Vox Machina fährt zur Hölle
Seien wir ganz ehrlich: Bei der ganzen Gewalt, der zügellosen Trunkenheit und den zahlreichen Schimpfworten war das nur eine Frage der Zeit. Doch Spaß beiseite, Vox Machina bestreitet diesmal eine drastische Weltreise. Und tatsächlich gehört die Hölle zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der dritten Staffel. Tod, Verdammung, variationsreiche Monstrositäten – die Hölle und die darin gelegene Stadt Dis bietet alles, um das Genre kurzzeitig zu einem Horrorsetting umzugestalten. Hinzu kommen noch Deals mit einem Teufel und sehr hohe Einsätze und schon ist das düstere Szenario komplett.
Doch nicht nur die Hölle zeichnet sich durch ihre brisante Landschaft auf. Diesmal fühlt es sich so an als würde Vox Machina tatsächlich um die Welt reisen. Sei es nun das exotische Ank’Harel, die verschneiten Gebirge von Draconia oder die schmutzigen Häfen von Stilben – Das Setting bleibt durchgängig kreativ.
Nun muss man allerdings erwähnen, dass die Staffel etwas am Abenteuer-Flair einbüßt. Die Truppe springt relativ schnell von einer Ortschaft zur nächsten, auch wenn diese weit entfernt ist. Ab der zweiten Hälfte wird dies noch verstärkt, indem man Teleportationsmagie einsetzt, um mal schnell von einem Ort zum nächsten zu springen. In der Kampagne macht es Sinn, zumal die Charaktere mittlerweile mächtig genug sind, um sich zu bereits entdeckten Standorten zu teleportieren, doch bei einer Serie ist es gewöhnungsbedürftig. Natürlich ist es nicht ansatzweise so befremdlich wie in Game of Thrones, bei dem die Charaktere scheinbar in Höchstgeschwindigkeit zwischen den Orten reisen. Dennoch vermisst man das gemeinsame Reisen einer bewährten Abenteuertruppe.
Drachen töten leicht gemacht
Mit nur einem Schlag hat Matt Mercer alle daran erinnert, wofür das zweite D in D&D steht. Mit einem Mal fand sich die Heldentruppe gleich mit vier antiken Drachen konfrontiert. Logischerweise wird dieser Konflikt in der dritten Staffel zu seinem Höhepunkt geführt. Und das spiegelt sich auch in den Kämpfen wieder. Diese sind wie gewohnt brutal, blutrünstig und scheuen auch nicht vor grausigen Details zurück. Hinzukommt noch, dass es diesmal auch in einem ganzen Krieg ausartet, der mit der drohenden Ankunft von Thordak’s Brut keinen Stein auf dem nächsten lässt.
Interessant ist hierbei, dass sich in der dritten Staffel die Ausgangssituation verändert hat: Zuvor war Vox Machina unbedeutend für die Drachen, sodass diese im Geheimen Vorkehrungen gegen diese treffen konnten. Nun wissen die Drachen über ihre Feinde Bescheid, woraufhin diese nun auch verstärkt proaktiv handeln. Dabei kommen auch immer stärker die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Drachen zum Vorschein. Der wilde und bestialische Vorugal (Liam O’Brien), der arrogante und größenwahnsinnige Thordak und die verschlagene Raishan, bei der man nie weis, auf wessen Seite sie ist. Diese Kontraste machen die Konflikte umso interessanter.
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