7.4/10

Kritik: Massive Talent

NICOLAS CAGE IST NICOLAS CAGE IST NICOLAS CAGE

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Genres: Action, Komödie, Startdatum: 16.06.2022

Interessante Fakten für…

  • Wenn Nicolas Cage im wirklichen Leben mit seinem Spitznamen angesprochen wird, wird er “Nic Cage” geschrieben. In diesem Film wird der Name der Hauptfigur mit “Nick Cage” geschrieben, um zu verdeutlichen, dass die Figur zwar auf dem Schauspieler basiert, aber dennoch eine fiktive Figur ist.
  • Einem Interview in The Hollywood Reporter zufolge lehnte Nicolas Cage den Film drei oder vier Mal ab, bevor er zusagte.
  • Dies ist die 100. Filmrolle von Nicolas Cage!

Nicolas Cage – manche haben ihn evtl. gar für tot gehalten – ist wieder da. In einem fulminanten Selbstreferenzrummel von Film spielt er sich selbst und sich selbst an die Wand. Wieso das hinter den Erwartungen zurückbleibt und dennoch lohnt, erfahrt ihr in der Kritik.

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Darum geht’s

Es ist schon einige Jahre her, seit Nick Cage (Nicolas Cage) einen wirklich großen Filmhit landen konnte, finanziell sieht es angespannt aus. Die Beziehung zu seiner Exfrau Olivia (Sharon Horgan) und seiner Tochter Addy (Lily Sheen) ist auch alles andere als rosig. Insgesamt ist er dermaßen auf dem absteigenden Ast, dass das einzige Angebot, dass sein Agent (Neil Patrick Harris) ihm machen kann, für eine Million Dollar das Unterhaltungsprogramm zum Geburtstag eines exzentrischen Millionärs auf Mallorca zu sein. Doch worauf und mit wem er sich da einlässt, zeigt sich erst viel zu spät…

Das fiktive Selbst

Auch wenn es nicht unbedingt häufig vorkommt, ist Nicolas Cage natürlich nicht der erste berühmte Schauspieler, der eine fiktive Version seiner selbst spielt. Das wohl bekannteste und beeindruckendste (weil kunstvollste) Beispiel ist wahrscheinlich John Malkovich in Being John Malkovich (1999). Doch auch z.B. die Serie Pastewka beruht in Gänze auf dieser Idee.

Diese stilistische Entscheidung lädt natürlich dazu ein, ein Spiel mit der Selbstreferenz zu betreiben. Es wird die ganze Bandbreite geboten von haufenweise direkter wie indirekter Anspielungen auf Cages frühere Filme bis zur nebensätzlichen Verballhornung seines selbsterfundenen Schauspielstils des Nouveau Shamanism.

Das Herumgefummel mit der Metaebene – das den letzten Matrix-Film auch nicht retten konnte – ist seit geraumer Zeit sehr angesagt. Seit langem ist es allerdings nicht mehr derart ausgeglichen eingesetzt worden wie in Massive Talent. Eindeutig ein gelungener Aspekt des Films.

Das reale Andere

Während Massive Talent humoristisch zu überzeugen weiß, müssen jedoch auch Schwachstellen benannt werden. Nicolas Cage erklärte, dass eine Sequenz aus dem Film geschnitten wurde, in der er einige seiner bekanntesten Rollen, z.B. aus Face/Off (1997), Con Air (1997) oder Leaving Las Vegas (1995) erneut verkörpert und anschließend in einer langen, surrealistischen Schwarzweiß-Kampfszene gegen sein jüngeres Ich kämpft.

Das ist bedauerlich. Es wäre vermutlich genau diese Art des kompletten Wahnsinns gewesen, die den Film großartig gemacht hätte. Wenn Nicolas Cage eines beherrscht, dann ist es die komplett über alle Stränge schlagende Übertreibung im Gewand des Schauspiels. An vielen Stellen bleibt Massive Talent zu brav, zu vorhersehbar und zu konformistisch.
Nicolas Cage, der sich in mehreren Szenen selber an die Wand spielt und sich selbst schauspielerisch übertrumpft, hätte noch etwas mehr Gas geben sollen. So bleibt der Film leider doch hinter z.B. dem erwähnten Being John Malkovich, der sich eben komplett dem Wahnsinn hingibt, zurück.

Fazit

7.4/10
Ordentlich
Community-Rating:
Handlung 7.5/10
Schauspiel 8/10
Visuelle Umsetzung 6.5/10
Humor 7.5/10
Charaktere 7.5/10
Details:

Massive Talent ist gelungenes Kino, das genau das schafft, was es sich vornimmt – komödiantisch zu unterhalten. Überzeugendes Schauspiel und eine angemessen alberne Handlung tragen dieses Vorhaben. Der einzige Makel ist, dass der Film teilweise hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, weil er etwas zu artig und massenkonform bleibt. Dennoch kann man an der Stelle eine klare Empfehlung aussprechen.

Artikel vom 17. Juni 2022

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