Gagfeuerwerk mit 500-Schuss-Batterie
Was Pets an Eigenständigkeit fehlt, macht der Film mit seinem Ideenreichtum wieder wett. Denn hier wird geballert. Angriffsziel: Zwerchfell. Während sich andere mittelmäßige Animationsfilme, wie zum Beispiel die Ice Age-Reihe, ein kleines Gag-Sortiment gekauft haben und jeden Knaller mit Mühe einzeln anzünden müssen, hat sich Pets eine dicke Batterie gegönnt. Einmal angezündet, hört es für 90 Minuten nicht mehr auf. Der ein oder andere Schuss setzt zwar aus, aber die Zündquote liegt trotzdem hoch.
Witze-Brainstorming bei Illumination Entertainment muss das Beste überhaupt sein. Die Regisseure Chris Renaud und Yarrow Cheney haben ihre lustigsten Mitarbeiter an einem Tisch versammelt, jedem paar Bierchen hingestellt, und drauf los gelacht. So fühlt sich Pets zumindest an.
Aus dem Thema „Haustiere“ lässt sich eben viel rausholen. So ziemlich jeder hatte schon einmal einen Goldfisch, ein Meerschweinchen, eine Katze oder einen Hund. Selbst der, der damals Urzeit-Krebse gezüchtet hat, kommt auf seine Kosten. Die Identifikationsstellen sind flächendeckend.
Pets ist rassistisch – aus Tiersicht
Würden Tiere sensibel auf Rassismus reagieren, Pets würde für reichlich Debatten sorgen. Am übelsten bekommen definitiv Katzen ihr Fett weg. Jedes Katzenklischee, das jemals existiert hat, bekommt seinen ganz eigenen Moment. Natürlich verlässt sich der Film auch bei den anderen Haustieren auf die krassesten Stereotype (offensichtliche Ausnahmen: Pudel und Kaninchen). Wer bei Pets tiefgründige und vielschichte Charaktere erwartet, wie bei den letzten Pixar- und Disney-Filmen (z.B. Alles steht Kopf) , der erwartet schlichtweg zu viel. Die Figuren sind zwar einprägsam, süß und lustig, aber gnadenlos oberflächlich. Schade, dass Hauptcharakter Max so ziemlich das langweiligste Haustier des gesamten Films ist. Der flauschige Mischling Duke bleibt dagegen viel länger im Gedächtnis und ist der wahre Star in Pets.
Bunte Optik und hervorragendes Charakterdesign
Bei Animationsfilmen lohnt es sich in der Tat, sich für die 3D-Vorstellung zu entscheiden. Auch Pets bietet tiefe und plastische Bilder und dazu noch mindestens drei „In-die-Luft-greif“-Momente. Auch wenn New York kaum wie New York, sondern eher wie die Pariser Altstadt mit monströsen Wolkenkratzern aussieht, ist Pets ein visuelles Festmahl. Neben den hübsch gestalteten Tieren, die mit Cuteness-overload natürlich gar nichts am Hut haben, sind die Farbtöne grell, satt und warm. Nur das Charakterdesign der Menschen fällt deutlich ab. Da die Menschheit aber (leider) kaum eine Rolle spielt, fällt das nicht weiter auf.
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