7 erstaunliche Fakten zu Dark

DEUTSCHE LIEBEN WALD UND MYSTERY

Die erste Staffel der deutschen Netflix-Serie ‘Dark’ faszinierte Ende 2017 Zuschauer auf der ganzen Welt. Mysterien um Zeitreisen, Naturereignisse und Affären in einem Plot. Aber nicht nur die Story hat es in sich, auch die Produktion der Serie hat einige neue und für den deutschen Markt ungewöhnliche Ansätze verfolgt. Das sind die 7 erstaunlichsten Fakten!

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Fakt 7: Schöpfer bringen eigene Lebenserfahrungen ein

Dark spielt im beschaulichen Örtchen Winden. Die Kleinstadt liegt irgendwo im Nirgendwo Deutschlands und ist gesegnet mit viel Wald und Regenschauer – und einem Atomkraftwerk. Die deutschen Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure der Serie Baran bo Odar und Jantje Friese (die Beiden sind sogar verheiratet) wuchsen selbst im Kleinstadtleben auf. Odars Vater arbeitete in der Atomwirtschaft. Darum sind auch einige persönliche Details aus dem Leben der Familie Odar eingeflossen.

„Wir sind nicht durch die Zeit gereist, aber viele Details sind sehr, sehr privat.“

Baron bo Oda, Regisseur von ‘Dark’

Fakt 6: Kreativleistung vom Feinsten

Netflix ließ den Serienschöpfern Baran bo Odar und Antje Friese weitestgehend freie Hand.

Baran bo Odar und Antje Friese die Regisseure von Dark

Das in Deutschland unübliche Produktionssystem des Showrunners wurde bei Dark erfolgreich umgesetzt! Das Regie-/Schreiber-Gespann Odar und Friese hatten mit ihrem Kinofilm Who am I schon ein deutsches Mystery-Highlight vollbracht. Kein Wunder, dass Netflix ihnen als Showrunner freie Hand ließ. Sie kreierten die Story und hatten volle Entscheidungsgewalt bei der Produktion. Das in Deutschland übliche und oft über-korrigierende Redaktionssystem wurde links liegen gelassen. Bei dem herkömmlichen Modell muss eine Story immer von Redakteuren oder Produzenten abgesegnet werden – zudem trägt je nach Vertragslage oft die Produktionsfirma das größte Risiko. Eine Serie mit vollem Risiko zu produzieren ohne Mitspracherecht zu haben – dafür war keine Produktionsfirma zu haben. Für Dark wurde daher eine eigene Produktionsfirma gegründet, die sich „Dark Series“ nennt. Beteiligt sind neben Odar und Friese auch die bekannte deutsche Produktionsfirma Wiedemann Berg (Der Pass, Tannbach, Tatort). zu guter Letzt, ging das finanzstarke Netflix das Wagnis ein, legte alles von Entwicklung bis Postproduktion und Risiko in die Hände der Showrunner und hatte dann erst wieder beim Marketing Mitspracherecht. Das Resultat kann sich sehen lassen. Und wie, meint unsere Kritik zu Staffel 1.

Fakt 5: 1,7 Mio Euro pro Folge

Das ultimative Ziel der Serie war von Anfang an gesetzt: Neukunden! Das Motto also: Erfolg durch die Trend Genre-Erkennung des Algorithmus. Oder in anderen Worten: Wirtschaftlichkeit durch Kennzahlenerkennung. Also pumpte man pro Folge 1,7 Mio. € in die Serie (Quelle: bild.de), weit über dem deutschen Marktdurchschnitt – der Drehbuchautor Stefan Stuckmann berichtet diesbezüglich von handelsüblichen 270.000€ pro Folge (Quelle: tagesspiegel.de). An Marketingmaßnahmen wurde mit diesem Budget im Rücken auch nicht gespart. Meterlange Banner an Bahnhöfen (zum Beispiel im Stuttgart21-Baustellentunnel), digitale Anzeigen auf Webseiten und vieles mehr waren in Deutschland weit verbreitet, um neue Abonnenten zu gewinnen.

Wir klären euch auf: DARK Staffel 1 & 2 erklärt!

Fakt 4: Handlung vor Schauspielgrößen

Im Gegensatz zum verbreiteten deutschen Kinoprinzip (Hauptsache Schweighöfer, Schweiger, Tschirner, …) konnte Dark mit weniger bekannten, aber umso großartigeren Schauspielern punkten. Im Kino ist es enorm wichtig für hohe Erfolgswahrscheinlichkeiten und damit Produktionssicherheiten bekannte Schauspieler und deren Gesichter unter Vertrag zu nehmen, zumindest ist das die Standard-Argumentation deutscher Produzenten. Dass da die Story auch mal zu kurz kommt, passiert leider viel zu oft (Ja, wir meinen dich, Til). Während die Amazon Prime Serie Wanted mit Stargesicht Matthias Schweighöfer noch der “alten Logik” folgt, setzten das Creator-Ehepaar Odar und Friese auf “Story first”. Passende Schauspieler waren keine Priorität. Ein paar auch international erfolgreiche Schauspieler haben es dennoch in den Cast geschafft; u.a. Michael Mendl (Der Untergang, Der Vorleser) und Jördis Triebl (Emmas Glück, Die Päpstin).

Fakt 3: 90% der Zuschauer sind nicht mal Deutsche

Dark wird nicht nur für den deutschen Markt geschrieben, auch international geht die Serie durch die Decke! Nach Aussagen von Netflix’ Chief Product Officer Greg Peters gegenüber Variety.com sind gar 90% der Zuschauer nicht einmal aus Deutschland. Die Serie boomt besonders im Ausland! 2,97 Millionen mal wurde Dark allein in der ersten Startwoche auf Netflix aufgerufen (Quelle: Wuv.de über Goldmedia VoD-Ratings). Auch von Kritikern wird die Serie vor allem gelobt:

„At its core, though, a project like ‘Dark’ sheds light on the commonality of themes that fascinate and perplex, frighten and entertain.”

CNN, US

Fakt 2: Nischengenre Sci-Fi-Mystery mit 80er-Jahre-Touch gerade im Trend

Überhaupt kein Abklatsch von Stranger Things, auch wenn die Schauspieler der Serie, Oliver Masucci und Karoline Eichhorn, schon mit Dark-Alternativtiteln wie „More Strange Things“ witzelten. Mystery-Serien wie Stranger Things, The OA und Tote Mädchen lügen nicht liegen gerade richtig im Trend. Dank des Netflix-Algorithmus’ wird dann natürlich auch jedem, der Stranger Things oder ähnliches gesehen hat auch Dark als Pflichtprogramm empfohlen. Data’s winning!

Top 1: Die Story basiert auf Nutzerdaten

Deutsche lieben Wälder, Mystery und Crime.

Das hat Netflix seit September 2014, als der Streaming-Gigant auf dem deutschen Markt live gingen, aus den Nutzerdaten der deutschen Abonnenten herausgelesen. Zwar kann man als Serienschöpfer mit Intuition und Erfahrung bei der Storyentwicklung richtig liegen – doch dank der ausgetüffelten Netflix-Algorithmen können Serienmacher besser einschätzen, was wie gut bei welchen Zuschauern ankommt. Ein nicht unerheblicher Punkt, der den Erfolg der ersten deutschen Netflix-Serie Dark auf dem deutschen Serienmarkt erklären dürfte.

Fact am Rande: Ohne Menschen funktioniert der Algorithmus allerdings noch nicht ganz. Netflix hat extra gut 30 Leute aus der Filmbranche eingestellt, die sich Filme und Serien reinziehen und mit Kategorien und Begriffen versehen. Am Ende hat jeder Film oder Serie insgesamt rund 4.000 Kriterien!

Artikel vom 6. August 2019

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