Kritik: Shadow and Bone – Staffel 2
DER KAMPF GEGEN DIE DUNKELHEIT
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Nach dem dramatischen Kampf in der Schattenflur hat der für tot geglaubte Bösewicht General Kirigan (Ben Barnes) mit der Schattenarmee eine große Bedrohung für Ravka erschaffen. Die Sonnenbeschwörerin Alina Starkov (Jessie Mei Li) ist fest entschlossen, die Schattenflur endgültig zu zerstören. Doch dafür sind ihre Kräfte zu schwach. Daher macht sie sich zusammen mit ihrem Freund Mal Oretsev (Archie Renaux) auf die Suche nach einem weiteren Kräftemehrer. Währenddessen stoßen die Krähen samt ihrem Anführer Kaz Brekker (Freddy Carter) in Ketterdam auf den Gangster Pekka Rollins (Dean Lennox Kelly). Dieser hat in ihrer Abwesenheit die Kontrolle über die Stadt erlangt. Kaz möchte es seinem Erzfeind heimzahlen und muss sich dafür endgültig seiner Vergangenheit stellen…
Buchverfilmungen haben einen schweren Stand. Gerade wenn es sich um ein populäres Franchise handelt, steht dahinter eine treue Fangemeinde, die das verfilmte Werk genauestens unter die Lupe nimmt. Die Shadow and Bone-Serie auf Netflix basiert auf dem ersten Roman Goldene Flammen aus der erfolgreichen Fantasy-Trilogie Legenden der Grisha von der Autorin Leigh Bardugo. Die erste Staffel war nicht nur für Netflix ein Erfolg, auch unter Buchfans wurde die Serie positiv aufgenommen.
In der zweiten Staffel verfolgen wir weiter die Abenteuer rund um Alina und Mal sowie der Geschichte rund um die Krähen, eine Gruppe von sechs Banditen. Das Gang-Leben bildet einen gelungenen Gegenpol zu der klassischen Heldenreise um Alina. Gelungene Action, spannende Heist-Plots und eine interessante Charakterdynamik sorgen dafür, dass die Krähen das Herzstück der Serie sind. In der zweiten Staffel werden auch Vergangenheit und Traumata der einzelnen Krähen-Mitglieder näher beleuchtet.
Den Weg, den die Protagonistin Alina beschreitet, ist altbekannt. Eine verwaiste Heldin, die das Schicksal ihrer Heimat auf ihren Schultern trägt, begibt sich auf die klassische Heldenreise, ihr Gegenüber steht der Bösewicht, der die Weltherrschaft an sich reißen will. Abgerundet wird das Ganze mit magischen Kreaturen, Freundschaften, Verrat und Liebe.
Was das Universum von Shadow and Bone so interessant macht, sind die Parallelen zur realen Welt. Ravka, das Land, in dem Alina lebt, ist dem Russischen Zarenreich nachempfunden. Kerch, die Heimat der Krähen, hat die Niederlande zum Vorbild. Fjerda ist skandinavisch angehaucht, Shu Han asiatisch, Novyi Zem afrikanisch. Jedes Land hat seine eigene Sprache, Religion, Kultur und Bräuche. Rassismus und Ausgrenzung spielen auch im Grishaverse eine Rolle.
Mit einem schönen Setdesign und detailverliebten Kostümen werden die verschiedenen Schauplätze und Kulturen zum Leben erweckt. Dass das CGI an mancher Stelle nicht so gelungen aussieht, lässt sich daher verschmerzen. Hinzu kommt, dass Spezial Effekte in der Serie auch nicht so eine große Rolle spielen.
Auch die Neuzugänge können in der zweiten Staffel allesamt überzeugen. Wylan, der zu den Krähen hinzugestoßen ist, harmoniert wunderbar mit den anderen Bandenmitglieder. Mit Patrick Gibson als Prinz Nikolai Lantsov hat ein weiterer Buchliebling den Sprung auf die Leinwand geschafft. Zusammen mit den Zwillingen Tamar und Tolya bringt er Charme, Witz und neue Action in die Serie.
Ben Barnes macht als der Darkling einen guten Job. Und obwohl er in mancher Hinsicht der klassische Antagonist ist, so verleiht er seiner Figur auch etwas Verletzliches.
Während die erste Staffel das erste Buch als Grundlage hatte, hat sich die zweite Staffel die Mammutaufgabe gesetzt, die Geschichte des zweiten und dritten Buches von Leigh Bardugo zu erzählen. Orientierte sich die erste Staffel noch sehr an der Buchvorlage, gibt es nun einige große Unterschiede zu den Büchern. Ob das nun gelungen ist, sei dahin gestellt, zu mal es für die Nicht-Buchkenner uninteressant ist.
Man fragt sich aber schon, warum Netflix gleich beide Bücher verfilmen wollte. Dadurch fallen einige wichtige Handlungsstränge weg. Gerade im Falle der Hauptfigur Alina ist das schade, da ihre Charakterentwicklung, die sie in den Büchern vollzieht, in der Serie nicht wirklich zum Ausdruck kommt. Auch wirkt die Handlung teils gehetzt, Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren bekommen zu wenige Zeit, die Tiefe fehlt.
Des Weiteren wurde ein paar folgenschwere Erlebnisse weggelassen oder gekürzt. Das ist schade, denn gerade diese Momente hätten der Serie noch mehr Tiefe und Düsternis gegeben. Wer die Bücher kennt, der weiß, dass Shadow and Bone keine Geschichte für Kinder, sondern für Erwachsene ist.
Die zweite Staffel Shadow and Bone entführt die Zuschauer erneut in die magische und faszinierende Welt des Grisha-Universe. Schauspieler, Charaktere und das Set-Design können punkten, jedoch wurden in die acht Episoden zu viele Geschichten mit eingebaut, sodass die Tiefe und die Charakterentwicklung einiger Figuren zu kurz kommen.
Artikel vom 23. März 2023
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