Die besten Filme der 80er
BUNT, LAUT UND OBERFLÄCHLICH – 20X TYPISCH 80ER?
BUNT, LAUT UND OBERFLÄCHLICH – 20X TYPISCH 80ER?
Worum geht’s?
Der Billardprofi Eddie Felson (Paul Newman) wird von Gangstern in den Ruhestand gezwungen. Nach 20 Jahren als Spirituosen-Händler lernt Eddie jedoch den jungen Vincent (Tom Cruise) kennen, der großes Talent zu haben scheint und Eddie an sich selbst in jungen Jahren erinnert. Er nimmt Vincent unter seine Fittiche und beginnt ihn im Billard-Spiel zu trainieren, was seine eigene Liebe und den Ehrgeiz für das Spiel wiedererweckt.
Warum du ‘Die Farbe des Geldes’ sehen solltest
Die Farbe des Geldes ist die grandiose Fortsetzung von Haie der Großstadt, mit einem alt und zynisch gewordenen Paul Newman und einem jungen, vor Energie sprühenden Tom Cruise in den Hauptrollen. Ein Film über Billard, Gewinnen, Verlieren, das Spielen, den Reiz des Spiels – und ein Comeback. Abgerundet wird das Gesamtpaket mit einem großartigem Soundtrack.
„Zwei Dinge gehören zum Gewinnen: Du musst ein Gehirn haben und du musst Mumm haben. Vom einen hast du zu viel, vom andern zu wenig.“
Eddie Felson in Die Farbe des Geldes
Worum geht’s?
Die zwei jungen Piloten Pete Mitchell (Tom Cruise) genannt “Maverick” und Nick Bradshow (Anthony Edwards) genannt “Goose” werden auf der renommierten Stadion “Top Gun” angenommen. Dem hitzköpfigen Maverick scheint so der Traum der Ausbildung zum Elite-Kampfpiloten erfüllt zu sein, bis ihn ein tragischer Unfall an Top Gun und seiner Zukunft zweifeln lässt.
Warum du ‘Top Gun’ sehen solltest
Top Gun ist wohl der Inbegriff der explosiven 80er-Actionfilme: Regisseur Tony Scott jagt in dieser stilistischen Meisterleistung eine adrenalingeladene Actionszene nach der anderen über die Leinwand, was so wohl ihm, als auch für Tom Cruise als Himmelsstürmer, den endgültigen Hollywood-Durchbruch bedeutete. Etwas viel Pathos, aber – mit einem Augenzwinkern betrachtet – immer wieder sehenswert.
„Ich spür die Gier, die Gier nach Tempo in mir!“
Maverick in Top Gun
Worum geht’s?
Bei einer zweckmäßigen Autofahrt nach New York lernen sich die beiden Mittzwanziger Harry und Sally kennen. Beide können sich auf den ersten Blick nicht leiden und gehen kurz danach wieder eigener Wege. Im Laufe ihres Lebens werden sich Harry und Sally allerdings immer wieder begegnen, was schließlich zu einer engen Freundschaft zwischen beiden führt. Aber kann eine Freundschaft funktionieren, wenn eventuell doch mehr im Raum steht?
Warum du ‘Harry und Sally’ sehen solltest
Harry und Sally ist nicht nur die beste RomCom des Jahrzehnts, sondern eine der Besten aller Zeiten. Das liegt vor allem an der unvergleichlichen Chemie zwischen Harry und Sally selbst, die grundsympathisch geschrieben und toll gespielt sind, was für zahlreiche ikonische Momente der Filmgeschichte sorgt (Stichwort: Diner). Die herzerwärmende Handlung lässt die beiden Figuren über Jahre umeinander kreisen, wodurch wir einen großen Teil ihrer Leben begleiten. Das macht es unmöglich, sich nicht in beide zu verlieben und in den jeweiligen Lebenswegen zu vertiefen. Harry und Sally ist berührend, clever und vor allem urkomisch.
„Das ist wirklich erstaunlich. Du siehst aus wie ein ganz normaler Mensch, aber tatsächlich bist du ein Engel des Todes.“
Sally in Harry und Sally
Worum geht’s?
Jesus von Nazareth (Willem Dafoe) führt vor der Entdeckung seiner göttlichen Bestimmung ein Leben als Zimmermann, indem er Kreuze für Hinrichtungen der Römer herstellt. Geplagt von der Schuld dieser Arbeit und von dem Elend der Menschen um ihn herum, folgt Jesus schließlich dem Ruf Gottes und zieht los, um dessen Lehren erfüllen und verbreiten zu können.
Warum du ‘Die letzte Versuchung Christi’ sehen solltest
Scorseses erster „Religionsfilm“, ein Film über das Leben Jesu und seine Qualen, Selbstzweifel, und sein Hadern mit seiner Rolle als „Erlöser“. Beim Erscheinen eine Kontroverse, inzwischen einer der besten Filme über die Leidensgeschichte Christi überhaupt.
„Gott liebt mich. Ich weiß, dass er es tut. Ich möchte, dass er aufhört.“
Jesus in Die letzte Versuchung Christi
Worum geht’s?
An einem Samstag kommen fünf Schüler der Shermer High School in der Schulbibliothek zum Nachsitzen zusammen. Auf den ersten Blick scheinen die Ballkönigin Claire (Molly Ringwald), der Schulsportler Andrew (Emilio Estevez), der Klassenstreber Brian (Anthony Michael Hall), der Rebell John (Judd Nelson) und die etwas merkwürdige Allison (Ally Sheedy) nicht viel gemein zu haben. Doch die ewigen Stunden des ereignislosen Vormittags führen zu dem ein oder anderen tiefgehenden Gespräch zwischen den Teenagern, was sie allmählich ihre Vorurteile vergessen lässt.
Warum du ‘The Breakfast Club’ sehen solltest
Breakfast Club hat in gewisser Weise Ähnlichkeiten mit einer (überdurchschnittlich unterhaltsamen) Sitzung einer Selbsthilfegruppe. Das kommt davon, dass der Film zum Großteil im selben Raum spielt, was die Charaktere dazu zwingt ihre konträren Weltanschauungen und Gedanken in komischen und schön geschriebenen Dialogen auszudiskutieren. So gelingt es dem Film, scheinbare Klischees der Figuren zu dekonstruieren und Gemeinsamkeiten sowie Freundschaft zwischen den Schülern zu entdecken. Breakfast Club ist eine nahbare Coming-of-Age Komödie mit 80er DNA durch und durch.
„Wir sind alle ziemlich skurril, einige von uns sind nur besser darin es zu verstecken.“
Andrew in The Breakfast Club
Worum geht’s?
Nachdem Ripley (Sigourney Weaver) ihre erste Begegnung mit einem Alien um Haaresbreite überlebt, befindet sich die hart gesottene Astronautin für 57 Jahre im Kälteschlaf. Als sie schließlich erwacht und auf die Erde zurückkehrt, versucht sie jeden vor der außerirdischen Gefahr zu warnen, doch niemand scheint ihr zu glauben. Bis eine entlegene Kolonie von dem fremden Terror aus dem All überfallen wird und sich Ripley erneut ihrem größten Feind stellt.
Warum du ‘Aliens – Die Rückkehr’ sehen solltest
James Cameron hatte mit Aliens die unmögliche Aufgabe, einen Nachfolger zum meisterhaften ersten Teil zu schaffen. Niemand hätte dabei erwartet, dass das Sequel seinem Vorgänger in keiner Weise nachsteht. Aliens funktioniert, da Cameron nicht versucht, das Genie von Teil eins zu kopieren, sondern der Marke seine eigene Handschrift zueignet. So ist Aliens statt eines heißen Aufgusses des klaustrophobischen Horrors, ein explosiver Adrenalinritt, der die sympathischen neuen Figuren statt mit einem Alien mit einer ganzen Horde konfrontiert. Das macht den Film zum perfekten Actionhorror Gegenstück zum Psychohorror von Teil eins und zu einem zeitlosen Klassiker des Genres.
„Kann ich vielleicht aus dieser Horrorstory noch aussteigen?“
Hudson in Aliens
Worum geht’s?
In einer beschaulichen italienischen Kleinstadt eröffnet eines Tages das Cinema Paradiso, ein kleines Kino voller Charme, das die Einwohner und besonders den kleinen Toto (Salvatore Cascio) schnell in seinen Bann zieht. Fasziniert versucht Toto jede freie Minute seiner Tage an dem märchenhaften Ort zu verbringen und freundet sich durch die gemeinsame Liebe zum Kino mit dem Filmvorführer Alfredo (Philippe Noiret) an. Eine Freundschaft, die Toto noch weit über seine Kindheit und das kleine Dorf Giancaldo hinaus begleiten wird.
Warum du ‘Cinema Paradiso’ sehen solltest
Von der ersten Szene des Filmes ist klar, dass Cinema Paradiso aus tiefster Leidenschaft und Liebe für Film und Kino entstanden ist. Durch die Augen des kleinen Toto sehen wir die wahrhaftige Magie und Schönheit dieses fantastischen Mediums und erinnern uns an unsere eigenen ersten Berührungen mit dem Kino und dem Zauber, den diese Momente auslösten. Mit dieser Hingabe im Zentrum der Handlung erzählt der Film die emotionale Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft, Nostalgie und einer brennenden Leidenschaft, die ein ganzes Leben bestimmten wird. Wer Filme liebt, wird auch Cinema Paradiso lieben!
„Was auch immer du später tust, liebe es. Liebe es genau so, wie du die Vorführerkabine geliebt hast als du noch ein kleiner Knirps warst.“
Alfredo in Cinema Paradiso
Worum geht’s?
Eher unfreiwillig ist Veronica (Winona Ryder) neben den drei Heathers das vierte Mitglied der berühmt berüchtigten Heathers-Clique. Mit einer sadistischen Freude nutzen die Mädchen ihre Macht, um ihre Mitschüler zu terrorisieren, was sie gleichermaßen gehasst und gefürchtet macht. Als Veronica den mysteriösen J.D (Christian Slater) kennen lernt, der das oberflächliche Treiben der High School zu durchschauen scheint, schmieden die beiden einen Plan, der etwas gegen die Herrschaft der Heathers unternehmen soll, die Grenze von harmlosen Streichen jedoch schnell zersprengt.
Warum du ‘Heathers’ sehen solltest
Heathers ist eine bitterböse schwarze Komödie, die Themen wie Mobbing, das Teenager-Sein und die Oberflächlichkeit der High School in einem explosiven und anarchistischen Film verbindet. Während die abgedrehte Handlung einen maßlos übertriebenen Moment nach dem anderen über den Bildschirm jagt, weiß man als Zuschauer oft nicht, ob man lachen oder schockiert sein soll. So überzeichnet Heathers oft scheinen mag, so trifft der Film manchmal auch einen bitteren, wahren Kern. Heathers erinnert an eine Mischung aus American Psycho und Stephen King, und als ist zynische und toll gespielte Dekonstruktion des High School-Genres die beste Satire des Jahrzehnts.
„Gehen wir zum Schulball oder in die Hölle?“
Veronica in Heathers
Worum geht’s?
Im Jahr 1964 verschwinden in Mississippi Jessup County drei Schlüsselfiguren der Bürgerrechtsbewegung. Das FBI, welches von einer Straftat des Ku-Klux-Klans ausgeht, schickt die Agents Rupert Anderson (Gene Hackman) und Alan Ward (Willem Dafoe), um den Fall zu untersuchen. Doch je tiefer die beiden grundverschiedenen Agenten in den Fall einzutauchen, desto mehr scheinen die Spannungen zwischen dem Ku-Klux-Klan und der Schwarzen Bevölkerung anzusteigen, was schließlich zu schwerwiegenden Folgen für alle Seiten führt.
Warum du ‘Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses’ sehen solltest
Mississippi Burning ist ein Film, der so überhaupt nicht dem Klischee des oberflächlichen 80er-Films entspricht. Der bunte Trubel der 80er weicht hier für ein intensives Rassismus-Drama, dass der Frage nach dem Entstehen von Rassismus und der daraus resultierenden Gewalt nachgeht.
Worum geht’s?
Auf einer norwegischen Forschungsstation inmitten der vereisten Weite der Antarktis stößt eine Gruppe amerikanischer Polarforscher auf ein Schlachtfeld. Irgendwas scheinen die Norweger entdeckt zu haben, was ihnen allen das Leben kostete. Als die Amerikaner auf ihre Forschungsstation zurückkehren, ahnen sie nicht, dass sich dieses grausame Etwas in ihre Gemeinschaft einschleicht und sich täuschend echt und gnadenlos tödlich in dieser verstecken kann.
Warum du ‘Das Ding aus einer anderen Welt’ sehen solltest
Neben dem verstörenden Schrecken, der dem Publikum durch atemberaubende Spezialeffekte eingejagt wird, lebt John Carpenters Horror-Meisterwerk vor allem von seinem klaustrophobischen Setting und dem genialen “Who dunnit” Konzept. Wenn die Kamera in völliger Stille die leeren Gänge der Polarstation entlanggleitet, während draußen ein unmenschlicher Schneesturm tobt, gefriert nicht nur den Figuren das Blut in den Adern. Auch das Mitfiebern, welchem Crewmitglied zu trauen ist, gehört zu dem Spannendsten was das Horror-/ Psychothriller-Genre zu bieten hat. Wer nach zwei Stunden angespanntem Nervenkitzel sucht, ist bei Das Ding genau richtig.
„Wenn sich der fremde Organismus in bewohnten Gegenden ausbreitet, wird die gesamte Weltbevölkerung infiziert, 27 Stunden nach dem ersten Kontakt.“
Blaire in Das Ding aus einer anderen Welt
Worum geht’s?
Scarface erzählt die Geschichte von Tony Montana (Al Pacino) – einem Kleinkriminellen, der Anfang der 1980er aus einem kubanischen Gefängnis seinen Weg nach Miami findet. Anfangs noch Tellerwäscher auf der Suche nach Erfolgt, entwickelt sich Tony zu einer Größe im Drogengeschäft. Ein rasanter Aufstieg, der jedoch nicht ohne Konsequenzen bleibt.
Warum du ‘Scarface’ sehen solltest
Brian de Palma lieferte mit Scarface einen großartigen und gleichzeitig hochkontroversen Film über die Auswüchse des “American Dream” und die Züge des Kapitalismus. Dabei bleibt der Film trotz einer enormen Laufzeit von 170 Minuten über die gesamte Dauer packend und fesselnd. Das hat Scarface vor allem Al Pacino zu verdanken, der durch die hervorragende Darstellung eines Ex-Sträflings, der sich im skrupellosen Drogenmilieu bis an die Spitze kämpft und sich schließlich seinem eigenen Egoismus und Ehrgeiz stellen muss, durchweg fasziniert.
„Dieses Scheiss Land ist aufgebaut auf gewaschenem Geld.“
Tony Montana in Scarface
Worum geht’s?
Während des Zweiten Weltkrieges erfährt der Archäologe und Freizeit-Abenteurer Indiana Jones (Harrison Ford) von der mysteriösen und sagenumwobenen Bundeslade, die sich irgendwo in Ägypten befinden soll. Während Jones und seine verflossene Liebe Marion (Karen Allen) sich umgehend ins Abenteuer stürzen, ahnen sie kaum, dass sie nicht die Einzigen sind, die sich auf die gefährliche Suche nach der Lade machen. Auch die Nationalsozialisten streben nach dem geheimnisvollen Schatz, der nach der Legende diejenige Armee, die ihn kontrolliert, unbesiegbar macht.
Warum du ‘Jäger des verlorenen Schatzes’ sehen solltest
Mit Jäger des verlorenen Schatzes schuf Spielberg einen der besten Abenteuerfilme aller Zeiten. Die Jagd nach der Bundeslade entführt das Publikum auf eine Reise voller adrenalinreicher Kämpfe und sympathischer Helden. Dabei begleiten wir Indiana Jones durch gigantische Sets wie die weiten der ägyptischen Wüste oder verwachsene und von Fallen gespickte Ruinen, die stets Abenteuerlust und Entdeckerdrang aufflammen lassen. Das erste Abenteuer der Peitsche schwingenden Ikone “Indie” macht heute immer noch genau so viel Spaß wie in den 80ern und gilt zurecht als Blockbuster-Klassiker des Jahrzehnts.
„Nimm die Fackel. Schwenke sie gegen alles, was sich schlängelt!“
Indiana Jones in Jäger des verlorenen Schatzes
Worum geht’s?
Über die Zeitspanne von zwei Jahrzehnten erzählt Wie ein wilder Stier die Geschichte des Boxers Jake LaMotta (Robert DeNiro) der sich mithilfe seines Bruders und Managers Joey bis an die Spitze des Profiboxens kämpft will. Doch während der verbissenen Jagd nach dem Weltmeistertitel beginnt der Ruhm und die Aufmerksamkeit Jake zu Kopf zu steigen und allmählich stellt sich die Frage, ob er im Ring gegen fremde Gegner oder seine eigenen Dämonen boxt.
Warum du ‘Wie ein wilder Stier’ sehen solltest
Für ein Boxerdrama geht es in Wie ein wilder Stier erstaunlich wenig um das Boxen selbst. Scorsese, der selber kaum Interesse an dem Sportfilm-Genre hatte, fängt die rohen Momente der brutalen Kämpfe zwar atemberaubend ein, nutzt diese aber, um eine tiefe Geschichte über Neid, Paranoia und Selbstzerstörung zu inszenieren. Der unvermeidliche Niedergang des Protagonisten ist dabei so intelligent geschrieben und faszinierend gespielt, dass besonders die zweite Hälfte des Filmes ohne Pause fesselt. Hinzu kommt ein stylisher schwarz-weiß Look, der vor allem in den Kampfszenen den Atem raubt.
„Hey Ray. Ich war nicht am Boden. Niemals kriegst du mich da runter, Ray. Du kriegst mich nicht zu Boden. Ich steh noch.“
Jake in Wie ein wilder Stier
Worum geht’s?
Der junge Fljora (Alexei Krawtschenko) verlässt im Jahr 1943 seine Familie, um sich den Partisanen anzuschließen, die Weißrussland vor der Besetzung durch Deutschland verteidigen. Inmitten des unmenschlichen Horrors des Krieges muss der kindliche und naive Junge ein gnadenloses Szenario nach dem anderen hautnah miterleben, was ihn schließlich verroht und in den Wahnsinn treibt.
Warum du ‘Komm und sieh’ sehen solltest
Während andere Anti-Kriegsfilme wie Der Soldat James Ryan oft romantisierende Aspekte wie Kameradschaft oder amerikanischen Pathos besitzen, ist Komm und sieh eine gnadenlos realistische und ungeschönte Darstellung des Zweiten Weltkrieges. Schonungslos wirft der Film den unschuldigen Fljora von einer Szenerie des Horrors in die nächste und erschafft wahrhaftig die Hölle auf Erden. Die intensive Kameraarbeit und die oft wunderschönen Einstellungen der weiten Landschaft, die im krassen Kontrast zu dem Grauen der Handlung stehen, sorgen zusätzlich für eine skurrile und fast schon mystische Aura, die Komm und sieh als brutalen, aber unglaublich vieldeutigen und wichtigen Film vervollständigt.
„Und ich sah ein fahles Pferd. Und der der darauf saß, dessen Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach.“
Offenbarung des Johannes
Worum geht’s?
Während der Sommerferien erfährt die Freundesgruppe rund um Gordie Lachance (Wil Wheaton) von einem Ort, an dem die noch unentdeckte Leiche eines vom Zug überfahrenen Jungen aus der Nachbarschaft liegen soll. Die Vorstellung des toten Ray Brower übt eine Faszination auf die Jungen aus, die schnell dazu führt, dass sie ihre Sachen packen und sich zu Fuß auf eine zweitägige Reise begeben, um die Ersten zu sein, die den toten Körper entdecken.
Warum du ‘Stand by Me’ sehen solltest
Stephen King hat viele Geschichten über junge Freundesgruppen und die starke Verbindung der Kameradschaft geschrieben, aber keinem Film stehen die Stärken des Schriftstellers besser als Stand by Me. Erneut geht es um Geheimnisse und die vielen spannenden Abenteuer, die damit einhergehen, doch dem Film gelingt es, unzählige sensible Zwischentöne über das Erwachsenwerden, Zukunftsängste und die Nostalgie vergangener Tage anzuschlagen. So gibt er feinfühlige Einblicke in die Gefühlswelten der verschiedenen Jungen und die Lebenswege, die ihnen nach dem Sommer vorbestimmt zu sein scheinen. Dies führt besonders bei Gordie und Chris (River Phoenix) zu einer berührenden Dynamik und macht Stand by Me zu einem melancholischen Film über “diesen einen magischen Sommer”, der noch lange über den Film hinaus bewegt.
„Wir waren nur zwei Tage weg gewesen, aber irgendwie erschien uns die Stadt… anders. Viel kleiner.“
Gordie in Stand by Me
Worum geht’s?
Um die Anlage während der Winterpause gepflegt zu halten, stellt das luxuriöse Overlook Hotel Jack Torrence (Jack Nicholson) und seine Familie als Hausmeister ein. Von der Außenwelt abgeschnitten und alleine in dem eingeschneiten Hotel genießt die Familie die gigantischen Räumlichkeiten und den Luxus, der sich ihnen bietet. Doch die Einsamkeit und düstere Geheimnisse des Hotels scheinen Jack allmählich zuzusetzen, und langsam kriecht der Wahnsinn durch die stillen Hallen des Overlook Hotels.
Warum du ‘Shining’ sehen solltest
Wenn es einen Film gibt, bei dem die Rätsel und Verschwörungen um ihn herum fast schon größer sind als die Mysterien des Filmes selbst, dann ist es The Shining. Sei Jahrzehnten streiten sich die Geister über die dunklen Geheimnisse des schaurigen Overlook Hotels: Geht es um Alkoholismus, eine zerbrochene Familie oder gibt Stanley Kubrick mit diesem Film endgültig zu, die Mondlandung gefälscht zu haben? Sicher ist jedoch, dass The Shining ein faszinierend verstörendes Puzzle ist, welches zur endlosen Interpretation und Analyse einlädt, jedoch oberflächlich auch als packender Horrortrip durch die einsamen Gänge des Overlooks in Richtung Wahnsinn funktioniert.
„Was ist mit Zimmer 237?“
Danny Torrence in Shining
Worum geht’s?
Auf den ersten Blick ist Marty (Michael J. Fox) der typische Teenager. Doch neben Gedanken um den Status in der Schule und den Erfolg der eigenen Rockband gibt es da noch “Doc” (Christopher Loyd), Martys exzentrischen Wissenschaftlerfreund, der eines Tages plötzlich eine Zeitmaschine erfindet. Als die beiden diese testen wollen, landet Marty plötzlich im Jahr 1955, was ein Rennen gegen die Zeit auslöst, bei dem er versucht, ohne das Raum-Zeit-Kontinuum aus der Balance zu bringen, zurück in die Zukunft zu gelangen.
Warum du ‘Zurück in die Zukunft’ sehen solltest
Zurück in die Zukunft ist DER 80er Jahre Blockbuster-Klassiker schlechthin. Warum das so ist, ist unschwer zu erkennen, denn sich nicht in Doc und Marty und ihre verrückten Abenteuer zu verlieben, ist praktisch unmöglich. Das liegt vor allem an der einzigartigen Chemie zwischen den beiden Protagonisten, die eines der besten ungleichen Duos der Filmgeschichte abgeben, aber auch an dem verschachteltem Zeitreiseplot, der vor Charme, genialer Situationskomik und spannenden Momenten sprüht. Dabei gelingt es dem Film zu jedem Moment, Konzepte wie verschiedene Zeitlinien oder das Raum-Zeit-Kontinuum durch clevere Ideen verständlich und unterhaltsam darzustellen. Zurück in die Zukunft ist ein “zeitloses” Must-See.
„Ich müsste nur mehr Zeit haben. Hey, Moment mal! Ich hab soviel Zeit wie ich will, ich hab ne Zeitmaschine!“
Marty in Zurück in die Zukunft
Worum geht’s?
Mit der Zerstörung des ersten Todessterns scheint das Imperium und der finstere Darth Vader noch lange nicht besiegt. Nach einer bitteren Niederlage auf dem eisigen Planeten Hoth müssen Luke (Mark Hamill), Han (Harrison Ford) und Leia (Carrie Fisher) fliehen, wodurch sich ihre Wege trennen. Während Luke auf dem Sumpfplaneten Dagobah von dem alten Jedi Meister Yoda zum Jedi Ritter trainiert wird, blicken Han und Leia bereits kurz nach ihrer Flucht dem Bösen direkt in die Augen.
Warum du ‘Das Imperium schlägt zurück’ sehen solltest
Nach dem weltbewegenden ersten Star-Wars-Film, gelang der Fortsetzung in jeder Hinsicht einen drauf zu setzen. Die Geschichte ist spannender, die faszinierende Welt und ihre Figuren werden tiefer beleuchtet und die Reihe schlug einen erwachsenen, reiferen Ton an als der Vorgänger. Trotzdem leidet Das Imperium schlägt zurück nicht an der typischen Sequelkrankheit, alles überladen zu müssen. Das wendungsreiche Drehbuch wirkt fokussiert und dadurch absolut packend. Hinzu kommt die besonders für die 80er revolutionäre Inszenierung, die ebenso dazu beiträgt, dass Das Imperium schlägt zurück bis heute der beste Film der Star Wars-Saga ist.
„Zorn. Furcht. Aggressivität. Die Dunklen Seiten der Macht sind sie. Besitz ergreifen sie leicht von dir.“
Yoda in Das Imperium schlägt zurück
Worum geht’s?
In einer futuristischen Version des Jahres 2019 hat die Menschheit artifizielle Menschen (genannt Replikanten) erstellt, um diese für Sklavenarbeit auf und außerhalb der Erde zu nutzen. Als eine Gruppe Replikanten von einer außerirdischen Kolonie ausbricht und auf die Erde flieht, wird der Replikantenjäger, auch bekannt als Blade Runner, Rick Deckard (Harrison Ford) beauftragt, um jeden von ihnen zu finden und zu töten.
Warum du ‘Blade Runner’ sehen solltest
Bis heute ist Blade Runner einer der visuell spannendsten und revolutionärsten Filme aller Zeiten. Durch atemberaubende Bilder wie gigantische Werbetafeln aus Neonlichtern, die endlos scheinende Häuserschluchten einrahmen oder dunkle Silhouetten von Hochhäusern vor einem rot erleuchteten Himmel, brachte Ridley Scott den Cyberpunk und die Faszination für diesen in den Mainstream. Gleichzeitig beschäftigt sich Blade Runner neben der optischen Brillanz mit hoch philosophischen Fragen wie dem Anrecht auf das Leben und die Grenzen der menschlichen Existenz.
„All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen.“
Roy Batty in Blade Runner
Worum geht’s?
Seit Tagen scheint die unerträgliche Hitze in den Straßen Brooklyns erbarmungslos anzusteigen. So treiben die Einwohner des zum Großteil afroamerikanischen Viertels träge durch den Tag und lenken sich mit Musik und Gesprächen bei einem kühlen Bier von der Temperatur ab. Zuerst ahnt niemand, dass sich mit der steigenden Temperatur allmählich auch die Gemüter erhitzen und sich eine lang unterdrückte Wut und Aggression langsam ihren Weg ans Tageslicht bahnt.
Warum du ‘Do the right Thing’ sehen solltest
Do the right Thing erzählt im Stil einer Collage von vielen Geschichten und Figuren aus derselben Nachbarschaft, was das Nachempfinden der Stimmung im gesamten Viertel viel stärker in den Fokus stellt als die Charaktere selbst. Schritt für Schritt und äußerst fein beobachtet beginnt Regisseur Spike Lee die vorerst positive Stimmung zu kippen, indem er die grandios geschriebenen Dialoge aggressiver inszeniert und die Kernthematik des Filmes in kleinen Momenten andeutet. Dadurch wird Do the right Thing zu einem immer intensiver werdenden Filmerlebnis, welches mit einem Finale endet, das bis heute leider kein Stück seiner schockierenden Relevanz verloren hat.
„Ich erzähl dir die Geschichte von der linken und der rechten Hand. Ein Kampf zwischen Liebe und Hass.“
Radio Rahim in Do the right Thing
Welcher Film aus den 80ern ist euer Liebling?
Topliste vom 17. Februar 2021
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