Kritik: The Walking Dead – Staffel 4
Licht und Schatten in einer geteilten Staffel
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Wir befinden uns direkt dort, wo uns die Serie in der letzten Staffel zurückgelassen hat. Gruppenanführer Rick Grimes (Andrew Lincoln) hat sich mit seinen Gefolgsleuten immer noch im Gefängnis verschanzt, und konnten einen ersten Angriff des Governors (David Morrissey), der sich ebenfalls für diese „Festung“ interessiert, erfolgreich abwehren. Einige Einwohner der Mini-Stadt „Woodbury“ sind der Gefängnis-Gruppe übergelaufen, und bilden eine nötige Verstärkung der stark ausgedünnten Manneskraft. Hinzu kommt, dass im Knast ein übler Virus ausgebrochen ist, der die Einwohner nach und nach dahinrafft. Es scheint, als ob die Überlebenden von allen Seiten mit Krankheit und Tod attackiert werden. Der ansonsten gut funktionierende Unterschlupf wird immer instabiler, und scheint sich von innen aus selbst zu zerstören. Die Uhr tickt…
Die vierte Runde von The Walking Dead startet sehr spannend, düster und bedrückend. Neben der nicht aufhörenden Zombie-Invasion von außerhalb, geben die internen Gruppenspannungen und das ausgebrochene Todesvirus der Handlung eine neue Intensität. Die Charaktere sind nirgendwo sicher, und sind angeschlagener als je zu vor.
Während sich die Suspense über einige Folgen wie ein Kreisel nach oben schraubt, wird diese plötzlich unterbrochen, und die Handlung folgt über ein bis zwei Folgen einem Subplot, der zwar interessant, aber völlig fehl am Platz wirkt (um nicht zu viel zu verraten, aber der Governor ist natürlich wieder da).
Zur Staffelmitte gibt es dann schließlich den Showdown, den man sich schon in der letzten Staffel gewünscht hätte. Das Blut spritzt, es knallt, es brennt, Köpfe fliegen, usw.. Es ist zwar ungewöhnlich, dass schon so früh in einer Staffel solch ein Höhepunkt geschaffen wird, aber man muss bedenken, dass die 16 Folgen in zwei Teile aufgeteilt und mit einer mehrmonatigen Pause ausgestrahlt wurden. So hat man die erste Hälfte mit einem Paukenschlag beendet, damit bei der zweiten Hälfte auch jeder wieder dabei ist. Erste Prognose: Bis auf einen kleinen Handlungsabrutscher ist Staffel Vier richtig stark.
Etliche Nebenhandlungen werden kurz angerissen, und dann wieder vergessen. Tatsächlich folgt jetzt fast nur noch Füllmaterial, denn die Geschichte war mit Folge 8 vorbei.
Aber trotzdem sind noch ein paar wenige großartige Momente übrig geblieben. Einer gehört dabei dem Cast-Neuzugang Brighton Sharbino als pre-pubertäres, verwirrtes Mädchen Lizzie. Sie ist Teil einer Szene, die einem wahrlich das Blut in den Adern gefrieren lässt…
Das endgültige Staffelfinale bäumt sich schließlich noch einmal mühselig auf, und lässt Staffel Vier einigermaßen zufriedenstellend enden. Trotzdem ist die Begeisterung, die sich noch in der ersten Hälfte eingestellt hat, verschwunden. Es wirkt nun auch etwas so, als würde sich die Geschichte ab diesem Zeitpunkt etwas im Kreis drehen…
Diese Staffel The Walking Dead ist extrem uneinheitlich und gegen Ende planlos. Dabei fing alles so ultra-spannend an… Man kann (ohne zu viel Zynismus) behaupten, dass es sieben Folgen weniger auch getan hätten. Während jede Staffel zuvor eine führende Grundgeschichte hatte, wirkt diese mehr wie ein zusammengeflickter Teppich. Es gibt dennoch den ein oder anderen sehr starken Moment.
Artikel vom 2. November 2015
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