7.8/10

Kritik: Élite – Staffel 3

Bis dass ein Mord uns scheidet

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Genres: Drama, Thriller, Startdatum: 13.03.2020

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Netflix schickt die Schülerinnen und Schüler der Las Encinas in ihr letztes Schuljahr. Ob die dritte Staffel ‘Élite’ die Tragödie rund um den Mord Marinas zu einem zufriedenstellenden Ende bringen kann, erfahrt ihr in unserer Kritik.

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#ComingOfAge #Dramedy #BesterHobbyKoch

Findet der Albtraum ein Ende?

An der Las Encinas steht für die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern das letzte Jahr an. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch nicht bei Élite: Noch immer belastet der Mord Marinas die Verhältnisse sehr. Anstatt sich um die Zukunft zu sorgen, stehen für Samuel (Itzan Escamilla), Guzmán (Miguel Bernardeau), Carla (Ester Expósito) und Co. ganz andere Dinge auf dem Plan. Rachepläne werden geschmiedet, Verbrechen werden vertuscht und unmoralische Angebote werden unterbreitet. Im Mittelpunkt von alle dem steht Polo (Álvaro Rico), der noch immer versucht, seine Tat wiedergutzumachen. Doch seine Pläne kommen zu einem abrupten Halt, als er während der Abschlussfeier der Las Encinas ermordet wird. Für die Polizei und das Publikum stellt sich plötzlich nur noch eine Frage: Wer der berühmt berüchtigten Schülerinnen und Schüler der Las Encinas hat Polo umgebracht und damit dem Fall rund um Marina ein Ende bereitet?

Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Mit Élite gelang Netflix im Jahr 2018 ein Erfolg, mit dem wohl niemand so richtig gerechnet hatte. Obwohl das Teeniedrama das Genrerad nicht neu erfindet, lobten Kritikerinnen und Kritiker weltweit die zahlreichen frischen Aspekte und das Einbinden sowie den Umgang mit der Lebenswelt von Teenagern des 21. Jahrhunderts, die das Netflix Original von anderen Genrevertretern wie Gossip Girl (2007-2012) oder Tote Mädchen Lügen nicht (2017-) abhebt. Auch beim Publikum ist die Serie weltweit erfolgreich und konnte 2019 laut Netflix schon über 20 Millionen Views verzeichnen. Ob Netflix mit der dritten Staffel ebenso überzeugen kann?

Murder Mystery mit südländischem Temperament

Anders als die zwei Vorgängerstaffeln scheint das Kreativteam rund um die spanische Hit-Serie mit der dritten Staffel noch stärker auf die Thriller- und Mystery-Komponente setzen zu wollen. Die dritte Staffel erinnert in einigen Elementen an ein modernes Whodunit (Knives Out). Alles dreht sich um die große Frage, wer Polo in der verhängnisvollen Nacht ermordet haben könnte. Ein nachvollziehbares Motiv scheint zumindest jeder Charakter zu haben. In jeder Folge, mit jeder Einstellung und jedem Satz, werden dem Publikum neue Informationen präsentiert, die zum Mitraten und Mutmaßen anregen. Das macht die neuste Staffel nicht nur unglaublich spannend, es hält beim Schauen einer jeden Folge auch gut bei der Stange.

Die große Frage: Wer ist der Mörder?

Élite-Cast aus Staffel 3

Eingerahmt wird das Murder-Mystery von Élite-üblichen Intrigen unter den Schülerinnen, Schülern und Erwachsenen, bei denen sowohl Arm als auch Reich ins Fadenkreuz geraten. Diese sind wie bereits gewohnt überspitzt und unrealistisch bis zum Gehtnichtmehr, machen aber gerade deswegen (und wegen einer angenehmen Prise Gesellschaftskritik) so viel Spaß. Doch tatsächlich nimmt sich die Staffel auch Zeit für berührende und emotionale Momente, die ein angenehmes Gegengewicht zu den sich hochschaukelnden Ereignissen bieten. Trotz einiger Gerüchte um Staffeln Vier und Fünf, die von Netflix noch nicht offiziell bestätigt wurden, fühlt sich die Staffel überraschend final an. Wenn die letzte Einstellung der spanischen Serie tatsächlich die letzte Einstellung der Serie wäre, könnte man mit gutem Gewissen behaupten, dass Élite ohne wirkliche Makel und Probleme eines der rundesten und besten Netflix Originals ist.

Gutes Schauspiel trotz Stolpersteinen

Einziger Knackpunkt der neuen Staffel sind wohl die Charaktere selbst. Über drei Staffeln haben sich so viele spannende und gut ausgearbeitete Figuren in dem Teeniedrama versammelt, dass für alle gefühlt nicht ausreichend Screentime vorhanden ist. Profitieren können davon Charaktere wie Rebeca (Claudia Salas), die trotz ihrer wichtigen Rolle in der zweiten Staffel doch relativ wenig zu tun bekam und jetzt richtig zum Zuge kommt. Wie im Falle von Guzmán aber wirkt es so, als sei die Geschichte einiger Charaktere schon mehr oder weniger auserzählt, weshalb die Handlungsstränge einiger Figuren in der neuen Staffel weniger wichtig und mitreißend wirken. Das führt wiederum dazu, dass sich die Beziehungen und Entscheidungen einiger Charaktere inkonsistent anfühlen und man sie in einigen Momenten gar nicht richtig wieder erkennt.

Danna Paola kann in der neusten Staffel des spanischen Netflix Originals besonders überzeugen.

Danna Paola in Élite

Nichtsdestotrotz kann man an der Schauspielleistung des gesamten Casts nicht wirklich etwas aussetzen. Auf einem gewohnt hohem und für das Genre passend überspitzen Level können sowohl Newcomer als auch altbekannte Gesichter überzeugen. Der Star der Staffel ist dieses Mal aber ganz klar Danna Paola, die seit Staffel eins die Rolle der Lucrezia „Lu“ Montesinos Hendrich übernimmt. Lu bekommt in der aktuellen Staffel einen der spannendsten und abwechslungsreichsten Characterarcs spendiert, was Paola die Möglichkeit gibt, ihre gesamte schauspielerische Bandbreite – von Drama und Wahnsinn bis hin zu Comedy – auszuschöpfen. Jede Szene wird durch ihr Schauspiel bereichert, was dem Publikum die Möglichkeit gibt, tief in die Psyche der High-School-Königin zu blicken.

Fazit

7.8/10
Gut
Community-Rating:
Handlung 7.5/10
Schauspiel 8.5/10
Spannung 9/10
Emotionen 7/10
Dialoge 7/10

Élite entführt uns erneut in einen wunderschönen Fiebertraum.

Trotz offensichtlicher schwächen in Sachen Charakterentwicklung und -konsistenz kann die dritte Staffel des spanischen Teeniedramas mit einem spannenden Mordfall, hitzigen Intrigen und einem befriedigenden Ende rund um den Mordfall Marinas und die Schülerinnen und Schüler der Las Encinas überzeugen.

Artikel vom 5. Mai 2020

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