7.1/10

Kritik: Marvel’s Runaways – Staffel 1

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Genres: Comic, Fantasy, Mystery, Startdatum: 09.05.2018

Interessante Fakten für…

  • Das offizielle Besetzungsfoto, das am 3. Mai 2017 veröffentlicht wurde, ist eine nahezu exakte Nachbildung des Covers von “Runaways” Band 1 des Comics.

Marvel überall. Man kann schon gar nicht mehr von einer Übersättigung sprechen, da Comic-Verfilmungen mittlerweile so ein fester Bestandteil von Kino und TV geworden sind, dass man sie kaum wegdenken kann. Mit “Marvel’s Runaways” startet das MCU nun ein Pendant zu Jugend-Serien wie “Stranger Things”. Wir haben die ersten zwei Folgen bereits gesehen. Unser erstes Urteil erfahrt ihr in der Bewertung und Kritik.

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#PotterUltra #SchwerMetaller #Storyteller

Darum geht’s

Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Jugendlichen, die einst enge Freunde waren, sich jedoch auseinander gelebt haben. Der Tod ihrer gemeinsamen Freundin Amy hat dazu geführt, dass sich die sechs Teenager immer mehr voneinander entfremden. Jeder geht seinen eigenen Weg. Mittlerweile sind sie einfach zu verschieden, um miteinander abzuhängen.

Alex (Rhenzy Feliz) will das nicht einsehen und bemüht sich, die Gruppe wieder zusammenzuführen. Zu der Gang gehören die freche „Streberin“ Gert (Ariela Barer), ihre Adoptivschwester Molly (Allegra Acosta), der coole Muskelprotz Chase (Gregg Sulkin), die hübsche Karolina (Virginia Gardner) und Nico (Lyrica Okano), die Schwester der verstorbenen Amy.

Sie alle wurden damals von ihren reichen Eltern zusammengeführt, die Teil eines religiösen Kultes sind und während ihrer geheimen Treffen die Kinder im Nebenzimmer spielen lassen haben. Doch bei der Reunion machen die Teenies eine furchtbare Entdeckung: Sie erwischen ihre Eltern bei einem grotesken Ritual, dem ein wehrloses Mädchen zum Opfer fällt. Damit ist es an der Zeit, die dunklen Mysterien der Eltern aufzudecken…

Gut getroffen: Gert, Nico, Alex, Chase, Karolina und Molly (von links) sehen ihren Comicvorlagen zum Verwechseln ähnlich.

Gert (Ariela Barer), Nico (Lyrica Okano), Alex (Alex Wilder), Chase (Gregg Sulkin), Karolina (Virginia Gardner) und Molly (Allegra Acosta) in einem Szenenbild für Kritik Marvel's Runaways Staffel 1

Eine Serie ohne Größenwahnsinn

Natürlich ist bekannt, dass Marvel-TV viel bescheidener und bodenständiger ist als Marvel-Kino. Runaways folgt diesem Muster und konzentriert sich auf Charaktere, statt Krawall. Diese Serie weiß, was sie ist – und was sie nicht ist. Dadurch wirken schon die ersten zwei Folgen sehr ehrlich und sympathisch. Action-Szenen gibt es keine. Auch die Dialoge sind nicht bedeutungsschwanger, sondern simpel und zielführend. In Zeiten von großen TV-Dramen, die gerne viel Ballast in Form von Drama, Konflikten und Gewalt mit sich schleppen, wirkt Runaways erfrischend leicht. Beinahe schon so wie klassische Prä-Netflix Fernsehunterhaltung.

Die Kehrseite dieser Simplizität ist natürlich, dass die Serie dem direkten Vergleich zeitgenössischer Formate nicht ganz standhalten kann. Die ersten zwei Folgen versprechen weniger Substanz, als wir es zum Beispiel von Stranger Things oder The End of the F***ing World gewohnt sind. Dabei muss sich Runaways überhaupt nicht mit diesen Netflix-Serien vergleichen, denn Sender SyFy, der Runaways ab dem 9. Mai ausstrahlt, scheint eine andere Philosophie von Fernsehunterhaltung zu haben: Weniger Kunst, mehr Unterhaltung. Solange dieser Ansatz ehrlich verfolgt wird, kann man daran nichts aussetzen.

Eine bunte Truppe

Wie in beinahe jedem Coming-of-Age-Abenteuer, gibt es eine heterogene Gang von Jugendlichen, die nicht verschiedener sein könnten. Doch genau darin liegt die Prämisse von Marvel’s Runaways: Wie finden diese entfremdeten Teens wieder zueinander? Die Chemie zwischen dem Cast ist locker und ungezwungen. Es braucht nicht lange, bis man sich mit den unterhaltsamen Charakteren anfreundet. Die Exposition der Protagonisten läuft wie geölt.

Außerdem lobenswert ist der (offensichtliche) Mix aus Protagonisten mit verschiedenen ethnischen Hintergründen – ohne, dass diese mit Klischees und Überzeichnungen angesprochen werden müssen. Warum ich es trotzdem anspreche? Weil genau das der richtige Weg ist, die Diversity-Frage zu lösen, statt möglichst viele Schablonen-Charaktere für verschiedene Hautfarben in Filme und Serien zu schmuggeln. Dass Nico Japanerin, Alex Afroamerikaner und Molly Lateinamerikanerin ist, spielt nämlich keine Rolle. So eine ungezwungene und harmonisierende Truppe verschiedener Nationalitäten sollte nicht nur für Stockfotos die Regel sein.

Fazit

7.1/10
Ordentlich
Community-Rating:
Handlung 7.5/10
Spannung 7.5/10
Charaktere 8/10
Emotionen 7/10
Visuelle Umsetzung 5.5/10
Details:
Showrunner: Josh Schwartz, Stephanie Savage,
FSK: 12 Epiosden: 10
Besetzung: Allegra Acosta, Ariela Barer, Gregg Sulkin, Lyrica Okano, Rhenzy Feliz, Virginia Gardner,

Marvel’s Runaways tut niemandem weh. Die unschuldige Coming-of-Age-Serie im Superhelden-Mantel lebt von einer lockeren und ungezwungenen Atmosphäre. Wem die Marvel-Serien von Netflix zu düster und belastend sind, der wird mit der Interpretation von Hulu und SyFy mehr Spaß haben. Zum Glück vermeiden die ersten zwei Folgen jegliche Action, denn die spärlich eingesetzten CGI-Effekte sehen aus wie aus einer Fernsehserie der frühen 2000er. Stattdessen stehen die sympathischen und jungen Charaktere im Mittelpunkt, die in den ersten Folgen vorbildlich eingeführt werden. Wer Drama und Anspruch erwartet, sollte lieber bei Serien wie Marvel’s Jessica Jones bleiben. Doch für Fans unbeschwerter Unterhaltung ist Runaways definitiv ein locker-flockiger Serien-Snack für zwischendurch.

Artikel vom 27. April 2018

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