Längere Staffel für mehr Geschichte
Die Staffellänge wurde großzügig von 12 auf 16 Episoden erweitert. Doch kann die Zombie Geschichte überhaupt so viel erzählen? Immerhin hat man in der vorherigen Staffel schon einige Längen gespürt. Dieses Mal hat AMC allerdings dazu gelernt, und aus altem Rost Nägel mit Köpfen gemacht.
Hier geht es gleich zur Sache. Anstatt mit ewigen Expositionen auf eine große Katastrophe hinzudeuten, ist Staffel 3 von Anfang an interessant und spannend. Das liegt zum einen an dem viel interessanteren Hauptsetting (Gefängnis ist cooler als Farm) und zum anderen an den realistischeren gruppeninternen Beziehungen. Zuvor wirkte alles noch etwas hölzern und gewollt, doch jetzt haben sowohl Drehbuchautoren, als auch die Schauspieler selbst eine ordentliche Schippe Talent zugelegt.
Der größte Pluspunkt: Die Zombies sind nicht mehr die einzigen Bad Guys. Es wäre auch irgendwann in die Hose gegangen, wenn man permanent nur strunzdumme Untote, deren einziges Interesse es ist irgendwo reinzubeißen, als den Hauptbösewicht eine rießigen Geschichte aufbläßt. Natürlich zeichnet sich The Walking Dead durch seine „Beißer“ aus, und der Unterhaltungswert ist immer noch hoch. Doch für einen ordentlichen Konflikt muss dann doch bisschen mehr Substanz her. Die wird in Staffel 3 mit dem „Governor“ geboten.
The Governor kicks ass…
Ein erstaunlich vielschichtiger und interessanter Charakter. Der Bürgermeister von „Woodbury“ hat viele Gesichter, denn für die einen ist er ein kraftstrotzender und selbstbewusster Anführer, der das Überleben einer großen Gemeinschaft sichert… doch seine Methoden dieses Ziel zu erreichen sind barbarisch. Ebenso zwiespältig wird der Antagonist im Laufe der Episoden auch dargestellt. Und wenn etwas einen guten Bösewicht ausmacht, dann doch dass man trotz allem auch einen kleinen Funken Sympathie für ihn entwickelt.
Auch die Spannung der gesamten Handlung wird nun um einiges angekurbelt. Dadurch, dass sich nun zwei parallele Erzählstränge (Woodbury und Gefängnis) abwechseln, kommt eine gesunde Dynamik in die Serie. Beide Geschichten verschmelzen schließlich sehr sauber ineinander.
Gegen Ende ist das Blut alle
Der Splatter und Schock Anteil darf natürlich nicht zu kurz kommen. Im Gegenteil, noch mehr als zuvor wird in einigen Momenten die bluttriefende Keule geschwunden, und Charaktere verstümmelt. Darunter auch einige vom innersten Kreis…
Lediglich gegen Ende geht der Staffel etwas die Luft aus. Fast schon antiklimatisch wirkt das Finale, jedoch auch nicht schwach oder enttäuschend. Man hätte sich aufgrund der bärenstarken Episoden zuvor jedoch ein bisschen mehr erhofft. Das hat dann doch Staffel Zwei einen Tick besser gemacht.
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