausgearbeitet und zu Ende gedacht. Leider bleibt Häschen Haru auf der Strecke und geht ein wenig unter, was viele Fans, die die Serie aufgrund ihrer kontrastierenden, federleichten Romantik schätzen, mit Sicherheit schade finden.

Kreativer Spaß

Erneut beweist “Beastars”, dass CG Animation nicht immer katastrophal aussehen muss. Durch das komplexe Facial Motion Capture System vom Studio Orange sehen die Tierchen zu keinem Zeitpunkt zu kantig oder zu statisch aus, was bei der vollständigen CG Animation ab und zu mal vorkommt.

Die Stimmung in der Theater AG ist angespannt.

Themen, Bilder und Motive werden aus Staffel 1 wieder aufgegriffen und verändert, was vor allem beim Intro ins Auge fällt. Hier werden Szenen aus Staffel 1 künstlerisch neu gestaltet und interpretiert. Gerade die innovativen Illustrationen sind besonders auffällig. Auch die im Manga teilweise holprig skizzierten Kampfszenen werden durch interessante Farbgebung und optisch kreative Darstellung hervorgehoben und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Großartiger Soundtrack

Schon der bombastische Soundtrack der ersten Staffel 1 ist einer der vielen Gründe für den Erfolg der Serie. Jeder Charakter hat ein eigenes Thema für verschiedene Situationen, das die Stimmung der Figuren widerspiegelt. Das wird in Staffel 2 wieder aufgegriffen, allerdings auch variiert und neu verarbeitet. Herausragend ist hier die Musik rund um Louis, der zunächst wieder begleitet wird von Tango- und Latin- Rhythmen. Als seine Geschichte und seine Verflechtungen mit der Shishigumi-Mafia jedoch fortschreiten, erhält Latin Gesellschaft von elektronischen Hip-Hop-Beats, die in Kombination einfach nur reinhauen.

Die diversen spannenden Charakterentwicklungen lassen sich also auch in der Musik der Serie erkennen. Insgesamt ist der Soundtrack durchzogen von abwechslungsreichen, vielfältigen Tracks und der unkonventionellen Kombination verschiedener Genres die miteinander eine einzigartige Mischung ergeben.

Louis trifft knallharte Entscheidungen.

Auch das Intro sollte hier erwähnt werden. Wieder einmal begeistert “Beastars” mit einem wahnsinnig passenden Ohrwurm. Wie auch schon WILD SIDE von ALI ist KAIBUTSU von der erfolgreichen japanischen Band YAOSOBI ein guter Song, weil nicht nur die Thematik über Instinkte, Gefühlswirren und die eigene Identität, sondern auch die melodische Entwicklung zur Story des Animes passt. Insgesamt ist der fantastisch ausgewählte und extrem durchdachte Soundtrack ein Musterbeispiel dafür, wie zweckerfüllend und einnehmend Musik sein kann.

Fazit

7.8/10
Gut
Community-Rating:
Handlung 7/10
Spannung 7/10
Charaktere 8/10
Visuelle Umsetzung 8/10
Soundtrack 9/10
Details:

Würdiger Nachfolger

Die zweite Staffel der Anime-Serie “Beastars” kann definitiv mit ihrem Vorgänger mithalten. Regisseur Shinichi Matsumi hat Vorlage von Paru Itagaki angemessen adaptiert, hätte allerdings die Lücken im Plot bezüglich Haru durchaus ausbessern dürfen. Ausgeglichen wurde das jedoch von der sensiblen Charakterentwicklung, die viele neue Aspekte der Figuren beleuchtet und verständlich macht und dem überragenden Soundtrack, der wieder einmal im Ohr bleibt. Auch bei der visuellen Umsetzung nach Eiji Inomoto wurde ein gutes Auge bewiesen und der Fokus genau auf die richtigen Faktoren gelenkt, die das Bild so einzigartig machen. Fans der Serie können sich also schon auf die bereits bestätigte dritte Staffel freuen!

Artikel vom 29. Juli 2021

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