7.7/10

Kritik: Black Panther: Wakanda Forever

The Show goes on

Jetzt direkt streamen auf:

[jw_add_widget-sc]

Genres: Action, Comic, Startdatum: 11.11.2022

Interessante Fakten für…

  • Tenoch Huerta, der den Herrscher eines Unterwasserkönigreichs spielt, wusste nicht, wie man schwimmt. Als Ryan Coogler ihm die Rolle anbot und ihn nach seinen Schwimmkenntnissen fragte, antwortete Huerta einfach: “Ich bin noch nie ertrunken.” Daraufhin nahm er Schwimmunterricht, um sich auf die Rolle vorzubereiten.
  • Die Schauspieler, die Talocan spielen, haben für den Film eine Maya-Sprache gelernt.
  • Bevor sie als Ironheart gecastet wurde, hatte Dominique Thorne zunächst für die Rolle der Shuri in Black Panther (2018) vorgesprochen.

Der Tod von Chadwick Boseman hat “Black Panther”-Fans auf der ganzen Welt schwer getroffen. Wie geht der zweite Film nun mit dem Verlust um und kann er auch ohne den legendären T‘Challa überzeugen?

Avatar-Foto
#Marvelgeek #Genießerin #Trash

Darum geht’s

Ein Jahr ist seit dem Tod T’Challas (Chadwick Boseman) vergangen und Wakanda sieht sich aufgrund ihres Reichtums zunehmend von westlichen Ländern in der Kritik. Als Wakanda nicht nachlässt, gehen die USA selbst auf die Suche nach dem begehrten Vibranium. Hier geraten sie an ein Volk, das bisher versteckt blieb: die Unterwassermenschen des Königreiches Talocan und ihr Anführer König Namor (Tenoch Huerta). Dieser sucht nun die Hilfe Wakandas, um eine Allianz zu bilden. Wenn sie nicht einwilligen, droht ein Weltkrieg unbekannten Ausmaßes.

RIP T’Chadwick

Krebs macht auch vor Superhelden nicht halt. Nicht im Kampf, sondern anhand einer Krankheit gestorben zu sein, hat den Marvel-Helden T’Challa sehr greifbar und menschlich gemacht. Es fühlt sich an, als würde man damit dem Charakter und Schauspieler gerecht werden. Bereits in den ersten Minuten kommen einem die Tränen, der Tod des Charakters und Menschen dahinter wird einem nochmal bewusst, ohne dabei überzogen amerikanisch-heroisch oder gar kitschig herüberzukommen (siehe American Sniper). Danke, Marvel, für diesen Abschied.

Doch wie funktioniert die Geschichte ohne den allseits beliebten König Wakandas? Mit Black Panther: Wakanda Forever haben wir eine nahtlose Geschichte über zwei Filme. Auch ohne Vorwissen ist er gut zu verstehen, was in neuen Projekten des MCU immer weniger der Fall ist. Dabei führt er vor allem fort, was bereits der erste Teil sehr gut gemacht hat: der vorbildliche Umgang mit gesellschaftskritischen Themen wie Rassismus und Kolonialisierung. Hier wurden mit den Talocan – einem Volk, das mithilfe einer ähnlichen Pflanze wie das herzförmige Kraut unter dem Meeresspiegel lebt – Themen wie das anhaltende Misstrauen gegenüber dem Westen und generationsübergreifende Traumata authentisch und verständlich inszeniert. Das Volk der Talocan selbst bleibt dabei leider etwas blass, da wir sie nur selten in der friedlichen Gemeinschaft erleben. Doch das wird durch die großartige Performance von Tenoch Huerta, in seiner Rolle als König Namor, wieder wett gemacht.

Wie bereits im ersten Black Panther wird uns wieder ein unglaublich ambivalenter Antagonist präsentiert, der in seiner transparenten Vielschichtigkeit den Kern der gesellschaftskritischen Themen perfekt verkörpert.

Hoch lebe die Königin

Huerta ist hier nicht der Einzige, der positiv hervorgehoben werden sollte. Angela Bassett übertrifft sich in ihrer Darstellung der Königin Ramonda selbst. Sie strahlt in ihrem Schauspiel eine Stärke und Authorität aus, die einen vor Ehrfurcht im Sessel versinken lässt. Davon könnten sich einige Politiker:innen eine Scheibe abschneiden! Doch auch Letitia Wright bringt Shuris etwas trotzig jugendliche Art sehr authentisch herüber. Sie schafft die Gratwanderung, dass einem ihre Handlungen zwar starrsinnig vorkommen, sie jedoch immer nachvollziehbar sind.

Doch so gut einige Charaktere ausgearbeitet sind, fehlt es an anderer Stelle. Denn eine weitere wichtige Figur, vor Allem für den Fortlauf im MCU, ist Riri Williams (Dominique Thorne), alias Ironheart. Zwar schließt man sie schnell ins Herz, doch fühlt sich ihr Auftritt gehetzt und nebensächlich an. Ihrer Figur hätte ein wenig mehr Hintergrund gutgetan. Hoffentlich wird die Serie rund um die neue Heldin 2023 den Wissensdurst etwas stillen und nicht erst nach den Events in Black Panther einsetzen…

Täglich grüßt das FBI…

Und auch dieses Mal besteht das Problem, dass sich Marvel selbst im Weg steht. Die besten Plot Twists und Handlungsstränge, sowohl politischer als auch charakterlicher Natur spielen sich zwischen Talocan und Wakanda ab. Dass Everett Ross (Martin Freeman) und das FBI so wieder eine prominente Rolle spielen müssen, fühlt sich erzwungen an und erschließt sich mir nicht. So unglaublich es klingt: Eine gute Story geht auch die USA. Daher haben mich leider auch die Sprünge zwischen den Orten und Handlungssträngen gegen Ende etwas verloren.

Ab ins kalte Nass

Doch was man auch den Filmemacher:innen lassen muss: sie wissen gewisse Mängel mit atemberaubenden Welten, Kostüm Design und Soundtrack zu kaschieren.

Vor Allem die Unterwasserwelt und ihre Bewohner:innen waren unglaublich schön anzusehen. Wer jedoch Angst vor tiefem Gewässer hat, dem:der könnte bei einige Szenen etwas mulmig werden. Lange, dunkle Sequenzen (vielleicht manchmal etwas zu dunkel) lassen einen buchstäblich in den Film eintauchen und nicht selten verliert man sich in dem Nichts der ewigen Weiten des Ozeans.

Fazit

7.7/10
Gut
Community-Rating:
Handlung 7/10
Schauspiel 8.5/10
Charaktere 7.5/10
Kostüm 8/10
Tiefgang 7.5/10
Details:
Regisseur: Ryan Coogler,
FSK: 12 Filmlänge: 161 Min.
Besetzung: Angela Bassett, Danai Gurira, Dominique Thorne, Letitia Wright, Lupita Nyong'o, Tenoch Huerta, Winston Duke,

Neben dem schönen Umgang mit dem Tod von Chadwick Boseman, kann auch der zweite Teil wieder mit atemberaubenden Visuals, einem tollen Antagonisten und dem vorbildlichen und selbstkritischen Umgang mit gesellschaftlich relevanten Themen punkten. Schauspielerisch stechen vor Allem Angela Bassett und Tenoch Huerta heraus, doch auch Letitia Wright steht dem nicht viel nach. Vielleicht hätte man den USA Handlungsstrang etwas weniger prominent platzieren können und dafür Riri Williams mehr Raum geben können, aber alles in allem ein Kinoerlebnis, das sich für Fans des Black Panther lohnt.

Artikel vom 18. November 2022

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4001Reviews.de (V4) – Seit 2015