5.0/10

Kritik: Clock

WENN DIE UHR NICHT TICKT

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Genres: Horror, Thriller, Startdatum: 28.03.2023

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Mit “Clock” will Regisseurin und Drehbuchautorin Alexis Jacknow einen Horrorfilm über ein gesellschaftlich kontrovers diskutiertes wie wichtiges Thema inszenieren. Doch ob dieser ambitionierte Versuch aufgeht?

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#ComingOfAge #Dramedy #BesterHobbyKoch

Darum geht’s

Ella (Diana Agron) ist Ende 30, beruflich und privat erfolgreich, beliebt und glücklich mit ihrem Ehemann Aiden (Jay Ali) verheiratet. Eigentlich ein perfektes Leben, doch zum Leidwesen ihres Freund:innen- und Familienkreises hat sie keinerlei Interesse daran, Kinder zu bekommen.

Bei einer Brustkrebsuntersuchung spricht Ella mit der Ärztin Dr. Webber (Nikita Patel) über ihren ausbleibenden Kinderwunsch. Darauf meldet sie sich auf Empfehlung der Ärztin für eine experimentelle Studie für die Behandlung dieses Phänomens bei der renommierten Ärztin Dr. Elizabeth Simmons (Melora Hardin) an. Noch ahnt Ella nicht, welche Auswirkungen die Teilnahme an der Studie auf ihr Leben haben wird.

Milder Horror

Clock nimmt sich einem zeitgemäßen Thema an, mit dem viele weiblich gelesene Menschen im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden: Schwangerschaft und die Kindes-Frage. Dieses sehr persönliche, hoch emotionale Thema in Form eines Horrorfilms zu erforschen, ist eine spannende Idee der Regisseurin und Drehbuchautorin Alexis Jacknow. Schließlich bietet sich das Genre schon seit Beginn der Filmgeschichte für die metaphorische Erforschung menschlicher und gesellschaftlicher Ängste, Fragen und Probleme an.

Doch leider gelingt es Clock nicht so wirklich, das Leitthema oder besser gesagt die Leitthemen (dazu später mehr) in einer packenden Horror-Geschichte zu erzählen. Spannung oder gar Grusel will nicht so richtig aufkommen, wirkliche Schreck-Momente mit Botschaft oder Metaebene sucht man vergeblich. Das ist total ärgerlich, wenn man bedenkt, wie gut Filme wie It Follows, Midsommar oder Raw die Mittel des Horrors nutzten, um gesellschaftlich-feministische Themen zu diskutieren.

Zu viele Themen verderben den Film

Wir haben es schon angeschnitten, aber hier nochmal in aller Deutlichkeit: Clock hat ein Themen- und Fokusproblem. Denn man merkt relativ schnell, dass Clock nicht nur versucht, ein großes Hauptthema zu beleuchten. Schon bald schleichen sich Fragen der Religiosität, des Traumas und der Verantwortung in die Handlung ein. Eine an sich spannende Idee, lassen sich doch zwischen all diese Themenkomplexen Verbindungen herstellen. Doch leider will das nicht so recht aufgehen.

Im Fall von Clock rauben sich diese Themen leider den nötigen erzählerischen Raum, um anständig eingeführt, miteinander verwoben und sinnig auserzählt zu werden. Die Folge ist ein Horror-Thriller, der aufgrund seines nicht ganz gelungenen Themenmixes viele erzählerische Potentiale nicht nutzt. Am Ende bleibt das Gefühl, dass Clock weder mit dem effektiven Einsatz von Horror, noch mit einer stringenten Handlung punkten kann, die gegen Ende auch noch einige vorhersehbare und trotzdem merkwürdige Wendungen nimmt.

Solides Schauspiel

Immerhin an der schauspielerischen Front kann Clock mehr oder weniger überzeugen. Dianna Agron schafft es, das Abgleiten der eigentlich rationalen Ella in den Wahnsinn gut auf den Bildschirm zu transportieren. Sicherlich wird den ein oder anderen das zunächst reservierte und dann eher übertriebene Schauspiel stören, mit Blick auf die Handlung funktioniert es aber doch ganz gut.

Auch Melora Hardin als dubiose Ärztin und Forscherin Dr. Elizabeth Simmons oder Jay Ali als Ehemann Aiden leisten solide Arbeit, auch wenn es dem Film im Allgemeinen an wirklich starken Darbietungen fehlt – wobei das auch am bereits zuvor angesprochenen fehlenden soliden Drehbuch liegen kann.

Fazit

5/10
Schwach
Community-Rating:
Handlung 5.5/10
Horror 3.5/10
Spannung 3.5/10
Charaktere 6/10
Schauspiel 6.5/10
Details:
Regisseur: Alexis Jacknow,
FSK: 16 Filmlänge: 93 Min.
Besetzung: Dianna Agron, Grace Porter, Jay Ali, Melora Hardin, Saul Rabinek,

Clock ist ein Horror-Thriller mit einer spannenden Prämisse. Doch der Film leidet unter der schieren Themenfülle, die nicht so recht aufgehen will, sowie an gut funktionierendem Horror, den man Vergebens sucht. Ärgerlich, wenn man bedenkt, was alles in der sehr soliden, spannenden und relevanten Grundidee steckt.

Artikel vom 29. Mai 2023

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