6.6/10

Kritik: Insidious: The Red Door

SOMMERLOCH-HORROR

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Genres: Horror, Startdatum: 06.07.2023

Interessante Fakten für…

  • Der Film hat eine kurze Post-Credit-Scene.
  • Der fünte Insdious-Film dreht sich wieder um die Lambert-Familie.
  • Dagmara Dominczyk, Ehefrau von Patrick Wilson, hat einen Cameo-Auftitt als Stimme einer Priesterin.

Die Lambert-Familie ist zurück und wird wieder vom Dämon aus dem Ewigreich terrorisiert. Im fünften Teil der “Insidious”-Reihe müssen Vater und Sohn den mysteriösen Schleier über ihrer Vergangenheit lüften. Hauptdarsteller Patrick Wilson führt erstmal auch Regie – kann er das Jumpscare-Franchise erfolgreich fortführen?

#HorrorundTrash #GuteGeschichten #Köln

Darum geht’s

Dalton Lambert (Ty Simpkins) geht endlich auf’s College! Der kleine Junge aus den ersten Insidious-Teilen ist mittlerweile ein junger Erwachsener, der mit unterdrückten Erinnerungen zu kämpfen hat. In seiner Kunst erkennt er manchmal Ausschnitte der Wahrheit, die jedoch zu schrecklich scheinen, um wahr zu sein. Dennoch will er in der Universität zum wahren Künstler reifen. Sein Vater Josh Lambert (Patrick Wilson) leidet währenddessen unter Gedächtnisschwierigkeiten, die ihn immer weiter von seiner Familie entfernen. Auch wenn die beiden sich zerstreiten, müssen sie erneut gemeinsam gegen die Dämonen aus dem Ewigreich antreten, um endlich ein Leben in Frieden zu führen.

Verschiedene Therapieformen – und keine wirkt

Die Insidious-Reihe ist ein kleines Phänomen. Horror-Legende James Wan (Saw) erfand mit den ersten beiden Insidious-Filmen das Rad zwar nicht neu, kreierte jedoch einigermaßen mitreißende Geschichten rund um Familienprobleme und unterdrückte Traumata, verbunden mit einigen legendären Jumpscares. Doch mit dem dritten und vierten Teil nutzte sich die Reihe langsam ab und wurde formelhaft. Der fünfte Teil knüpft jetzt wieder am zweiten Teil an – nur dass statt Wan jetzt Patrick Wilson, der auch einen der Protagonisten spielt, Regie führt.

Wilson hat es mit einem klassischen Insidious-Drehbuch zu tun. Alles kommt zusammen: Geheimnisse, unterdrückte Erinnerungen, schlechte Kommunikation und was sonst so an bösen Geistern in den zufällig zusammengewürfelten Zweckgemeinschaften namens Familie warten. Die beiden Protagonisten versuchen, sich zu therapieren. Während Sohn Dalton versucht, durch künstlerischen Ausdruck die Tiefen seiner Seele zu ergründen (und dabei ziemlich düstere, aber gute Bilder malt), geht Vater Josh auf die Suche nach den körperlichen Ursachen seines “Nebels im Kopf” – findet aber nur eine Familiengeschichte voller psychischer Krankheiten.

Ein Jumpscare nach dem Anderen

Die Handlung tut niemandem weh, ist aber auch wirklich nichts Neues. Weder die Familienprobleme noch das Campus-Leben werden außerhalb der gängigen Klischees beleuchtet und am Ende macht der Film die Message, dass Ehrlichkeit und emotionale Verfügbarkeit wichtig für zwischenmenschliche Beziehungen sind, sehr deutlich. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn so fühlt man sich schnell sehr sicher mit dem Film – um vom ersten Jumpscare dann so richtig überrascht zu werden.

Nur dann geht der Film weiter. Im zweiten Drittel kommt keine Szene mehr ohne vorhersehbare Dämonen-Attacke aus, immer begleitet vom dezenten, aber punktgenauen Soundtrack, der jedes Mal wieder wirkt. Das Herz schlägt schneller, auch wenn das Hirn denkt, wie billig der Gruselfaktor war. Einer der Jumpscares brennt sich außerdem in das Gedächtnis ein und hat das Potenzial, langfristige Ängste vor ärztlichen MRTs auszulösen. In der Masse steckt also auch Klasse.

Solides Regiedebüt, aber mit “Insidious” reicht es

Patrick Wilson schafft es sogar, das ein oder andere interessante und künstlerisch anspruchsvolle Bild zu inszenieren, auch wenn der Film größtenteils solide aussieht, nur in manch schwachen Momenten die Ästhetik eines Fernsehfilms hat. Insbesondere die Momente, in denen Dalton sich in seiner Kunst verliert, haben Potenzial. Doch bis auf die beiden Hauptdarsteller und Newcomerin Sinclair Daniel scheinen die anderen Schauspieler nicht so viel Spaß am Film zu haben. Insbesondere die restlichen Mitglieder der Familie Lambert scheinen sich zu freuen, dass das ihr (höchstwahrscheinlich) letzter Auftritt ist.

Die Effekte sehen aber größtenteils gut aus, insbesondere der Fraternity-Dämon ist gut designed, auch wenn man den Körperflüssigkeiten-Horror eher bei Evil Dead erwarten würde. So vergisst Wilson manchmal, was Insidious eigentlich ausgemacht hat: Jumpscares aus einer langsam aufgebauten Atmosphäre heraus, mit Charakteren, die langsam ans Herz wachsen. Von allem sind die Ansätze noch da. Aber Peniswitze, zu viele Jumpscares und Klischees und eine seltsame Lustlosigkeit verhindern leider Besseres.

Fazit

6.6/10
Ganz okey
Community-Rating:
Horror 7.5/10
Atmosphäre 6.5/10
Dialoge 5/10
Schauspiel 7/10
Handlung 7/10
Details:
Regisseur: Patrick Wilson,
FSK: 16 Filmlänge: 107 Min.
Besetzung: Patrick Wilson, Rose Byrne, Sinclair Daniel, Ty Simpkins,

Insidious 5 bringt die Geschichte um Familie Lambert zu Ende und das ist auch gut so. Der Reihe geht die Luft aus, der fünfte Teil hechelt sich gerade noch so über die Ziellinie. Kein schlechter Film, so ist Insidious 5 aber doch ein generischer Genre-Vertreter und ein schwacher Abklatsch der ursprünglichen Insidious-Qualitäten. Patrick Wilsons Regiedebüt ist nichts Besonderes und ist bis auf wenige Szenen schnell vergessen. Trotzdem ist der Film solides Genre-Futter und macht zu wenig falsch, um ihn völlig schlecht zu finden. Ein Film für’s Sommerloch.

Artikel vom 11. Juli 2023

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