Kritik: Independence Day: Wiederkehr
WIE LANGWEILIG KANN EINE ALIEN-INVASION SEIN?
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20 Jahre nach dem Independence Day geht es der Erde so gut wie noch nie. Kriege gehören der Vergangenheit an, genauso wie politische und wirtschaftliche Konflikte. Die Erde ist nun vereint, eine starke Allianz der Menschen – natürlich angeführt von Amerika.
Die Technik und Wissenschaft hat in den letzten 20 Jahren geboomt, dank zurückgelassener Alien-Technologie. Jetzt haben die Menschen richtige Raumschiffe und können sogar Rohstoffe vom Mond abbauen. Der Ex-Kampfpilot Jake Morrison (Liam Hemsworth, Die Tribute von Panem) schlägt dort die Stunden tot und wartet förmlich darauf, dass etwas apokalyptisches passiert.
Jake hebt den Begriff „Fernbeziehung“ auf ein kosmisches Level, indem er mit der Tochter des Ex-Präsidenten Patricia Whitmore (Maika Monroe) täglich zur Erde skypet. Ihr Vater, der legendäre Thomas J. Whitmore (Bill Pullman), hat sein flammendes Temperament verloren. Er ist mittlerweile alt, senil und bärtig. So schnell wird Whitmore keine flammende Rede mehr halten können… oder etwa doch?
Außerdem gibt es weitere Figuren aus dem Originalcast. Der Alienforscher David Levinson (Jeff Goldblum) kehrt zurück und sorgt für ein paar trockene Bemerkungen, während er wieder alte Alien-Relikte erforscht. David findet in einem zurückgelassenen Raumschiffwrack eine geheime Botschaft, die sich stark nach einem Hilferuf anhört. Haben die Aliens vor 20 Jahren etwa Verstärkung angefordert?
Pünktlich zum nächsten Weltuntergang erwacht der verrückte Dr. Brakish Okun (Brent Spiner), der nach einer Alien-Attacke 20 Jahre im Koma lag. Kaum ist er mit nacktem Popo aus dem Krankenhaus gewatschelt, schiebt sich auch schon ein riesiges Raumschiff über die Erdoberfläche. Mit riesig ist gemeint: 5000 Kilometer Durchmesser! Das ist viel größer als beim ersten Independence Film, falls das jemand nicht verstanden haben sollte.
In dem Raumschiff versteckt sich die Herrscherin der Aliens, der Kopf der Schlange, die Königin im Bienenstock. Sollte sie vernichtet werden, dann macht sich auch der Rest aus dem Staub. Es beginnt also eine große Militäroperation, die Jagd auf das Monster-Alien macht. Rein zufällig wieder am vierten Juli.
Pünktlich zum nächsten Weltuntergang erwacht der verrückte Dr. Brakish Okun (Brent Spiner), der nach einer Alien-Attacke 20 Jahre im Koma lag. Kaum ist er mit nacktem Popo aus dem Krankenhaus gewatschelt, schiebt sich auch schon ein riesiges Raumschiff über die Erdoberfläche. Mit riesig ist gemeint: 5000 Kilometer Durchmesser! Das ist viel größer als beim ersten Independence Film, falls das jemand nicht verstanden haben sollte.
In dem Raumschiff versteckt sich die Herrscherin der Aliens, der Kopf der Schlange, die Königin im Bienenstock. Sollte sie vernichtet werden, dann macht sich auch der Rest aus dem Staub. Es beginnt also eine große Militäroperation, die Jagd auf das Monster-Alien macht. Rein zufällig wieder am vierten Juli.
Roland Emmerich ist berühmt berüchtigt für seine körnigen, makaberen Humoreinlagen. Dabei orientiert er sich an der Drehbuchkunst, die sich auch schon Michael Bay angeeignet hat, und schafft Dialoge für die Ewigkeit. Nur wenige Regisseure schaffen es, so primitiven Pipi-Humor in ein bedrohliches Weltuntergangs-Szenario einzubauen.
Immerhin bleibt Independence Day: Wiederkehr im Aspekt Humor seiner Linie treu. Der Film versucht überhaupt nicht ernst genommen zu werden. Während sich in 2012 ein todbringender Riesen-Donut beim Erdbeben von Los Angeles noch wie ein Fremdkörper in einem ernst gemeinten Setting anfühlte, gibt es dieses mal Absurditäten im Minutentakt. Es ist schön, dass Emmerich mittlerweile die Einsicht bekommen hat, dass seine Filme mehr Trash als Blockbuster sind. Trotzdem sind die größten Lacher mit Sicherheit nicht so beabsichtigt gewesen.
Der Cast in Independence Day: Wiederkehr ist so hölzern wie die Marionetten der Augsburger Puppenkiste. Statt dass der Hauptcast mit Liam Hemsworth, Jeff Goldblum und Bill Pullman irgendwie sympathisch wirkt, sind sie einfach nur Karikaturen ihrer selbst. Man hat überhaupt keine Motivation, irgend einem Charakter während der Mission die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass er heil durchkommt.
Will Smith als Kampfpilot Steven Miller hat nur ein kurzes Cameo – als Portrait. Sein Sohn Dylan, gespielt von Jessie Usher, hat nicht mal ansatzweise das Temperament seines fiktiven Vaters geerbt und ist für den Film absolut irrelevant.
Für ein bisschen Menschlichkeit sorgt immerhin der Sidekick Dr. Okun. Sein Charakter ist zwar so dermaßen überzeichnet, dass er wie eine Figur aus einem Litte Britain-Sketch wirkt, doch immerhin hat er einen Charakter, der irgendwie im Gedächtnis hängen bleibt.
Die größte Katastrophe im Film ist leider nicht die Alien-Invasion, sondern Präsident Whitmores lächerliche Charakterentwicklung. Dabei hat Emmerich das Wort „Entwicklung“ wohl etwas zu wortwörtlich genommen und zeigt uns eine inkonsequente und lachhafte Metamorphose vom senilen alten Mann zurück zum strahlenden Amerika-Propheten.
Während die erste Hälfte von Independence Day: Wiederkehr so vor sich hin dümpelt, hält man sich mit dem Gedanken wach, dass es ja wenigstens bald etwas Adrenalin und Zerstörung geben wird. Nix da, der Film wird im Schlussakt sogar noch langweiliger. Während beispielsweise 2012 wenigstens eine grandios inszenierte Actionsequenz bieten konnte, ist dieser Film einfach nur langweiliger CGI-Einheitsbrei mit Science Fiction-Elementen. Es fehlt der Kick, der Nervenkitzel und ein temperamentvoller Funken des Regisseurs, um die massigen Computereffekte dramaturgisch irgendwie zu rechtfertigen.
Der Schrecken und das Ausmaß der Katastrophe ist zu keiner Filmsekunde spürbar. Gut, das soll es vielleicht auch nicht sein. Aber was soll dann der Film überhaupt? Spaß macht er auch nicht, er bietet kein Adrenalin und erst recht keine Spannung. So hohl ist noch nicht einmal das Transformers-Franchise. Und das mag was heißen.
Gäbe es eine Liste „Die unnötigsten Sequels“, dieser Film hätte sich einen Platz unter den Top 3 verdient. Noch kein Film 2016 hatte so wenig Existenzberechtigung. Wenn ich gehirnlose Unterhaltung will, dann schau ich mir lieber etwas wie Pacific Rim an. Denn es gibt einen Unterschied zwischen guten dummen Filmen und schlechten dummen Filmen. Independence Day: Die Wiederkehr fällt definitiv in die letztere Kategorie. Da können auch opulente CGI-Effekte wenig dran ändern. Spart euch das Kinogeld und wartet auf Star Trek: Beyond!
Artikel vom 16. Juli 2016
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