Episodenguide: Rick and Morty – Staffel 3 (inkl. Zusammenfassung)
DIE DRITTE STAFFEL AUF EINEN BLICK
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DIE DRITTE STAFFEL AUF EINEN BLICK
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Rick ist ein genialer Wissenschaftler, der mit seinem Enkel Morty durch die Tiefen des Weltraums reist und mit ihm intergalaktische Abenteuer erlebt. Klingt schön, doch Rick ist ein alkoholkranker Soziopath, der von der Nichtigkeit des Universums überzeugt ist. Genau das ist die Ausgangssituation von Morty Smith, als sein Großvater Rick Sanchez (beide gesprochen von Justin Roiland) vor einem Jahr urplötzlich vor der Haustür der Familie Smith auftauchte. Das war’s mit dem Familienfrieden. Mutter Beth (Sarah Chalke), die seit Ricks früherem Verschwinden an Verlassensängsten leidet, lässt ihm so gut wie alles durchgehen, während Vater Jerry (Chris Parnell) Rick am Liebsten gar nicht mehr sehen würde. Die aufsässige älteste Tochter Summer (Spencer Grammer) macht die Situation auch nicht einfacher. Doch schlussendlich ist es der nervöse Morty, der die größte Bürde zu tragen hat, denn Rick schleift ihn pausenlos auf halsbrecherische und hirnverbrannte Irrfahrten – und das alles nur, um kurzzeitig der Bedeutungslosigkeit des Universums zu entkommen.
Während der letzten zwei Staffeln hat Rick unter anderem einmal die Welt zerstört, die Quantenmechanik gesprengt, den Teufel fast in den Selbstmord getrieben und in einen intergalaktischen Musik-Contest gewonnen. Dennoch zeigte Rick auch eine sentimentalere Seite, z.B. als sein alter Freund Bird Person (Dan Harmon) heiratet. Der Friede hält jedoch nicht lange an, denn die Hochzeit entpuppt sich als eine Falle der galaktischen Föderation, um Rick und seine alten Komplizen gefangen zu nehmen. Bird Person wird erschossen, die Erde wird in die galaktische Föderation eingegliedert und die Smith-Familie ist seit jeher auf der Flucht. Während der Großteil der Familie bereit ist, mit Rick auf der Flucht zu sein, weigert sich Jerry seine Familie diesen miserablen Konditionen auszusetzen. Rick, der die familiäre Problematik mitbekommen hat, ergibt sich freiwillig der galaktischen Föderation und sorgt dafür, dass die Smith-Familie wieder nach Hausen kommt. Dafür sitzt Rick nun im Gefängnis der intergalaktischen Föderation.
„Oh, it gets darker, Morty. Welcome to the darkest year of our adventure.“
Rick Sanchez
Deutscher Titel: Raus aus meinem Kopf!
Darum geht’s:
Nachdem sich Rick freiwillig der galaktischen Föderation ergeben hat, wird er verhört, um die Geheimnisse seiner Portal Gun preiszugeben. Dafür dringt ein Agent in Ricks Bewusstsein ein, um aus seiner Vergangenheit die richtigen Informationen herauszufiltern. Was folgt ist eine Reise durch die Abgründe aus Ricks Leben, einschließlich seinen wissenschaftlichen Anfängen, seiner Familie und sein Trauern um die abgesetzte McDonalds Szechuan Sauce. Doch während der Agent nach Ricks Geheimnissen giert, plant dieser schon seinen Ausbruch…
Die Heimkehr der Smiths erweist sich ebenfalls als unidyllisch; Nach der Aufnahme der Erde in die galaktische Föderation, übernahmen die Aliens die Kontrolle über die Gesellschaft, darunter Roboter, die durch Pillen die Menschen ruhig halten. Der einzige, der von diesem neuen Regiment profitiert ist Jerry, der durchs Nichtstun immer weiter befördert wurde. Summer hingegen hält das nicht aus und unternimmt Anstrengungen um Rick zu finden, während Morty versucht, sie vor dem Wahnsinn ihres Großvaters zu bewahren. Schlussendlich gelangen sie an eine Portal Gun, werden allerdings daraufhin von dem Konzil der Ricks entführt, die sich des gefangenen Ricks entledigen wollen…
Bedeutung:
Nicht nur die Tatsache, dass The Rickshank Rickdemption am ersten April ausgestrahlt wurde macht diese Episode einzigartig. Tatsächlich hätten die Showrunner die dritte Staffel nicht mit einem größerem Knall starten können. The Rickshank Rickdemption stellt alles in den Schatten, mit dem wir bis dato konfrontiert wurden und schafft es in gerade mal 20-Minuten einen gigantischen ‘RICKschen’ Showdown auf die Beine zu stellen. Von Dimensionsreisen, über Traumwelten bis hin zu einem ausschweifenden Krieg – diese Episode sprengt alle Limits, hält den Spannungsbogen konstant aufrecht und die Actionszenen grafisch hochwertig. Dennoch vergisst die Episode nicht die familiären Konflikte der Smiths zu beleuchten.
Bei all den Ereignissen lässt sich eine Konstante erkennen: Keine andere Episode gibt so viele direkte und erschreckende Einblicke in den Charakter Rick. Sowohl die Einsicht in seine Psyche als auch sein skrupelloses Handeln während des Ausbruchs geben nur wage (wenn überhaupt vorhandene) Offenbarungen seiner Persönlichkeit wieder. Was ist nun wahr? Was passierte in Ricks Vergangenheit? Spielt das eine Rolle? Und vor allem: Spielt irgendwas für Rick eine Rolle? Die implizierte Rolle eines selbstlosen Ricks aus der letzten Episode ist passé. Stattdessen erleben wir einen gleichgültigen und nihilistischen Rick, der alles und jeden wegfegt, der es wagt, seine Freiheiten einzuschränken.
Fazit: Folge 1 ‘The Rickshank Rickdemption’
Mit The Rickshank Rickdemption zeigen die Showrunner, dass sich das Warten mehr als gelohnt hat. Diese Episode, und vor allem das Ende (das auf perfide Weise die allererste Episode der Serie zitiert) gibt den Ton an, den wir von der dritten Staffel zu erwarten haben: Düster, nihilistisch und verrückt!
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Deutscher Titel: Jenseits der Blutkuppel
Darum geht’s:
Nach Beths und Jerrys Scheidung nehmen sich die Smith-Geschwister zusammen mit Rick eine Auszeit. Was eignet sich dafür besser als eine postapokalyptische Welt im Mad Max-Stil? Die drei lassen sich schließlich auf eine Gruppe blutrünstiger Plünderer namens Death Stalker ein, nicht zuletzt deswegen, da Rick es auf einen wertvollen grünen Stein abgesehen hat, den diese im Umtausch anbeten. Doch die Geschwister haben auch reichlich zu tun. Während Morty durch seinen von Rick modifizierten Riesenarm die Arenakämpfe dominiert, lässt sich Summer auf eine zerstörerische Tour mit den Plünderern ein und verliebt sich schließlich in ihren Anführer. Beth kriegt davon nichts mit. Sie ist durch identische Roboter ihrer Kinder abgelenkt.
Bedeutung:
Im Gegensatz zur ersten Episode wirkt Rickmancing the Stone erstaunlich ruhig, trotz des brutalen Settings. Es wäre ein Einfaches gewesen, sich direkt bei der Vorlage zu orientieren und die zerstörerischen Seiten der postapokalyptischen Welt zu demonstrieren. Stattdessen wirkt das gesamte Setting wie eine Therapiekur für die Protagonisten. Es ist ja auch um einiges einfacher, Mutanten und Plünderer abzuschlachten, als sich mit den Problemen innerhalb der eigenen Familie auseinanderzusetzen. Das ist ein sehr interessanter Kniff und zieht die blutrünstige Brutalität einer dystopischen Welt durch den Kakao. Richtig witzig wird es, als diese Welt die Vorteile gegenüber einer domestizierten Zivilisation aufzeigt, in der es den Menschen an einem Lebensziel fehle..
Die wohl interessanteste Entwicklung erlebt Summer. Es ist erstaunlich wie Summer in einer zerstörten Welt aufblüht und durch ihre Impulsivität, Rücksichtslosigkeit und Brutalität sogar Rick erstaunt. Dies täuscht jedoch nicht davon hinweg, dass Summer die Erlebnisse innerhalb ihrer Familie schwer mitgenommen hat. Der Ausflug erweist sich als belehrend für beide Smith-Geschwister: Während Morty durch seinen rachlüstigen Arm lernt loszulassen, erkennt Summer die Tücken einer andauernden Beziehung. Rick hingegen…lernt nicht allzu viel.
Fazit: Folge 2 ‘Rickmancing the Stone’
Rickmancing the Stone ist eine starke Fortführung der Staffel, die einen erstaunlichen Einblick in die anderen Charaktere aus Ricks Familie gibt. Der Mangel an einer richtigen Gefahr trübt allerdings die Spannung.
Deutscher Titel: Gurken-Rick
Darum geht’s:
Morty staunt nicht schlecht als er seinen Großvater als lebende Gewürzgurke vorfindet. Rick hat sich selbst in eine Gurke verwandelt, damit er nicht mit zur Familientherapie gehen muss. Nun hängt er allerdings alleine als beweglose Gurke fest, die in allem Überfluss noch versehentlich in die Kanalisation gespült wird. Durch Ricks geniale Improvisation kann er sich mit den Körperteilen von Kakerlaken und Ratten ein organisches Exoskelett aufbauen, mit dem er sich auf eine abenteuerliche und blutrünstige Reise durch die Kanalisation und später durch ein geheimes Regierungsgebäude aufmacht.
Bedeutung:
Wir alle haben es schon gehört: Pickle Rick ist in aller Munde. Denn die Idee ist so absurd, dass sie einfach funktionieren muss. Ricks Transformation von einer wehrlosen Gurke zu einer Terminator ähnlichen Zerstörungsmaschine ereignet sich in einem actiongeladenen Feuerwerk, das kaum Zeit zum Aufatmen lässt. Die einzigen ruhigen Momente sind die Ereignisse im Therapiezimmer, die einen krassen Kontrast zu Ricks blutigen Action-Trip bilden. Wie schon in der vorherigen Folge besteht der Witz darin, dass sich Rick mit Vergnügen auf ein derart irres Abenteuer einlässt, statt sich mit den elementaren Problemen seiner Familie auseinanderzusetzen.
Der große Star der Folge ist Therapeutin Dr. Wong, die trotz der Verrücktheit der Smith-Familie nicht einmal mit der Wimper zuckt. Stattdessen schafft sie es innerhalb einer Sitzung das Problem zu analysieren, das diese Familie plagt; Rick, der nach der ultimativen Entscheidungsfreiheit strebt und zugleich seinen Intellekt als Schutzschild verwendet, um emotionaleBindungen zu meiden. Ein Verhalten, das eine schädliche Wirkung auf seine Familie hat, vor allem auf Beth, die ebenfalls dieses Verhalten demonstriert.
Fazit: Folge 3 ‘Pickle Rick’
Pickle Rick ist selbst für Rick und Morty Verhältnisse ein surreales Erlebnis. Die Therapiesitzung gibt weitere erstaunliche Einblicke in die Charaktere der Smith Familie und die Einflüsse, die Rick auf seine Familie hat. Zuschauer, die allerdings nicht auf die interpretativen Aspekte der Serie aus sind, werden der Episode nicht ganz so viel abgewinnen können. Von der absurden Prämisse ganz zu schweigen.
Deutscher Titel: Vindicators 3: Worldenders Rückkehr
Darum geht’s:
Da nun Morty mit der Auswahl des nächsten Abenteuers dran ist, beschließt er mit den “Vindicators” zusammenzuarbeiten, einem Team intergalaktischer Helden. Rick ist darüber selbstverständlich alles andere als begeistert, da er kein Interesse daran hat mit irgendwelchen selbsternannten Helden die Welt zu retten. Noch weniger begeistert ist er darüber, wie sehr Morty zu diesen Helden aufsieht, was ihn noch stärker dazu verleitet, die Scheinheiligkeit der Helden aufzudecken. Während die Heldentruppe auf der Jagd nach dem gefürchteten “World Ender” ist, ahnen sie nicht, dass sich der größte Feind direkt unter ihnen befindet. Oder sind sie selbst ihre allergrößten Feinde?
Bedeutung:
Es ist offensichtlich, dass diese Episode ganz klar ein Seitenhieb auf das aktuelle Marvel Cinematic Universe ist. Die Helden sind eine Zusammenfassung scheinbar unterschiedlicher Exzentriker, die ihre individuellen Kräfte nutzen, um das sehr offensichtliche Böse zu bekämpfen. Die Helden befolgen ein offensichtlich einfaches Verständnis von Gut und Böse, was ihnen die Rechtfertigung gibt, gnadenlos und moralisch fragwürdig zu handeln. In klassischer Joker-Manier präsentiert Rick, wie schnell das Heldentum in Stresssituationen vergeht. Das Traurige daran ist, dass er nicht viel tun muss; die Heldenfassade verblasst extrem schnell und die Helden gehen sich an die Gurgel. Im Endeffekt subvertiert und verurteilt diese Episode die Moralvorstellungen, die in Superheldenfilmen thematisiert wird.
Während die Episode ein Genugtun für jene ist, die von formelhaften Comicverfilmungen die Nase voll haben, so ist diese Episode für Rick und Morty-Verhältnisse erstaunlich einfach gestrickt. Die Episode bietet kaum Überraschung und clevere Wendungen. Die Helden erscheinen bereits am Anfang fragwürdig und werden während des Handlungsablaufs nicht besser. Es gibt kaum Charakterentwicklungen oder Erkenntnisse, was zwar zu Ricks nihilistischer Weltansicht passt, dennoch hätte man sich einen interessanteren Handlungsablauf gewünscht.
Fazit: Folge 4 ‘Vindicators 3: The Return of Worldender’
Vindicators 3: The Return of Worldender ist eine solide Episode, die allerdings viel zu sehr darauf aus ist, Seitenhiebe an Superheldenklischees zu verteilen, statt mit dem klassischen Rick und Morty-Einfallsreichtum zu brillieren.
Deutscher Titel: Schmeiß den Opa aus dem Zug
Darum geht’s:
Dieses Mal ist es Jerry, auf den es Rick abgesehen hat. Auf Mortys bitte bringt Rick Jerry mit auf ein Abenteuer. Um für Jerrys Überleben zu garantieren, bringt ihn Rick auf einen Urlaubsort, mit einem Sphärenfeld, auf dem man nicht sterben kann. Bei seinem dortigen Aufenthalt trifft Jerry auf Alien Risotto Groupon, der noch eine Rechnung mit Rick offen hat. Jerry soll ihm bei einem Coup helfen, um Rick zu erledigen. Jerry, der noch wütend auf Rick ist, da dieser für seine Scheidung verantwortlich ist, sieht eine Chance, zu seiner Familie zurückzukehren.
Morty, der sich einen rick-freien Tag erhofft hat, hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Summer, deren Freund sie für eine andere verlassen hat, nutzt Ricks Gerätschaften, um sich größere Brüste zu machen. Allerdings geht einiges schief und Summer wächst unaufhaltbar. Morty möchte Rick um Hilfe beten, doch Beth weigert sich, da sie beweisen will, dass sie auch ohne ihren Vater auskommen kann. Schlussendlich macht das die Sache nur noch schlimmer.
Bedeutung:
Die Interaktionen zwischen Rick und Jerry waren schon immer von Konfrontation und einer gegenseitigen Verachtung geprägt und erreichen in dieser Episode ihren Höhepunkt, wobei keiner von beiden gut davonkommt. Die Showrunner sind clever genug, Jerry nicht zum bloßen Opfer zu machen, sodass man auch seine dunklen Seiten sieht. Die Episode zeigt die Kontraste, die Gemeinsamkeiten und auch die variierenden Machtverhältnisse der beiden “Patriarchen” der Familie.
Auch die Ereignisse zu Hause veranschaulichen, wie sehr Rick die Familiendynamik negativ verändert hat. Auch ohne Rick schafft es die Familie mittlerweile sich selbst in absurde und selbstzerstörende Gefahren zu bringen; Summer, die zu extremen Mitteln greift, um mit ihrem Teenagerfrust fertig zu werden und Beth, die ihre Tochter in Gefahr bringt, um ihren Selbstwert zu beweisen. Umso erstaunlich ist, wie sehr sich Morty entwickelt hat. Als einzig normales Familienmitglied behält er einen kühlen Kopf und beweist gesunden Menschenverstand.
Fazit: Folge 5 ‘The Whirly Dirly Conspiracy’
The Whirly Dirly Conspiracy ist wieder geprägt von den verrückten Einfällen der Showrunner und beleuchtet die veränderte Familiendynamik auf absurde und einfühlsame Weise.
Deutscher Titel: Nicht ohne meine Toxine
Darum geht’s:
Einmal ist einmal zu viel und so erleiden Rick und Morty nach einem sehr extremen Abenteuer einen Nervenzusammenbruch. Die Lösung: Eine intergalaktische Wellnesskur. Eine besondere Technologie soll zudem noch die psychologischen Toxine entfernen. Nach der Kur sind die beiden wie ausgewechselt: Rick wird rücksichtsvoll und ist mit sich im Reinen, während Morty vor Selbstbewusstsein nur so strotzt.
Doch es gibt ein Problem: Ricks und Mortys Toxine und somit die Verkörperungen von ihren abgelehnten Persönlichkeitsaspekten, haben ein Eigenleben entwickelt und sind nicht gut auf ihre Originale zu sprechen.
Bedeutung:
Was genau zeichnet eine Charakterentwicklung aus? Ist es das Ziel, seine negativen Aspekte loszuwerden? Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich diese Episode auf sehr einfallsreiche Weise. Die Veränderungen von Rick und Morty wirken anfangs noch wie Verbesserungen, hinterlassen jedoch auch ein eigenartiges Gefühl der Entfremdung. Vor allem Mortys ausgelassenes Selbstbewusstsein wirkt zwar anfangs charmant, doch später ungesund.
Umso vertrauter erscheinen uns die Toxin-Versionen der beiden, die wie überzogene Karikaturen ihrer Selbst aus der ersten Staffel wirken. (Ja, es geht noch überzogener!) Rick ist ein fluchender und arroganter Größenwahnsinniger und Morty ist weinerlich und ein selbsthassender Schwächling. Ähnlich wie beispielweise Alles steht Kopf wird hier die Bedeutung negativer Emotionen und Eigenschaften dargestellt. Es geht nicht darum, sie zu überwinden, sondern sie zu akzeptieren. Oder will man doch nur das Status Quo bewahren?
Fazit: Folge 6 ‘Rest and Ricklaxation’
Rest and Ricklaxation bietet eine sehr clevere Moral über psychologische Gesundheit, die es in dieser Form häufiger geben sollte, jedoch ohne ins allzu Belehrende abzudriften.
Deutscher Titel: Atlantis ist nur einmal im Jahr
Darum geht’s:
Während Rick und Morty nach Atlantis reisen, ahnen sie nicht, was sich in der Zitadelle ereignet. Denn nach ihrem Sturz bauen die unendlichen Ricks und Mortys ihre Zentrale wieder auf und wir bekommen vier Geschichten aus dem alltäglichen Leben der Zitadelle serviert:
Bedeutung:
Wer dachte, dass die erste Episode der dritten Staffel nicht mehr übertroffen werden kann, den wird diese Episode überwältigen (und das nicht nur, weil Synchronsprecher Justin Roiland die ganze Episode über praktisch nur mit sich selbst spricht). Denn The Ricklantis Mixup ist die bis dato satirischste und düsterste Episode. Gnadenlos wird uns hier ein dystopisches Szenario eines gesellschaftlichen Systems präsentiert, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die Protagonisten der Handlungsstränge werden mit der ernüchternden Realität konfrontiert, sei es nun Fließband-Rick, dem man den Aufstieg vereitelt, oder Polizei-Rick, der von der Korruption seines Kollegen erschüttert ist. Und selbst das Gefühl der Freiheit ist auch nur ein weiterer Teil des Systems.
Der eigentliche Geniestreich ist, dass es trotz der ganzen Menschenmassen im Grunde genommen nur zwei Individuen sind. Demzufolge teilen sich eine überhäufte Anzahl identischer Menschen eine Welt und schaffen es trotzdem sich gegenseitig zu dominieren und zu erniedrigen. Es ist bizarr mit anzusehen, wie sich einige Ricks im Wohlstand sehnen, während andere in gewöhnlichen Jobs versauern. Dasselbe gilt auch für die Mortys, die in einer hogwarts-ähnlichen Schule systematisch für künftige Abenteuer trainiert werden. Dystopie par excellence. Doch es ist vor allem das Ende, das mit einem genialen wie erschreckenden Twist brilliert und unsere Erwartungen erhöht, wie es mit der Zitadelle weitergeht – denn die originalen Rick und Morty ahnen nichts von den Ereignissen.
Fazit: Folge 7 ‘The Ricklantis Mixup’
The Ricklantis Mixup ist die bis datto überwältigende Episode. Keine Episode hat bisher in weniger als einer halben Stunde eine solch intensive und anspruchsvolle Geschichte aus mehreren Handlungssträngen erzählt. Vor allem das Ende wird den Zuschauer noch lange verfolgen.
Deutscher Titel: Kopfkino
Darum geht’s:
Nach einem weiteren traumatischen Abenteuer will Morty am liebsten alles darüber vergessen. Wie es aussieht, ist Rick dazu in der Lage – und das offenbar nicht zum ersten Mal. Denn wie sich herausstellt, hat er einen ganzen Raum, in dem er unzählige Ampullen von Mortys Erinnerungen aufbewahrt, die er von Morty entfernt hat. Er bewahrt dort angeblich nur die Erinnerungen auf, die für Morty schmerzhaft zu ertragen sind. Doch Morty findet bald heraus, dass Rick auch jene Erinnerungen löscht, die Rick selbst in einem schlechten Licht dastehen lassen.
Bedeutung:
Interdimensional Cable war gestern, Morty’s Mind Blowers sind in, wie es uns Rick direkt weismacht. Statt mit absurden TV Sketches bombardieren uns die Showrunner nun mit absurden Erinnerungen. Die gesamte Episode über bekommen wir die schrägsten Ereignisse aus Mortys bedauernswertem Leben serviert, wobei die ganze Familie nicht gut davonkommt. Dabei variieren die Ereignisse von einer Eichhörncheninvasion, bis zu einem Rick, der Morty verheimlicht, dass er Jahre lang ein bestimmtes Wort falsch ausgesprochen hat.. Im Gegensatz zu Interdimensional Cable sind die Erinnerungen eine persönliche Fußnote der Charaktere.
Wie bereits beim interdimensionalen Kabelfernsehen, ist das die Chance für die Showrunner, sämtliche unsinnigen Ideen und Albernheiten einzubringen. Die Erinnerungen sind bizarre und saulustige Kurzgeschichten, wobei die Showrunner ihre reiche Ansammlung an Popkultur-Kenntnissen und -Anspielungen mit reinbringen. Dennoch sind die einzelnen Sketche nicht so wie sie scheinen und für hervorragende Überraschungen gut. Die Folge ist böse, saulustig und hinterlässt am Schluss einen bitteren Nachgeschmack – so wie wir es von Rick und Morty gewohnt sind.
Fazit: Folge 8 ‘Morty’s Mind Blowers’
Morty’s Mind Blowers ist eine urkomische Reise durch die Abgründe der Smith-Familie, die den Interdimensional Cable-Episoden in nichts nachstehen.
Deutscher Titel: Der König und die Kriegerin
Darum geht’s:
Beth wird erneut mit dem Verschwinden ihres Kindheitsfreundes Tommy konfrontiert, bei dem Beth sich als Kind eingeredet hat, er sei in ihrer Fantasywelt “Froopyland” verschwunden. Nur hat sie es sich nicht eingebildet. Rick hat ihr als Kind tatsächlich diese Fantasywelt erschaffen. Nun machen sie sich auf, um Tommy zu retten, doch dieser hat es sich dort auf sehr kranke Weise gemütlich gemacht. Dazu macht Tommy Beth für seine Situation verantwortlich.
Währenddessen verbringen Morty und Summer die Zeit bei ihrem Vater, der sich mittlerweile eine außerirdische Liebschaft namens Kiara geangelt hat. Diese Kriegerin unternimmt zudem eine Jagd auf eine andere außerirdische Rasse. Die Sache eskaliert und Jerry will Schluss machen – doch er traut sich nicht.
Bedeutung:
Alle Mitglieder der Smithfamilie hatten ihre Zeit im Rampenlicht, nun ist Beth dran. Denn was als Rettungsmission beginnt, entpuppt sich als ein Einblick in Beths Abgründe. Denn in dieser Episode sehen wir eine sehr dunkle Seite von Beth, die beweist, dass sie keinen Deut besser ist als ihr Vater. Beth war ein so verstörtes Kind, sie hätte hervorragend in einen Horrorfilm gepasst. Tatsächlich hätte es die meisten Konflikte nicht gegeben, hätte Beth nur ihre Fehler eingestanden. Denn wie Jerry, der aufgrund seiner Feigheit seine Verantwortung ablehnt, lehnt Beth aufgrund ihres Egos ihre Verantwortung ab.
Beth und Rick sind zwei verkommene Individuen, die sich schlussendlich mit ihrer Existenz auseinandersetzen müssen. Doch nichts davon ist so verstörend wie das mehrdeutige Ende, das für eine Überhäufung an Theorien verantwortlich ist und zudem eine sehr interessante philosophische Ausgangssituation zum Thema “absolute Freiheit” verdeutlicht. Zugleich zeigt die Episode, dass Rick mit seinem destruktiven Einfluss der wahre Antagonist der Serie ist.
Fazit: Folge 9 ‘The ABC’s of Beth’
The ABC’s of Beth ist eine bizarre und erstaunlich tiefgründige Episode, die den nihilistischen Aspekt der Serie auf eine neuartige und überraschend ernste Weise hervorhebt.
Deutscher Titel: Friede, Freude, Eierkuchen
Darum geht’s:
Rick und Morty haben es satt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten sie wegen jeder Kleinigkeit kontaktiert, sodass sie frühzeitig zurückkehren. Der Präsident ist erzürnt, denn er kann es nicht erlauben, dass so eine Macht wie Rick frei herumläuft. Beide versuchen sich zu übertreffen und ihre Machtstellung zu festigen, bis es schließlich im Weißen Haus zu einem brutalen Kampf zwischen Rick und dem Präsidenten kommt.
Währenddessen zweifelt Beth an ihrer Identität und fragt sich, ob sie Rick bezüglich ihrer Existenz belogen hat. Als Folge dessen misstraut sie ihrem Vater mehr und mehr.
Bedeutung:
Im Vergleich zum Finale der zweiten Staffel endet die dritte Staffel verhältnismäßig ruhiger. Die Charakterbögen der dritten Staffel gipfeln in dieser Episode. Rick hat den Höhepunkt seiner Macht erreicht und legt sich nun sogar mit dem Präsidenten an in einer action-geladenen Sequenz, die nicht, vergisst diverse Verschwörungstheorien durch den Kakao zu ziehen. Auf seinem Höhentrip hat Rick sich nun allerdings von seiner Familie entfremdet, die sich seines zerstörerischen Einflusses bewusst geworden sind.
Die größte Entwicklung dieser Episode durchläuft Beth. Die Frau, die früher alles getan hat um ihren Vater nicht zu vergraulen, blickt nun erstmals in den Wahnsinn, den Rick ihr ermöglicht hat. Sie sehnt sich nach einer Zeit, in der Rick keine so große Macht über ihr Leben hatte.
Fazit: Folge 10 ‘The Rickchurian Mortydate’
Mit The Rickchurian Mortydate endet die dritte Staffel scheinbar unspektakulär, bringt allerdings eine neue Dynamik in das Setting und die Charakterbeziehungen ein. Ein bedeutender Machtwechsel hat stattgefunden, der noch zu etwas Großem führen wird. Dennoch werden sich längst nicht alle mit dem Ende anfreunden. Einen dramatischen Cliffhanger wie in Staffel 2 gibt es nicht.
Artikel vom 21. April 2018
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