Eine Spinne, sie zu knechten…
Marvel hat es nicht leicht. Ihr goldenes Zeitalter ist vorbei und alles was ihnen noch bleibt, sind mittelmäßige Fortsetzungen und am Fließband produzierte Serien, die fast nur von Kontroversen getragen werden. Aber was bleibt zu erwarten, wenn die große Disney-Maus der Kreativität offenbar den Krieg erklärt hat. Selbst experimentelle Ableger erweisen sich als enttäuschend, so auch Doctor Strange in the Multiversum of Madness das sowohl das “Multiversum” als auch das “Madness” vermissen ließ. Einzig Spider-Man: No Way Home erwies sich als überwältigender Erfolg, doch es erinnerte Marvel gleichzeitig an ihren größten Fehler:
Sie haben vor Jahrzehnten Sony die Rechte an Spider-Man verkauft, ihrem größtem geistigen Eigentum. Und nach mehreren Fehlschlägen hat Sony mit Spider-Man: A New Universe endlich das Riesenpotenzial erkannt, das damit einher geht. Der comichafte Animationsstil war bahnbrechend und die Erforschung des Spider-Verse-Konzeptes hat es in der Form noch nicht gegeben. So ist es auch kein Wunder, dass Sony den Regisseuren grünes Licht gibt, um noch weiter aufzudrehen – und Marvel dabei links liegen lässt.
Keine Zeit für Arachnophobie
Um die Spider-Verrücktheit komplett aufzudrehen, präsentierte uns Sony beim letzten Mal ganze sechs Spinnenmenschen aus verschiedenen Universen. Doch erst jetzt lernen wir, dass es nicht mal ansatzweise ausreicht. Wie es sich herausstellt, brauchen wir nun ein ganze arachnoide Armee, um auf der Höhe zu bleiben. Doch glücklicherweise nimmt man sich hier trotzdem genug Zeit, um auf die Hauptspinnenmenschen einzugehen. So hat Miles mit seiner neuen Familiendynamik zu kämpfen, wobei nun auch glücklicherweise beide Elternteile von ihm stärker beleuchtet werden. Und auch Gwen, die zuvor eher eine unterstützende Rolle hatte, wird stärker beleuchtet. Die ganze Einführung wird ihr gewidmet, ebenso wie ihrem Verhältnis zu ihrem Vater, der als Polizist jagt auf Spider-Woman macht – ohne ihre wahre Identität zu kennen, versteht sich. Die Hauptcharaktere werden bei all dem Spider-Chaos nicht vernachlässigt.
Doch widmen wir uns nochmal kurz den ganzen Spidermännern und Frauen zu. Dabei holt man mal spontan alles raus, was jemals über die Netzschwinger erschienen ist: Indischer Spider-Man? Check. Videospiel-Spider-Man? Check. T-Rex Spider-Man? Selbstverständlich! Das Regisseur-Team ist sich für kein Absurdum zu schade. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viele Easter Eggs man da tatsächlich reingepackt hat.
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