8.7/10

Kritik: Rye Lane

ES GIBT AUCH NOCH GUTE ROMCOMS!

Jetzt direkt streamen auf:

[jw_add_widget-sc]

Genres: Komödie, Romanze, Startdatum: 31.03.2023

Interessante Fakten für…

  • Rye Lane ist das Spielfilmdebüt von Regisseurin Raine Allen-Miller.

Das Genre der romantischen Komödien löst bei vielen Menschen spontane Würgreize aus. Doch kann Raine Allen-Miller mit ihrem Film “Rye Lane” den Fluch des Klischee belasteten Genres brechen?

Avatar-Foto
#ComingOfAge #Dramedy #BesterHobbyKoch

Darum geht’s

Auf einer Kunstausstellung eines gemeinsamen Freundes treffen Dom (David Jonsson) und Yas (Vivian Oparah) aufeinander. Beide vereint eine kürzlich vergangene Trennung und jede Menge unverarbeiteter emotionaler Ballast.

Wie es das Schicksal so will, verbringen die beiden einen sonnigen Tag in Süd-London miteinander und lernen dabei nicht nur einander, sondern auch sich selbst ganz neu kennen.

Endlich wieder Emotionen!

Die romantische Komödie ist seit Jahren in Verruf geraten. Schuld daran sind zahlreiche Filme, die langweilige, Klischee-behaftete und sexistische Geschichten über Männer und Frauen erzählen. Das Genre scheint in seiner damaligen Form keinen Platz in der heutigen Gesellschaft zu haben, die an vielen Stellen sensibler und offener geworden ist.

Doch muss man das Genre deswegen komplett in die Tonne werfen? Oder ist vielleicht Platz für eine neue Form der romantischen Komödie, die die Fehler der Vergangenheit vermeidet? Raine Allen-Millers Regiedebüt Rye Lane ist ein flammendes Plädoyer für die zweite Option und zeigt, dass in RomComs viel mehr steckt, als Klischees und Sexismus.

Das spannende daran ist, dass Rye Lane das Rad der romantischen Komödie gar nicht neu erfindet. Jeder Mensch, der schon ein paar Vertreter dieses Genres gesehen hat, wird den ungefähren Handlungsverlauf des Filmes prognostizieren können.

Anders als andere Genrevertreter wartet Rye Lane aber mit echter Comedy und vor allem echten Emotionen auf, ohne dabei in den Kitsch abzudriften. Hinzu kommen einige erzählerische und dramaturgische Kniffe, die die sowieso schon knappen 1 1/2 Stunden Laufzeit angenehm auflockern und einen neuen Twist in die altbekannte RomCom-Formel bringen.

Figuren und Protagonist:innen zum Verlieben

Das vielleicht stärkste Argument, mit dem Rye Lane begeistern kann, sind die zahlreichen lustigen, charmanten und liebenswürdigen Figuren, allen voran die Protagonist:innen Yas und Dom. Eine gute Liebesgeschichte, bei der man so richtig mitfiebern mag, steht und fällt eben mit zwei Figuren, zwischen denen die Chemie richtig zu spüren ist. Und hier haben Drehbuchautoren Nathan Bryon und Tom Melia ganze Arbeit geleistet.

Das wohl größte Lob gilt aber den zwei Hauptdarsteller:innen David Jonsson und Vivian Oparah. Die Beiden sind ein dermaßen sympathisches, liebenswürdiges Duo, dass man sie auch nach den Credits nicht so wirklich loslassen will. Wahre Chemie und Emotionen auf die Leinwand zu zaubern ist eine schwere Aufgabe, die die beiden Darsteller:innen mit Bravour und einer unglaublichen Leichtigkeit bestehen.

Bunt, bunter, Rye Lane

Der Vergleich wurde an vielen Stellen bedient, aber wir erwähnen es hier nochmals: Wenn Linklaters Before-Reihe, Wes Andersons Filme und Sorry to Bother You ein filmisches Baby bekommen würden, wäre Rye Lane das wunderschöne Ergebnis aus dieser Zusammenkunft. Rye Lane begeistert mit knalligen Farben, innovativen Bildern und findet trotzdem Zeit für die ruhigen, tiefsinnigen Momente.

Besonders schön ist auch, dass Rye Lane People of Color und ein diverses London in den Fokus stellt. RomComs sind nach wie vor ein mehrheitlich sehr weiße Filme, in denen die Liebe zwischen weißen Menschen erzählt wird. Es ist schön endlich auch neue Filme zu sehen, die anderen Protagonist:innen Raum geben, die ebenfalls ihre eigenen Liebesgeschichte verdient haben.

Fazit

8.7/10
Sehr gut
Community-Rating:
Handlung 8.5/10
Emotionen 8.5/10
Charaktere 9/10
Schauspiel 9/10
Humor 8.5/10
Details:

Rye Lane ist eine wahre Perle, die mit einem tollen visuellen Stil, einer lustigen, charmanten und emotionalen Geschichte, sowie zwei tollen Protagonist:innen, gespielt von zwei noch tolleren Darsteller:innen, überzeugt. Wenn sich das RomCom-Genre an diesem neuen Standard orientiert, sieht die Zukunft rosig aus.

Artikel vom 19. April 2023

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4001Reviews.de (V4) – Seit 2015