Die besten Denis Villeneuve Filme
Alle Filme des kanadischen Meisterregisseurs im Ranking
Alle Filme des kanadischen Meisterregisseurs im Ranking
Genre: Drama, Mystery
Darum geht’s:
Als Nachkomme ihrer weltberühmten Mutter, steht die Boutique-Besitzerin Bibiane (Marie-Josée Croze) unter riesigem Leistungsdruck. Langsam wächst ihr die Leitung der Boutiquen über den Kopf und als sie eines Nachts emotional aufgewühlt in ihr Auto steigt und einen Mann überfährt, gerät ihr Leben endgültig außer Kontrolle. Erst der Norweger Evian (Jean-Nicolas Verreault) gibt Bibianes Leben eine neue Perspektive, obwohl beide ein dunkles Geheimnis verbindet.
Darum Platz 9:
In vielen Momenten kommt Maelström spannend außergewöhnlich daher. So wird die Handlung beispielsweise von einem Karpfen in seinen letzten Lebensminuten erzählt, während er auf der Schlachtbank auf seinen Tod wartet. Was nach den spannenden Mindfuck-Ideen seiner späteren Filme klingt, wirkt hier allerdings eher unstrukturiert und stellenweise zäh. Das liegt unteranderem an Villeneuves Handschrift, die in seinem zweiten Film plötzlich deutlich unsicherer ist, als sie noch in seinem Debüt war. Dennoch ist Maelström durch seine Komplexität und die innovative Rahmung weit davon entfernt ein schlechter Film zu sein.
Genre: Drama, Romanze
Darum geht’s:
Nach einem Autounfall beschließt Simone (Pascale Bussières) ihr bisheriges Leben umzukrempeln und einen Neustart zu wagen. Da zu ihrem neu aufgeschlagenen Kapitel der Wunsch eines eigenen Kindes gehört, bittet sie ihren besten Freund Phillipe (Alexis Martin) in die Rolle des Erzeugers zu schlüpfen. Dieser stimmt nur unter der Bedingung zu, dass sie das Kind in einer Wüste zeugen, weshalb sich Simone und Phillipe auf einen skurrilen Roadtrip durch die Salzwüsten Salt Lake Citys begeben.
Darum Platz 8:
Im direkten Vergleich zu seiner restlichen Filmografie ist Villeneuve’s Spielfilmdebüt aus den 90ern untypisch leichtfüßig und beinahe schon komödiantisch. Grund dafür ist die charmante Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, die in beschwingten Dialogen über die gemeinsame Beziehung und die Vergänglichkeit des Lebens philosophieren. Leider fehlen dem Film darüber hinaus viele der Qualitäten, die Villeneuve in seinen späteren Filmen perfektionierte. Der 23. August auf Erden fühlt sich trotz der kurzen Laufzeit träge erzählt an und entwickelt nicht genug Spannung, um nach dem Abspann lange präsent zu bleiben. So landet der Startschuss des Meisterregisseurs trotz schöner Inszenierung und sympathischen Charakteren auf Platz 8.
Genre: Drama, Geschichte
Darum geht’s:
Basierend auf dem Amoklauf an der polytechnischen Hochschule in Montréal (besser bekannt als Montréal Massacre) rekonstruiert Polytechnique den Tag des Anschlags und kurze Eindrücke danach. Aus verschiedenen Perspektiven fiktiver, für den Film geschriebener Figuren wird die Tat an sich, die unmenschliche Motivation hinter und die emotionalen Konsequenzen der Betroffenen beleuchtet.
Darum Platz 7:
Aus Unzufriedenheit mit seinen ersten zwei Filmen zog sich Villeneuve 2000 aus dem Filmgeschäft zurück und wartete ganze neun Jahre, um mit dem vielleicht kontroversesten Film seiner bisherigen Filmografie zurückzukehren. In knapp 70 Minuten erzählt Polytechnique den Ablauf des Montréal Massakers in all seinen grausamen, unmenschlichen Details. Dabei verzichtet der Film beinahe komplett darauf eine Geschichte um die schreckliche Tat herumzuerzählen, sondern konzentriert sich in fast schon dokumentarischer Art auf das Verbrechen selbst. So wird Villeneuves dritter Spielfilm zu einem dicht inszenierten und zutiefst schockierenden Mahnmal, welches an vielen Stellen nur sehr schwer anzuschauen ist. Trotz aller Stärken ist allerdings schade, dass Polytechnique in nur wenigen Momenten wirklich die Tiefe geht, um sich mit der Thematik hinter dem Anschlag und dessen langfristigen Auswirkungen zu beschäftigen. Etwas mehr Laufzeit hätte dem Film hier gutgetan, um die Kernbotschaft etwas stärker hervorzuheben.
Genre: Thriller, Drama
Fortsetzungen: Sicario 2 (2018)
Darum geht’s:
Nach einem Einsatz, der sie fast das Leben kostete, wird die FBI Agentin Kate Macer (Emily Blunt) von einer Spezialeinheit engagiert, die dem Drogenhandel an der Grenze zwischen Mexiko und dem US-Bundesstaat Arizona endgültig ein Ende setzen möchte. Gemeinsam mit dem Leiter der Einheit Matt Graver (Josh Brolin) und dem erbarmungslosen Söldner Alejandro (Benicio Del Toro) begibt sich Kate immer weiter in die Abgründe des Drogenkrieges, die sie bald an ihre moralische und psychische Grenze bringen.
Darum Platz 6:
Sicario ist Villeneuves Beitrag zur großartigen Frontier Trilogie (Sicario, Hell or High Water, Wind River), die Geschichten aus den Grenzegebieten Amerikas erzählt. Mit dem gnadenlosen Drogenthriller bewies er, dass er selbst in den ruhigsten, harmlos erscheinenden Momenten, eine Spannung erzeugen kann, die unser Adrenalinlevel durch die Decke schießen lässt. Darüber hinaus ist die von Misstrauen zerfressene Beziehung zwischen den drei Protagonist:innen eines der interessantesten und am besten gespielten Figurengeflechte aller Villeneuve Filme. Besonders Benicio Del Toros Alejandro fasziniert so stark, dass seine zentrale Rolle in der Fortsetzung kein bisschen wundert.
Genre: Mystery, Drama
Darum geht’s:
Als Geschichtsprofessor Adam (Jake Gyllenhaal) in einem Spielfilm den Schauspieler Anthony (auch Jake Gyllenhaal) sieht, welcher ihm augenscheinlich bis aufs kleinste Haar ähnelt, macht er sich fasziniert auf die Suche nach seinem Doppelgänger. Doch je mehr Adam sein eigenes langweiliges, eintöniges Leben verlässt und in Anthonys Leben eindringt, desto mehr wird seine Neugierde zu Besessenheit, bis die Grenze zwischen den beiden Existenzen allmählich verwischt.
Darum Platz 5:
Ab diesem Platz befinden wir uns in der Meisterwerke-Kategorie. Mit Enemy schuf Villeneuve seinen seltsamsten und verwirrendsten Film, der deutlich in die Fußstapfen von Maelström tritt. Allerdings ist Villeneuve hier sowohl in der Inszenierung als auch in der verschachtelten Handlung voll in seinem Element. Die vielschichtige Geschichte des Doppelgänger-Dramas lässt sich auf unterschiedlichste Art und Weise deuten und analytisch auseinanderknoten, sodass selbst die kleinsten Momente des Filmes auf einer Metaebene mit Bedeutung aufgeladen sind. Wer Lust auf ein themenreiches, filmisches Tausendteilepuzzle hat, der ist bei Enemy goldrichtig.
Genre: Science-Fiction, Thriller
Darum geht’s:
Nach vielen Jahren ohne die einst revolutionären Replikanten, stellt der Geschäftsmann Niander Wallace (Jared Leto) eine überarbeitete Version der menschlichen Maschinen vor, die zu einer Aufhebung des Verbots führt. Ein Replikant aus dieser neuen Generation ist Officer K (Ryan Gosling), dessen Job es ist, illegale Replikanten aus alten Serien zu finden und auszuschalten. Als K jedoch einem vertuschten Geheimnis auf die Schliche kommt, beginnt er allmählich an seiner Aufgabe und Vergangenheit zu zweifeln.
Darum Platz 4:
Über 30 Jahre nach dem legendären Original lieferte Denis Villeneuve mit Blade Runner 2049 ein Sequel ab, welches nicht nur die Erwartungen in Bezug auf eine Blade Runner Fortsetzung übertraf. Blade Runner 2049 ist ein meisterhaftes Sequel, das nicht zu Unrecht als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten gilt. Das nachdenkliche Science-Fiction Epos knüpft zwar vollkommen organisch an Teil 1 an, erzählt jedoch gleichzeitig eine komplexe und originelle Geschichte, die den Film zu einem absoluten Unikat macht. Villeneuve denkt die Ideen des Vorgängers weiter, taucht noch tiefer in die Thematik der Grenze zwischen Mensch und Maschine ein und inszeniert den bestaussehendsten Cyberpunk Film aller Zeiten. Blade Runner 2049 beweist, dass Hard-Sci-Fi Bereich kaum jemand Villeneuve das Wasser reichen kann.
Genre: Thriller, Drama
Darum geht’s:
Während eines Familientreffens verschwinden die beiden Töchter der Familien Dover und Birch plötzlich ohne jede Spur. Um die augenscheinliche Entführung aufzuklären, wird Detective Loki (Jake Gyllenhaal) auf das Verbrechen angesetzt, dem nachgesagt wird, dass er selbst den verzwicktesten Fall lösen können soll. Während Loki immer tiefer in den Wahnsinn des Verbrechens eintaucht, steigt die Anspannung der Familien ins Unermessliche, bis der gesunde Menschenverstand allmählich der brutalen Selbstjustiz weicht.
Darum Platz 3:
Mit Prisoners schuf Villneuve einen der nervenzerfetzendsten Filme des letzten Jahrzehnts, der sogar Sicario im Bereich Hochspannung übertrifft. Doch damit nicht genug: Der Film beginnt als packender Entführungsthriller, nur um sich allmählich zu einem bitteren Psycho-Drama zu entwickeln, welches tief in die Abgründe der brillant geschriebenen Figuren blicken lässt. Themen wie Schuldgefühle, uralte Wunden und die feine Grenze zum Wahnsinn erzeugen einen düsteren, faszinierenden Sog, in dem wir genau so gefangen werden, wie jede von Villeneuves Figuren von ihrer Vergangenheit gefangen zu sein scheint. Mit diesem erbarmungslosen Adrenalinritt gelang Villeneuve endlich der wohlverdiente, internationale Durchbruch.
Genre: Thriller, Drama
Darum geht’s:
Durch das Testament ihrer verstorbenen Mutter Narwal (Lubna Azabal) erfahren die Zwillinge Jeanne (Mélissa Désormeaux-Poulin) und Simon Marwan (Maxim Gaudette), dass ihr totgeglaubter Vater noch lebt, und dass sie zusätzlich noch einen Bruder haben, von dessen Existenz sie nie wussten. Geschockt von den neuen Erkenntnissen reist Jeanne an den Geburtsort ihrer Mutter und begibt sich auf die Spuren ihrer Geschichte, um die verlorenen Familienmitglieder ausfindig zu machen. Auf ihrer Reise erfährt Jeanne wie wenig sie wirklich über ihre Mutter wussten und kommt der düsteren Familiengeschichte der Marwans auf die Spur.
Darum Platz 2:
Wenn diese Liste eines deutlich macht, dann dass Villeneuves Filme nicht selten von Grausamkeit und körperlicher sowie emotionaler Gewalt geprägt sind. Doch keiner seiner Filme verkörpert diese Eigenschaften intensiver als Die Frau die singt, welcher Villeneuve die erste seiner bisher zwei Oscar-Nominierungen einbrachte. Die hochkomplexe Handlung, die die Zeitspanne ganzer Jahrzehnte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, wirkt durch die Polytechnique ähnelnde Intensität nicht selten wie ein brutaler Schlag in die Magengrube. Doch im Kontrast dazu baut Villneuve seinen Film auf den Grundpfeilern einer tief berührenden und persönlichen Geschichte auf, was Die Frau die singt über den Schock-Faktor hinaus zum emotionalsten Film seiner Filmografie macht.
Genre: Science Fiction, Drama
Darum geht’s:
Es landen zwölf identische Raumschiffe an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt. Schnell gelingt die Kontaktaufnahme zu den friedlich wirkenden Außerirdischen, die aufgrund der fremden Sprache jedoch kaum Ergebnisse liefert. Um das Rätsel der außerirdischen Sprache zu lösen und die Absichten der Neuankömmlinge zu verstehen, wird die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks (Amy Adams) beauftragt, einen Weg der Kommunikation zu finden. Mit jedem Wort, welches Louise von der fremdartigen Sprache lernt, taucht sie tiefer in die Mentalität der Aliens ein, und wird Zeugin einer Denkweise, die den bisherigen menschlichen Verstand übersteigt.
Darum Platz 1:
Wer sich fragt, wie Villeneuve zum vielversprechendsten Sci-Fi-Regisseur der aktuellen Filmwelt wurde, muss lediglich einen Blick auf seinen ersten Ausflug in die Welt der Science-Fiction auf dem Jahr 2016 werfen. Arrival ist einer der genialsten Minfuck-Filme des letzten Jahrzehnts, der euch mit seiner außergewöhnlichen Herangehensweise an das Thema der Sprache und die damit verbundenen Denkmuster, ordentlich das Gehirn verknoten wird. Kombiniert mit einer mystischen und wunderschönen Bildgewalt und einem unter die Haut gehenden Soundtrack, schuf Villneuve mit Arrival sein spannendes und hochkomplexes Meisterwerk voller Twists und Tiefgang, dass selbst nach dem dritten Watch noch fesselt.
Ein Ranking wie ihr es erwartet habt oder ein totales Durcheinander? Lasst uns in den Kommentaren wissen, welches eure Favoriten von Denis Villeneuve sind!
Topliste vom 28. August 2021
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