8.9/10

Kritik: Game of Thrones – Staffel 8

Ende GoT, alles GoT

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Genres: Abenteuer, Drama, Fantasy, Startdatum: 15.04.2019

Interessante Fakten für…

  • Spannende Fakten für “Vor dem Watch” werden aktuell für dich vorbereitet. Schau gerne später nochmal hier rein!

Es soll die epischste Staffel der Seriengeschichte werden. ‘Game of Thrones’ hat mit Staffel 8 die letzte Möglichkeit, sich als beste TV-Show aller Zeiten zu etablieren. Erwarten wir zu viel oder können die letzten sechs Folgen uns nochmal vom Hocker hauen? In unseren wöchentlichen Episodenkritiken finden wir es heraus!

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#PotterUltra #SchwerMetaller #Storyteller

Folge 1 ‘Winterfell’

Original-Titel: Winterfell
Erscheinungsdatum: 15. April 2018 (DE)

Noch stehen Daenerys und Jon Seite an Seite – aber wie lange noch?

Daenerys Targaryen und Jon Snow stehen nebeneinander in einer Eislandschaft in Game of Thrones Staffel 8 Folge 1 Winterfell

Die Zeit läuft ab. ‘Game of Thrones’ bleiben nur noch sechs Kapitel, den Epos mit all seinen Fragen und Mysterien zu Ende zu erzählen. Für die neuen Folgen gilt also: all killer, no filler! Ob die ersten 50 Minuten namens ‘Winterfell’ diesen Erwartungen gerecht werden, erfahrt ihr in der Episodenkritik. Unser Episodenpodcast geht zudem noch mehr in die Tiefe.

Jon Snow (Kit Harrington) und Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) erreichen Winterfell. Doch die Nordmänner wollen der Exotin noch kein Vertrauen schenken. Währenddessen planen Cercei Lennister (Lena Headey) und Euron Graufreud (Pilou Asbæk) ihren nächsten militärischen Schachzug. Der Nachtkönig ist nämlich auf dem Vormarsch.

Vorab: Das neue Intro rockt. Natürlich ist die Frage gerechtfertigt, ob der Stil- und Traditionsbruch notwendig gewesen ist. Doch die verspielteren Animationen verleihen dem ikonischen Intro einen ganz neuen Touch.

Statt einem Dutzend Handlungsorte sehen wir lediglich Winterfell und Königsmund im Detail. Creative Art Director Angus Wall erklärt, dass Staffel 8 weniger parallele Storylines erzählt und stattdessen mehr in die Tiefe geht – alles laufe auf einen Punkt zu.

Entgegen mancher Erwartungen ist Winterfell keine Folge der Superlative. Statt großer Action und Pay-Offs sind es vor allem die ruhigen Momente, die den Charakter des Staffelauftakts ausmachen. Auch wenn aus Handlungssicht absolut nichts unerwartetes passiert, ist der Erzählstil überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Staffel 8 so eine ruhige und langsame erste Stunde erlaubt.

Tatsächlich fühlt sich Winterfell anders an als klassisches Game of Thrones. Das liegt nicht nur daran, dass sich der Cast, der sonst an unterschiedlichen Enden der Karte umhergewandert ist, zu einem Kammerspiel in Winterfell zusammengefunden hat. Trotz aufgemotztem Budget wirkt alles irgendwie gebündelter … und „kleiner“.

So sind auch die Dialoge kürzer. Wortschlachten, die wir vor allem aus den ersten Staffeln der Serie kennen, gibt es hier nicht. Die Charaktere ringen sich ab und zu mal einen Oneliner von den Lippen, doch davon abgesehen ist Winterfell ziemlich stumm.

Es scheint so, als hätten die Drehbuchautoren die goldene Regel „Show, don’t tell“ neu für sich entdeckt. Eventuell haben Sie aber auch einfach erkannt, dass Sie ohne George R. R. Martins Buchvorlage dem Stil des Autors nicht gerecht werden können. Auch der tausendste Penis-Witz von Tyrion über Varys ist nicht mehr so lustig wie damals.

Selbst Ramin Djawadis epischer Soundtrack wird in dieser Folge leiser gedreht. Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Einige Szenen, wie die Reunion von Arya und Jon, sind gerade aufgrund der fehlenden Musik so kraftvoll und natürlich. Doch Jons erster Ritt auf einem Drachen ist bei weitem nicht so episch, wie er hätte sein können. Der Gänsehaut-Faktor fehlt — das kann Djawadi besser!

Der einzige Gänsehaut-Moment ist für mich der Dialog zwischen Sam und Jon in der Krypta. Vor dem Grab Ned Starks erfährt Jon auf undramatische Weise, dass er der Sohn von Lianna Stark und Rhaegar Targaryen ist. Im Hintergrund haucht ein Chor die Game of Thrones-Melodie an. Sams grandioser One-Liner rundet die Szene ab und verrät uns den tragischen Hauptkonflikt der Staffel:

Jon Snow (Kit Harrington) und Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) erreichen Winterfell. Doch die Nordmänner wollen der Exotin noch kein Vertrauen schenken. Währenddessen planen Cercei Lennister (Lena Headey) und Euron Graufreud (Pilou Asbæk) ihren nächsten militärischen Schachzug. Der Nachtkönig ist nämlich auf dem Vormarsch.

Vorab: Das neue Intro rockt. Natürlich ist die Frage gerechtfertigt, ob der Stil- und Traditionsbruch notwendig gewesen ist. Doch die verspielteren Animationen verleihen dem ikonischen Intro einen ganz neuen Touch.

Statt einem Dutzend Handlungsorte sehen wir lediglich Winterfell und Königsmund im Detail. Creative Art Director Angus Wall erklärt, dass Staffel 8 weniger parallele Storylines erzählt und stattdessen mehr in die Tiefe geht – alles laufe auf einen Punkt zu.

Entgegen mancher Erwartungen ist Winterfell keine Folge der Superlative. Statt großer Action und Pay-Offs sind es vor allem die ruhigen Momente, die den Charakter des Staffelauftakts ausmachen. Auch wenn aus Handlungssicht absolut nichts unerwartetes passiert, ist der Erzählstil überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Staffel 8 so eine ruhige und langsame erste Stunde erlaubt.

Tatsächlich fühlt sich Winterfell anders an als klassisches Game of Thrones. Das liegt nicht nur daran, dass sich der Cast, der sonst an unterschiedlichen Enden der Karte umhergewandert ist, zu einem Kammerspiel in Winterfell zusammengefunden hat. Trotz aufgemotztem Budget wirkt alles irgendwie gebündelter … und „kleiner“.

So sind auch die Dialoge kürzer. Wortschlachten, die wir vor allem aus den ersten Staffeln der Serie kennen, gibt es hier nicht. Die Charaktere ringen sich ab und zu mal einen Oneliner von den Lippen, doch davon abgesehen ist Winterfell ziemlich stumm.

Es scheint so, als hätten die Drehbuchautoren die goldene Regel „Show, don’t tell“ neu für sich entdeckt. Eventuell haben Sie aber auch einfach erkannt, dass Sie ohne George R. R. Martins Buchvorlage dem Stil des Autors nicht gerecht werden können. Auch der tausendste Penis-Witz von Tyrion über Varys ist nicht mehr so lustig wie damals.

Selbst Ramin Djawadis epischer Soundtrack wird in dieser Folge leiser gedreht. Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Einige Szenen, wie die Reunion von Arya und Jon, sind gerade aufgrund der fehlenden Musik so kraftvoll und natürlich. Doch Jons erster Ritt auf einem Drachen ist bei weitem nicht so episch, wie er hätte sein können. Der Gänsehaut-Faktor fehlt — das kann Djawadi besser!

Der einzige Gänsehaut-Moment ist für mich der Dialog zwischen Sam und Jon in der Krypta. Vor dem Grab Ned Starks erfährt Jon auf undramatische Weise, dass er der Sohn von Lianna Stark und Rhaegar Targaryen ist. Im Hintergrund haucht ein Chor die Game of Thrones-Melodie an. Sams grandioser One-Liner rundet die Szene ab und verrät uns den tragischen Hauptkonflikt der Staffel:

You gave up your crown to save your people. Would she do the same?“

Samwell Tarly zu Jon Snow

Der aufbrodelnde Konflikt zwischen Daenerys und Jon verspricht eine mächtige Entladung. Umso enttäuschender ist, dass Jon und Daenerys leider das peinlichste Game of Thrones-Pärchen aller Zeiten sind. Der kurze Dialog vor dem Wasserfall ist eine übel riechende Mischung aus Fan-Fiction und Porno. Der darauffolgende Kuss ist noch schlimmer.

Erinnert ihr euch noch an die bittersüße Romanze zwischen Jon und Ygritte? Dazwischen liegen Welten. Warum Jon und Dany plötzlich so verliebt ineinander seien sollen, wurde nie erklärt oder gezeigt. Klar, sie haben Macht und sehen gut aus. Aber da hat jedes Disney-Märchen mehr Weisheit in seinen Liebesgeschichten.

Die Folge versagt in Sachen Romantik auf ganzer Linie, dafür funktioniert der Humor umso besser. Tatsächlich gehört Winterfell zu den lustigsten Folgen der ganzen Serie. Die ein oder andere trockene Pointe erinnert zwar an den typischen Marvel-Humor, doch die übergeordnete Dramatik wird dadurch nicht untergraben. Immerhin wissen wir jetzt, dass Tormund schon immer wunderschöne, blaue Augen hatte.

Während die Charaktere noch ihre Witzchen reißen, bekommen wir schonmal einen kleinen Vorgeschmack des Horrors, zu welchem der Nachtkönig imstande ist. Das Mandala aus Extremitäten in der Festung von Lord Umber erinnert an morbiden Sci-Fi-Horror à la Auslöschung. Hier zeigt Staffel 8 ihr Potential: Wir dürfen uns auf das unheimlichste Kapitel der Serie bereit machen.

Nicht weniger gruselig ist Brans leerer Blick zu Jaime, der nach seinem Fensterschubser wieder nach Winterfell zurückgekehrt ist. Diese besonders unangenehme Reunion ist ein leiser aber feiner Cliffhanger, der die Vorfreude auf die nächste Episode immens steigert. Wird Bran seinem „alten Freund“ verzeihen? Bran ist schwer einzuschätzen, was diesen Konflikt umso spannender macht.

Fazit: Folge 1 Winterfell

Der Staffelauftakt ist eine berechenbare Folge ohne Überraschungen. Dennoch sind die vielen langersehnten Wiedersehen zwischen den Charakteren herzerwärmend und kitschfrei inszeniert. Leider fehlt einigen „epischen“ Szenen die dramaturgische Wucht. Die minimal gehaltenen Dialoge schwanken zwischen peinlich und hitverdächtig. Winterfell ist eine leise Vorbereitungsfolge mit kleinen Highlights, die starke Konflikte für die kommenden Folgen bereitlegt. Ich bin mir sicher: In der nächsten Folge wird es ordentlich krachen.

Episodenrating: 81%

Unseren Podcast zur neuen Folge gibt’s auf Spotify, iTunes oder YouTube:

Folge 2 ‘Ein Ritter der sieben Königslande’

Original-Titel: A Knight of the Seven Kingdoms
Erscheinungsdatum: 22. April 2018 (DE)

Titelbild Kritik Game of Thrones Staffel 8 Folge 2 Ein Ritter der Sieben Königslande

Ein Drittel der finalen Staffel ist bereits erzählt und es ist noch nichts passiert. Verschwenden die Serienmacher zu viel kostbare Zeit? Diese Frage können wir erst rückblickend beantworten. Dennoch ist ‘Ein Ritter der sieben Königslande’ etwas ganz Besonderes. Mehr in der Episodenkritik.

Winterfell bereitet sich auf die finale Schlacht gegen den Nachtkönig vor. Währenddessen schließt Jaime Frieden mit bekannten Gesichtern aus der Vergangenheit. Zwischen Daenerys und Sansa wird es in absehbarer Zeit jedoch keine Versöhnung geben. Jon verrät Daenerys ein gefährliches Geheimnis …

Staffel 8 verlangt uns viel Geduld und Vertrauen ab. Nach zwei Folgen stehen wir immer noch hinter den Toren von Winterfell und warten fiebrig auf die Schlacht. Spätestens jetzt wird sich jeder fragen, wie der Epos in bloß vier Folgen zu Ende erzählt werden soll. Wir sind nervös. Und die Serienmacher wissen das.

Es steht nicht nur Winterfell auf dem Spiel, sondern auch das Vermächtnis der gesamten Serie. Werden uns die letzten Stunden Game of Thrones zufriedenstellen können? Diese Ungewissheit ist die Ruhe vor dem Sturm, der letzte Einheizer. Doch die Folge ist mehr als das: Regisseur David Nutter ist ein ruhiges, atmosphärisches und vor allem emotionales Kammerspiel gelungen.

Die Entscheidung der Produzenten ist mutig, eine wertvolle Episode voll und ganz der Charaktere zu widmen. Der Story-Fortschritt ist gleich null. Dennoch kann sich die Folge als besonders wichtig erweisen, denn sie sorgt dafür, dass zum Beginn der Schlacht unsere Empathie-Batterien voll aufgeladen sind. Wir werden daran erinnert, warum wir welchen Charakter ins Herz geschlossen haben und es wird umso schmerzhafter sein, wenn wir uns nächste Woche von einigen verabschieden müssen.

Welche Gefühle beherrschen den Vorabend einer Schlacht? Diese Folge findet die perfekte Antwort. Ein Ritter der sieben Königslande mischt Anspannung, Furcht, Euphorie, Nostalgie und Reue zu einem wortwörtlichen Wechselbad der Gefühle.

Diese Atmosphäre wurde letztens so gut in der Schlacht um Helms Klamm in Der Herr der RInge eingefangen. Selbst Podricks wehmütiges Lied “Jenny from Oldstone” erinnert stark an Pippins “Edge of Night”, dass er Denethor in den Hallen von Minas Tirith vorsingt. Hier zeigen sich die cinematischen Qualitäten der Serie, die nicht nur in einem großen Budget, sondern auch in dramaturgischem Feingespür fundiert sind.

Dabei folgt diese Episode gar keiner stringenten Dramaturgie. Sie schwelgt von Szene zu Szene, Charaktere laufen sich zufällig über den Weg, plaudern über gute alte Zeiten oder schließen Frieden miteinander. Im Zentrum steht dabei Jaime Lannister, der nicht nur sein lange ersehntes Wiedersehen mit Bran bekommt, sondern auch für den herzerwärmendsten Moment der Folge verantwortlich ist: Sein Ritterschlag für Brienne ist pures Seelenbalsam. Kaum zu glauben, dass dieser Mann ein unschuldiges Kind aus dem Fenster gestoßen und seinen Cousin ermordet hat.

Auch für die anderen Charaktere agiert diese Folge als ein Fluchtpunkt. Alles scheint auf diesen Moment zugelaufen zu sein. Acht Staffeln voller Charakter-Irrwege und -Konflikte werden nun zu Ende gebracht. Die kathartischen Dialoge zwischen Jaime und Tyrion sind dafür ein gutes Beispiel. Spätestens, als Tyrion sich einen Witz über ihren toten Vater Tywin erlaubt und Jaimie kurz gluckst, scheinen die alten Dämonen überwunden worden zu sein.

Trotz der drückenden Luft einer bevorstehenden Schlacht besitzt auch Ein Ritter der sieben Königslande erstaunlich viele funktionierende Gags. Für die befreiendsten Lacher sorgt Tormund, der die Nähe zu Brienne für weitere schamlose Flirtversuche ausnutzt und von seinem “größten” One-Night-Stand erzählt.

Wenig zu lachen haben hingegen Sansa und Daenerys. Während sich Dany mit ihrer Sturheit und Thron-Besessenheit immer mehr ins Aus schießt, wächst vor allem Sansa über sich hinaus. Im Dialog zwischen den beiden Ladys geht der Punkt definitiv an die Lady von Winterfell. Momentan bietet Daenerys keine Lösung für das “Norden-Problem” an. Ich bin gespannt, inwieweit der Konflikt zwischen Sansa und Daenerys noch eskalieren wird.

Spätestens nach Jons Geständnis über seine wahre Herkunft ist Daenerys die klare Verliererin der Episode. Emilia Clarke spielt diese wichtige Szene zwar gut genug, doch ich hätte mir von ihrer Reaktion noch mehr Entsetzen gewünscht. Stattdessen endet dieses Gespräch mit einem wohl platzierten Hornstoß, der die Schlacht von Winterfell einleitet. Ein vorhersehbarer, und dennoch gemeiner Cliffhanger.

Fazit: Folge 2 ‘Ein Ritter der sieben Königslande’

Nach den ersten zwei Folgen präsentiert sich Staffel 8 berechenbar und dennoch packend. Ein Ritter der sieben Königslande ist die Ruhe vor dem Sturm und lässt den Zuschauer spüren, dass ein großes Finale vor der Tür steht. Einige grandiose Gänsehautmomente und emotional aufgeladene Dialoge läuten die große Schlacht von Winterfell ein. Kaum eine andere Folge der Serie hat uns die Charaktere so nahe bringen können wie diese. Das mag für den ein oder anderen Fan-Service sein, doch ich bin mir sicher, dass Folge 3 keine Rücksicht auf Verluste machen wird.

Episodenrating: 89%

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Folge 3 ‘Die Lange Nacht’

Original-Titel: The Long Night
Erscheinungsdatum: 29. April 2018 (DE)

Jon Schnee gespielt von Kit Harrington auf Drache in Game of Thrones Staffel 8 Folge 3 Schlacht um Winterfell

Die Nacht ist dunkel und voller Fingerabdrücke. Denn nicht jeder hat vor der großen Schlacht um Winterfell seinen Fernsehbildschirm geputzt. Ob ‘Die Lange Nacht’ den lachhaft hohen Erwartungen gerecht wird und was mir nach dieser Folge etwas Sorgen bereitet, erfährst du in der Episodenkritik.

Es soll die längste Schlacht der Film- und Seriengeschichte sein, so zumindest der Regisseur Miguel Sapochnik. Damit würde die Schlacht um Winterfell sogar die epische Belagerung von Helms Klamm aus Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme übertrumpfen. Dabei muss uns Game of Thrones gar nicht mehr beweisen, dass es visuell eigentlich auf die große Leinwand und nicht auf den TV-Bildschirm gehört.

Wer diese Folge im voll beleuchteten Zimmer auf seinem verstaubten Fernseher geschaut hat, wird es schnell bereut haben. Denn die ersten 15 Minuten sind so dunkel, dass man sein eigenes Gesicht im Schlachtfeld sieht. Tja, wer wollte nicht schon mal in Game of Thrones mitspielen?

Dabei ist der dunkle Ton der Bilder absolut gewollt und funktioniert auf hochwertigen Fernsehern in absoluter Dunkelheit wunderbar. Die Folge heißt ja nicht umsonst Die Lange Nacht. Spätestens, als Melissandre unsere Bildschirme erleuchtet, sehen selbst die Zuschauer ohne Rollläden das gigantische Ausmaß der inszenierten Schlacht – die größte Schlacht aller Zeiten. Sie beginnt und das Fan-Herz pocht.

Die ersten Minuten des Kampfes um Winterfell sind pures Adrenalin. Die Dothraki, deren feurige Schwerter in der Dunkelheit erlöschen, der nervenaufreibende Soundtrack von Ramin Djawadi, der mit seinem ansteigenden Shepards Tone an den maschinellen Score aus Dunkirk erinnert, und die erste Angriffswelle, die vor lauter Shaky Cam den Zuschauer komplett aus der Komfortzone zerrt.

Sobald die Drachen das erste Feuer spucken, kann man nachvollziehen, weshalb elf Wochen Dreharbeiten für dieses Spektakel geopfert wurden. Die Schlacht um Winterfell ist ein visuelles Meisterwerk. Auch die Drachenflüge durch Sturm und Wolken sehen um einiges besser aus als noch in der Auftaktfolge Winterfell. Wen hat der Schneesturm ebenfalls an Mad Max: Fury Road erinnert?

Das Schlachtengetümmel ist dreckig, fetzig und erbarmungslos. Es ist wie ein Hybrid aus Der Herr der Ringe, World War Z, Dunkirk und Harry Potter. Dennoch erwarte ich in so einem Gefetze deutlich mehr relevante Tode. Ed in allen Ehren, doch er zählt nicht. Auch Lyannas Ableben, so heldenhaft es gewesen ist, schockiert mich wenig. Die Serienmacher inszenieren mehr Gefahr für unsere Hauptcharaktere, als sie wirklich ausgesetzt sind.

Ein brutaler Tod von Jaime oder Brienne wäre zwar vorhersehbar gewesen, doch ebenso konsequent. Stattdessen kämpft der einarmige Ex-Schwertmeister für eine Stunde alleine gegen eine Horde von Zombies und ist dabei in jeder Sekunde nur ganz knapp vom Tod entfernt. Auch Jon Snow rettet sich aus Szenen, die eigentlich einen brutalen Tod garantieren.

Dennoch sind die Spannungs-Peaks grandios. Regisseur Sapochnik findet geschmeidige Übergänge von Szene zu Szene und inszeniert die Schlacht mit einer rhythmisch durchdachten Dynamik, ohne die eine 80 minütige Actionszene niemals ertragbar gewesen wäre. Laute und leise Momente wechseln sich fließend ab. So gehört Aryas Stealth-Szene in der Bibliothek zu den nervenaufreibendsten Momenten der Folge und lässt The Walking Dead vor Neid leichenblass werden.

Leider verschenkt die Folge aber auch Potential. Wir alle haben das Drama in der Krypta kommen sehen. Die toten Starks erheben sich aus den Gräbern und greifen die Frauen und Kinder an. Doch die Szene wirkt erstaunlich beiläufig und undramatisch. Was hätte man aus diesem Massaker in der Krypta alles an Horror und Drama herausholen können? Warum sehen wir keinen toten Zombie-Rickon? Warum überlebt jeder Charakter mit Namen diesen aussichtslosen Angriff? Naja, immerhin hat sich diese Krypta-Fan-Theorie bestätigt.

Das Finale spaltet die Fans. In einer beinahe schon surrealen Szenencollage, untermalt von Ramin Djawadis monumentalem Score, bahnt sich der Showdown zwischen Bran und dem Nachtkönig an; der letztendlich nicht passiert. Kurz nachdem Theon sein kathartisches Ende findet, stößt Arya dem Nachtkönig einen allseits bekannten Dolch in den Wanst. Und das war’s. Drei Folgen vor dem eigentlichen Finale ist der Endgegner besiegt. Wir wissen nicht, ob wir feiern oder die Stirn runzeln sollen.

Dass Arya nun “die Auserwählte” ist, stößt einige Fans vor den Kopf. Sie ist nämlich bei weitem nicht der beste Fit für die große Prophezeiung um “Azor Ahai”. Dennoch gab es seit Staffel 3 genug Hinweise, die wir alle sorgfältig übersehen haben. Die vielsagende erste Konversation zwischen Arya und Melissandre aus Staffel 3 Folge 5 hätte uns alle schon wachrütteln sollen. Natürlich wird Arya die “blauen Augen für immer schließen”. Enttäuschung hin oder her, an dieser Stelle muss man die Drehbuchautoren loben, Aryas wichtigsten Kill trotz mehrerer Hinweise erfolgreich verschleiert zu haben.

Jetzt fragt sich nur, ob Staffel 8 dazu in der Lage ist, nach dem gewonnen Krieg gegen die Weißen Wanderer noch einen zweiten Konflikt heraufzubeschwören, der die Serie nicht auf antiklimatische Weise beenden wird. Ist Cercei wirklich das größere Übel? Nein, nicht wirklich. Dennoch ist die Entscheidung der Drehbuchautoren vermutlich richtig, den Triumph über den Nachtkönig dem Krieg um den eisernen Thron vorzuziehen. Denn das Spiel der Throne bietet viel größeres Potential für emotionale Pay-Offs als die Besiegung eines emotionslosen Schneemanns.

Womit ich mich allerdings (noch) nicht anfreunden kann, ist Brans pure Passivität. Das wäre der perfekte Moment gewesen, um einen alles entscheidenden Twist mit Mindfuck-Qualität einzubinden, um den Nachtkönig zu besiegen. Stattdessen wird die Angelegenheit einfach und straightforward geregelt. Das ist immer noch gut genug, aber nicht das, was sich der gehypte Fan erhofft hätte

Fazit: Folge 3 ‘Die Lange Nacht’

Die Schlacht um Winterfell ist ein visuelles und dramaturgisches Meisterwerk, dass aufgrund der immens hohen Erwartungen zwar nicht mehr den Wow-Effekt einer Schlacht der Bastarde erzielen kann, aber dennoch gnadenlos fesselt. Dennoch hätte ich mir noch mehr storytechnische Raffinesse erhofft. Ja, Bran, du bist gemeint. Die Liste der Gefallenen ist zwar beachtlich, aber dennoch zu “sicher” und berechenbar. Mindestens ein Major Player hätte im endlosen Schlachtengetümmel sein Ende finden müssen. Doch man sollte die Nacht nicht vor dem Tag loben – bis jetzt bleibt Die Lange Nacht ein bombastisches und poetisch dirigiertes Action-Fest, das neue Maßstäbe setzt, und es liegt an den letzten drei Folgen, diese Folge als keinen großen Fehler dastehen zu lassen.

Episodenrating: 92%

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Folge 4 ‘Die Letzten der Starks’

Original-Titel: The Last of the Starks
Erscheinungsdatum: 06. Mai 2018 (DE)

Daenerys Targaryen gespielt von Emilia Clarke vor Königsmund in Game of Thrones Staffel 8 Folge 4 Die letzten der Starks

Nach der Abrissbirne ‘Die lange Nacht’ soll diese Folge das Bindeglied zum letzten Krieg werden. Doch in ‘Die Letzten der Starks’ passiert so viel mehr als bloße Vorbereitung. Weshalb es meiner Meinung nach die bisher rundeste Folge der Staffel ist, erfahrt ihr in der Episodenkritik.

Der Nachtkönig ist besiegt und der Norden feiert. Allerdings laden sich die Spannungen zwischen Jon, Daenerys und Sansa immer weiter auf. Daenerys scheint vom Unglück verfolgt zu sein, als sie einen Anhänger nach dem anderen zu verlieren droht. Kein gutes Omen für die anstehende Schlacht um den eisernen Thron …

In der letzten Episodenkritik habe ich trotz hoher Wertung das frühzeitige Ableben des Nachtkönigs kritisch beäugt. Leider macht auch Die letzten der Starks keinen allzu großen Hehl um den verstorbenen Superschurken. Er ist abgemurkst und abgeschlossen. Noch halte ich mein Urteil immer noch zurück, doch der vorgezogene Triumph über die Weißen Wanderer könnte sich als die große Schwachstelle der achten Staffel outen, sollten die letzten zwei Folgen diesen nicht rechtfertigen können.

Dennoch macht der Sieg über den Nachtkönig Platz für andere Konflikte. Intrigen und Verrat spielen endlich wieder eine Rolle; wie in den guten alten Zeiten von Game of Thrones. Diese Folge ist ein beinahe perfekter Kompromiss zwischen der schnellen und schlanken Erzählweise der neueren Staffeln und der vielschichtigen Dialoge aus den Anfangstagen der Serie.

Das Saufgelage auf Winterfell sorgt für einige urkomische, emotionale und düstere Momente. Wenn sich Charaktere gegenseitig bis zum Erbrechen abfüllen, wie es Jon so schön auf den Punkt gebracht hat, dann wird aus einer Party schnell ein Beichtstuhl. Brienne gesteht ihre Jungfräulichkeit, Tormund seine Liebe und Jaime ebenfalls. “Lord Gendry” macht Arya einen voreiligen Heiratsantrag und kassiert dabei den größten Korb des Abends. Die Szene sprüht vor Leben und handhabt seine vielen Charaktere dabei kinderleicht.

Während die Stimmung während des Festmahls immer ausgelassener wird, erlebt Daenerys eine Realisation. Das geniale Close-Up auf Emilia Clarkes wahnhaft leeren Gesichtsausdruck bringt auf den Punkt, wie sehr Daenerys von Sorgen und Paranoia getrieben wird. Sie steht nicht mehr im Mittelpunkt. Ihr Thronanspruch bröckelt. Urplötzlich wird aus Daenerys wieder ein menschlicher Charakter mit Potential.

Auch der verzweifelte Schlafzimmer-Moment zwischen Dany und Jon überspielt gekonnt die fehlende Chemie zwischen den beiden Charakteren. Denn jetzt geht es zum Glück nicht mehr um Liebe, sondern um Macht. Vor allem Emilia Clarke nagelt ihre Performance als eifersüchtige Daenerys an die Wand. Der ganze Konflikt erinnert immer mehr an eine Tragödie à la Shakespeare, die sich jeden Moment zu entladen droht. Werden wir in dieser Staffel tatsächlich noch eine “irre Königin” sehen? Damit würde sich definitiv ein lang gezeichneter Story-Kreis auf poetische Weise schließen. Wie der Vater, so die Tochter.

Ein weiteres Highlight ist der erwartete und dennoch überraschende Überfall von Bronn auf die Lannister-Brüder. Der Dialog erinnert aufgrund seines sarkastischen Untertons an eine Filmszene von Tarantino. Bronn ist einfach immer noch die coolste, fluchende Sau in ganz Westeros, obwohl Staffel 8 kaum Zeit für seine Rolle findet. Hoffen wir also, dass er zum Finale wenigstens seine scheiß Burg bekommt.

Umso mehr Zeit bekommt Sophie Turner als Sansa Stark, die als Schauspielerin parallel zu ihrer Rolle immer weiter zu wachsen scheint. Sie zeigt uns mit ihren zuckenden Gesichtszügen, wie innerlich zerrissen Sansa ist, nachdem sie Jons Geheimnis erfahren hat. Natürlich kann sie es nicht für sich behalten, doch hat sie damit womöglich (mal wieder) die richtige Entscheidung getroffen. Dass Naivling Jon auf die Verwegenheit anderer Charaktere angewiesen ist, um über seine selbst gesetzten Grenzen von Loyalität und Ehre zu springen, ist sowieso keine neue Erkenntnis. Umso poetischer, dass nun ausgerechnet Sansa das “Spiel der Throne” verstanden zu haben scheint.

Die bittersüße Mini-Romanze zwischen Jaime und Brienne wurde ebenfalls besser gelöst, als ich es mir vorgestellt hätte. Statt einem “glücklich bis ans Ende ihrer Tage” entscheidet sich Jaime nämlich wieder für Cersei. Dieser Moment ist für einige Fans nicht nachvollziehbar, obwohl er zutiefst menschlich ist: Jaime gesteht vor Brienne seine Schandtaten, da er sich selbst einredet, er habe Brienne nicht verdient. Er fühlt sich schlecht, von einer ehrenhaften Frau geliebt zu werden und flüchtet aus diesem Grund wieder zu seiner Schwester, die “ebenso hasserfüllt wie er” sei. Doch um was zu erreichen? Wird Jaime Cersei retten oder töten? Beides ist möglich und es bleibt spannend.

Das größte Callback zu den alten Staffeln von Game of Thrones sind die eloquenten Dialoge zwischen Tyrion und Varys. Diese gehören zu den besten Dialogen seitdem die Serie die Bücher überholt hat. Es wird über Loyalität, Verrat und Mord diskutiert, denn natürlich ist Varys der erste Charakter, der an einen potentiellen Seitenwechsel denkt, sobald er von Jons wahrer Herkunft erfährt. Dieser Politik-Talk spricht nicht nur interessante Thematiken an, wie z.B. Daenerys’ Besessenheit von “Bestimmung”, sondern bringt auch wieder mehr Dynamik und Grautöne in das Spiel der Throne, das bisher in Staffel 8 eher in Schwarz und Weiß eingeteilt war. Die Unberechenbarkeit ist zurück.

Der erste große Schock trifft uns wortwörtlich aus dem Nichts. Rhaegal wird so abrupt vom Himmel geholt, dass Ramin Djawadi gleich einen DJ-Scratch hätte einfügen können. Euron bleibt zwar immer noch seltsam übermächtig, doch andererseits tut es der Handlung gut, die Gefährlichkeit der Drachen langsam zu dekonstruieren.

Der zweite Schock ist die Enthauptung von Missandei. Dieses Face-Off der Königinnen und deren Hände erinnert inszenatorisch an die aufgeladenen Blickduelle eines Westerns. Vor der letzten großen Schlacht, die uns in Episode 5 erwartet, heizt dieser Cliffhanger nochmal ordentlich ein. Beide Königinnen wollen den Krieg, wir wollen den Krieg, und Daenerys’ wutentbrannter Blick leitet die Endcredits ein. Die Spannung ist am Limit und die Dramatik am Gipfel angekommen. Job erfüllt.

Fazit: Folge 4 ‘Die Letzten der Starks’

Nach einer sesshaften ersten Staffelhälfte, sprintet Die letzten der Starks mit Affenzahn gen Ziellinie. Es fühlt sich zwar immer noch so an, als würde Staffel 8 ein paar Abkürzungen nehmen, und die Abwicklung der Weißen Wanderer scheint bisher auch zu faul, doch das Pacing und die Spannung lassen einem kaum Zeit, sich darüber zu beschweren. Die Dialoge sind so präzise und zitierwürdig wie schon lange nicht mehr und die Charakterentwicklungen und -beziehungen werden mit Sorgfalt weitergedacht. Diese Folge bietet viele kleine und große Highlights, verbindet das schnelle Erzähltempo und die emotionalen Pay-Offs mit dem alten (politischen) Geist der Serie und macht das Warten auf Folge 5 unerträglich.

Episodenrating: 91%

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Folge 5 ‘Die Glocken’

Original-Titel: The Bells
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2018 (DE)

Zerstörung von Königsmund durch Daenerys Targaryen in Game of Thrones Staffel 8 Folge 5

Ein Meisterwerk? Im Ernst? Die vorletzte Folge der größten Serie aller Zeiten zerreißt die Fangemeinde und enttäuscht einen Großteil der Loyalisten. Zurecht? Die Antwort ist “jein”. Denn die große Moral dieser Folge scheinen die meisten Fans zu übersehen. Und diese hat es in sich. Mehr dazu in der Episodenkritik.

In dieser Kritik möchte ich die visuelle Umsetzung der Folge gerne ausklammern. Wir alle wissen mittlerweile, wie technisch atemberaubend die Show geworden ist und auch Die Glocken ist ein handwerkliches Meisterwerk, ein Meilenstein des Fernsehens, frei von jeder Konkurrenz. Regisseur Miguel Sapochnik inszeniert Bombast-Kino ohne Kino.

Konzentrieren wir uns also lieber auf den Inhalt. Schon nach fünf Minuten beißt der erste wichtige Charakter ins Gras: Varys, der alte Hase im Spiel der Throne, steht dabei seinen Mann mit aller Würde. Seine Hinrichtung geht unter die Haut, doch sind Varys’ letzten Momente nicht so dramaturgisch kompetent wie die großartige Hinrichtung von Kleinfinger in Staffel 7. Es schien bloß eine Aufwärmübung für Drogons großen Auftritt zu sein.

Nicht weniger besorgniserregend als Drogons Fratze, die sich aus dem Schwarz der Nacht in das Bild schiebt, ist die körperliche Verfassung von Daenerys. Ihre Haare sind zerzaust, die Augenringe sitzen tief und man möchte ihr am liebsten einen Post-It-Zettel mit den Worten “Irre Königin” auf die Stirn kleben.

Die Schlacht um Königsmund beginnt und Spannung liegt in der Luft. Der Horror des Krieges wird auf unangenehm realistische Weise eingefangen. Menschen suchen Zuflucht, verbarrikadieren sich in ihren Häusern, Armeen marschieren durch die Straßen – Sapochnik hat verstanden, dass der Krieg nicht nur in der ersten Reihe stattfindet sondern auch vor den Haustüren. Das macht die Schlacht um Königsmund nochmal drastischer als der ohnehin schon brutale Krieg gegen die Toten in Folge 3. Aus dramaturgischer Sicht war es also immerhin die richtige Entscheidung, Cersei als den Endboss festzulegen – sorry, ich meine Daenerys.

Dany prescht durch die Lennister-Armee, fackelt die eiserne Flotte ab und zerstört die goldene Kompanie innerhalb von Sekunden. Kommandant Harry Strickland, der Mann mit dem wohl normalsten Namen in ganz Westeros und Essos, bleibt für mich die größte Enttäuschung der Folge. Die goldene Kompanie hatte absolut keine Daseinsberechtigung in der Story und Elefanten hätten daran auch nichts geändert.

Der titelgebende Moment der Folge, das Läuten der Glocken zur Kapitulation von Königsmund, ist wiederum pure Gänsehaut. Denn die Glocken läuten nicht für Daenerys’ Triumph, sondern für den Tod ihrer Menschlichkeit. Es ist ein leiser Moment, in dem viel im Subtext passiert: Daenerys realisiert, dass sie weder die Gunst des Volkes besitzt, noch den legitimen Anspruch auf den Thron. Sie hat nicht gesiegt, sondern den Weg für Jon geebnet. Die frühzeitige Kapitulation der Lennisters ist wie eine Demütigung. Ihre einzige Chance auf Herrschaft ist nur noch durch Furcht und Terror. Der Anblick des roten Bergfrieds sorgt letztendlich dafür, dass Daenerys’ “Münze des Wahnsinns” fällt.

Wie uns einer der größten Film-Schurken aller Zeiten bereits lehrte:

Du weißt ja, mit Wahnsinn verhält es sich wie mit der Schwerkraft. Es reicht oft schon ein kleiner Schubser.

Der Joker, The Dark Knight (2008)

Ging Daenerys’ Metamorphose zu schnell? Etwas mehr zeitlicher Puffer für Daenerys’ endgültigen Verfall in den Wahnsinn hätten der Staffel definitiv gut getan. Doch das ist mehr ein Problem der achten Staffel und dem neuen Erzähltempo, als dieser Folge im Speziellen. Zehn Episoden hätten so viel wertvollen Platz zum atmen zugelassen. Die Entscheidung der Produzenten für nur sechs Episoden bleibt unbegründet.

Dennoch muss ich ein Argument gleich aushebeln: Daenerys’ Verwandlung in die irre Königin hat nicht erst in Staffel 8 begonnen. Wir beobachten die Talfahrt ihrer Empathie schon seit Staffel 1: Der Mord an Viserys, die Verbrennung einer Hexe, die Ermordung ihres Dienstmädchens, die Hinrichtung der Sklavenhändler, die Hinrichtung der Herren von Mereen, der Mord an den Khal Warlods, die Hinrichtung von Oppositionellen, die Hinrichtung ihres Beraters. Aber natürlich haben all diese bösen Menschen es “verdient”. Zumindest sagt uns das unser Denken in Popkultur-Stereotypen: Daenerys ist eine Protagonistin und das was sie tut ist richtig. “With fire and blood!”

Wir wollten unsere Khaleesi als eine gute Prinzessin, Samariterin und Revolutionärin sehen. Wir selbst haben sie als “gut” klassifiziert und jeden Massenmord beklatscht. Es waren ja schließlich “nur” Soldaten und Sklavenhändler. Wir haben aufgrund unserer eigenen Vorstellungen von Gut und Böse einfach nur konsequent übersehen, wie sich Daenerys, die schillernde Heldin, in die fanatischste Thronanwärterin der Serie verwandelt hat und ihren Krieg nur noch im Selbstinteresse führt.

Der Twist von Daenerys ist irritierend, unverständlich und wahnsinnig. Doch letztendlich hat uns Game of Thrones bloß ein letztes Mal in die Magengrube geschlagen. Die Glocken ist keine Fanfiction von D&D sondern George R.R. Martins Handschrift durch und durch.

Martin erzählt nämlich keine Märchen, sondern die Realität. Historie mit Drachen, sozusagen. Wie oft haben in der Geschichte bereits die “Guten” die Unschuldigen massakriert? Kriegsverbrechen, wie das sinnlose Bombardement von Dresden der Engländer im zweiten Weltkrieg, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, die Verbrennung von Zivilisten im Vietnamkrieg erscheinen als überzogene Parallelen zu einer Fantasy-Serie, doch im Anbetracht der apokalyptischen Inszenierung des Drachenfeuers in Königsmund, inklusive verbrannter Leichen und Ascheregen, ist der Vergleich gerechtfertigt. Das Thema dieser Folge ist Terror. Terror als Triumph.

Game of Thrones haut uns eine letzte Moral um die Ohren: Krieg unterscheidet nicht zwischen Soldaten und Zivilisten und kennt kein Gut und Böse. In diesem Krieg wird Cersei binnen Minuten zur “Guten” und Daenerys zur “Bösen”. Diesen dramaturgischen Salto können nur wenige Serien schlagen.

Die bittersüße Wiedervereinigung von Cersei und Jaime trägt nur noch dazu bei, dass wir als Zuschauer absolut nicht mehr wissen, wem wir denn nun wirklich den Tod wünschen und wem nicht. Das Ende der Lennister-Geschwister fällt wahrscheinlich unspektakulärer aus als es sich viele erhofft hätten, doch ein Dolchstoß von Arya in den Rücken der Königin wäre an dieser Stelle unpassend und unnötig gewesen. Lena Headeys Schauspiel ist ohnehin grandios genug, um uns eine kleine Mitleidsträne abzudrücken.

Neben all dieser kontroversen Story-Entwicklungen gibt es aber auch ein bisschen handfesten Fanservice. Der heiß ersehnte “Clegane-Brawl” ist so lächerlich episch und over-the-top inszeniert, dass man sich dem Mitfiebern nicht entziehen kann. Der kathartische Tod der Clegane-Brüder ist wohl der einzige Moment der Folge, der uns ein Gefühl der Befriedigung gibt und uns endlich an einer Stelle kratzt, die schon ziemlich lange gejuckt hat: Der Bluthund hat nun seine Rache bekommen.

Als Sahnehäubchen gibt es in der Folge auch noch ein bisschen versteckte Poesie. Sobald in Königsmund das Wildfire entzündet wird, schließt sich ein weiterer Kreis, indem Daenerys den Plan ihres Vaters König Aerys II ausführt, “sie alle zu verbrennen”. Das weiße Pferd, dass Arya Rettung anbietet, ist eine Metapher für die ganze Folge: “Der Tod kommt auf einem bleichen Pferd”.

Zum Abschluss: Wer von dieser Folge enttäuscht ist, darf das zurecht sein. Dennoch neigt der Trend von zeitgenössischen Fangemeinden (Star Wars) dazu, die vorgegebenen Illusionen einer Geschichte nicht mehr zu akzeptieren, wenn sie nicht sofort deckungsgleich mit der eigenen Vorstellung sind. Besonders nicht, wenn man den Autoren kein Vertrauen schenkt, wie momentan bei den Serienproduzenten Benioff und Weiss. Zu schnell verurteilt man die Story als “schlechtes Drehbuch” und “dumme Fanfiction”, ohne die Intention der Geschichte verstehen zu wollen.

Stattdessen fokussiert man sich nur noch auf “logische” Fragen, wie z.B. “Warum trifft Euron den Drachen kein zweites Mal?”, “Warum sind die Skorpione so stark?”, “Warum stirbt Arya nicht im Drachenfeuer?”. Logik ist definitiv ein wichtiger Bestandteil von Story, doch vergisst man dabei all die anderen ebenso wichtigen, oder noch wichtigeren Qualitäten des Storytellings.

Fazit: Folge 5 ‘Die Glocken’

Mit der vorletzten Episode hat Game of Thrones bewiesen, dass es mit seinem Ende nicht auf Nummer sicher gehen will. Die Risikobereitschaft ist groß, Daenerys in eine Terroristin zu verwandeln, gefühlt in nur wenigen Sekunden, doch dieser letzte Twist ist ganz in Manier der Philosophie der Serie. Die Glocken ist der Showdown, der sich schon lange angekündigt hat, den aber keiner von uns wahrhaben wollte. Es ist ein Schlag in die Magengrube, der für viele Fans zu heftig sein dürfte, so dass selbst die bombastischen Bilder und absolut grandiosen Spezialeffekte den Schmerz nicht lindern können. Gleichzeitig bin ich erleichtert, dass Game of Thrones seiner Linie treu bleibt, und uns kein einfaches Happy Ending serviert, sondern einen weiteren historischen Serien-Moment voller Drama, Tragik und Schock.

Episodenrating: 94%

Unseren Podcast zur neuen Folge gibt’s auf Spotify, iTunes oder YouTube:

Folge 6 ‘Der Eiserne Thron’

Original-Titel: The Iron Throne
Erscheinungsdatum: 20. Mai 2018 (DE)

Drache Drogon zerstört den Eisernen Thron im Staffelfinale Game of Thrones Staffel 8 Folge 6 Kritik

Keine Version des Finales von ‘Game of Thrones’ wäre der eigenen Vorstellung gerecht geworden. Deshalb kippen wir nun alle Erwartungen, Theorien und Vorlieben über Bord und betrachten ‘Der Eiserne Thron’ objektiv und fair. Wie gut oder schlecht ist das Serienfinale wirklich?

Es ist das letzte Kapitel von Game of Thrones. Jon muss eine schwere Entscheidung treffen und Daenerys reißt in faschistischer Manier das Königreich an sich. Doch kann auf der Asche von Königsmund eventuell auch ein Neuanfang angestoßen werden?

Die ersten Bilder der Folge erinnern an ein zweites Pompeji. Mit enorm stimmungsvollen Bildern, die vor Atmosphäre beinahe den Fernseher sprengen, fangen die Produzenten Weiss und Benioff dieses postapokalyptisches Setting ein. Sie haben für dieses Staffelfinale selbst Regie geführt und natürlich auch das Drehbuch geschrieben. Mangelnde Ambition kann man dem Duo nicht unterstellen.

Ein Händchen für Poesie zeigen die Produzenten mit der Abschiedsszene von Jaime und Cersei. Wer erinnert sich noch an den legendären Dialog zwischen Tyrion und Jaime über ihren geistig zurückgebliebenen Cousin Orson, der gerne Käfer mit Steinen zerquetscht? Nun sehen wir Tyrion vor den Leichen seiner Geschwister knien, der vor Wut und Ratlosigkeit einen Stein in den Boden prügelt. Daenerys hat die Menschen von Königsmund wie Käfer zerschmettert und Tyrion versucht erneut zu verstehen, wieso.

Diese Folge scheint zu wissen, dass eine große Fraktion der Fans das Massaker von Daenerys nicht abgekauft hat. Deshalb bringt es Tyrion für uns (und für Naivling Jon) noch einmal auf den Punkt: Wer sich stets mit Erfolg rühmt und von allen Seiten dafür beklatscht wird, Massenmorde an “bösen Menschen” zu begehen, der kann auch schnell den Blick dafür verlieren, was wirklich gut ist und was nicht. Eine weise Message, die vielen Fans vermutlich dennoch sauer aufstoßen wird. Letztendlich hängt alles davon ab, wie man Daenerys’ Aufstieg von Anfang an interpretiert hat.

In Der Eiserne Thron werden klare Parallelen zum Faschismus des 20. Jahrhunderts gezogen. Die Bilder der zerstörten Septe von Baelor erinnern unangenehm an einen Reichsparteitag und Daenerys’ feurige Rede, die eigentlich gar nicht so anders ist als ihre bisherigen Reden, haben plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Daenerys wird nicht als total irre Gaga-Königin dargestellt, sondern als dieselbe Figur, deren Ideale bloß um einen logischen Schritt “verrückt” sind. Die verrückte Königin.

Der bereits erwartete Showdown zwischen Dany und Jon im zerstörten Thronsaal ist lyrisch und dennoch nicht kitschig inszeniert. Die subtile Musik bewahrt die Szene vor dem schwelenden Pathos eines antiken Theaterstücks. Unsere Khaleesi bekommt in ihren letzten Momenten ein wenig Würde und Menschlichkeit zurück, obwohl sie all das in der letzten Folge verloren hat.

Völlig richtig erkennt Drogon, dass nicht Jon sein Frauchen getötet hat, sondern der Eiserne Thron. Schon oft haben wir von der Intelligenz der Drachen gehört, jetzt endlich wird sie in einer symbolischen Szene gezeigt: Der Thron wurde gefertigt im Drachenfeuer und er wird zerstört im Drachenfeuer. Die Manifestation von absoluter Macht wurde vernichtet, eine Parallele zum Ring der Macht aus Der Herr der Ringe.

Daenerys ist tot und die Folge macht einen sehr anti-klimatischen Zeitsprung, der durch Tyrions gewachsenen Bart angekündigt wird. Einige Wochen sind wohl vergangen und die mächtigsten Menschen von Westeros haben sich zusammengefunden, um aufzuräumen. Doch was ist dazwischen passiert? Warum sehen wir keine Reaktionen auf den Tod von Daenerys? Der Spannungsfaden reißt mitten in der Folge einfach ab.

Dabei ist dieser Moment in der Drachenarena der wohl bedeutendste und interessanteste in der Historie von Game of Thrones: das politische System wird reformiert. Zwar versucht Sam ganz nebenbei die Demokratie einzuführen, stößt dabei aber bloß auf Gelächter. Schade, für ein Game of Republics ist die festgefahrene Gesellschaft eines fiktiven Mittelalters wohl noch nicht bereit. Also ein Schritt nach dem anderen!

In diesem Moment manifestiert sich die “Moral” von Game of Thrones. Was macht einen guten Herrscher aus? Wir haben mehrere Herrschertypen erforscht: Cersei war gefürchtet. Jon war gerecht und ehrenhaft. Daenerys war stark, ambitioniert und egoistisch. Keiner konnte mit der Macht erfolgreich umgehen. Tywin hat uns in Staffel 4 bereits verraten, was einen guten König ausmacht:

Ein guter König muss weise sein.

Tywin Lennister, Game of Thrones, Folge 04×03 (2014)

Wer ”das Rad zerbrechen” will, muss aus Fehlern lernen. Das ist Weisheit. Wer ist also besser geeignet als Bran, die Objektivität in Person, mit Blick nach vorne und nach hinten, und Tyrion, der als neue Hand seine Fehler wieder gut machen darf?

Dann bleibt noch Aegon Targaryen. Jon opferte seine Herkunft und seinen Anspruch auf den Thron für das größere Wohl, indem er Daenerys tötete. Und nun muss auch sein Name keine Rolle mehr spielen, denn aus einer Erbmonarchie wurde eine Wahlmonarchie. Das mag für den ein oder anderen zu lahm sein, vor allem, da nun der am wenigsten charismatische Charakter von allen auf dem Thron gelandet ist. Doch wenn Westeros einer Sache überdrüssig ist, dann sind es wohl charismatische Thronanwärter mit zu großem Ego.

Ist nun auch Sansa weise genug, um den Norden als unabhängiges Königreich zu führen? Wenn man ihre Geschichte rückblickend betrachtet, durchlebt sie die größte Charakterentwicklung der gesamten Serie. Sansa hat es verdient. Außerdem gefällt mir die Idee, dass sich der Norden mit dem Kampf gegen die Untoten die Unabhängigkeit “verdient” hat. Das gibt dem schon beinahe vergessenen Krieg gegen den Nachtkönig eine kleine aber willkommene Relevanz für die Story.

Was das Liebesdreieck zwischen Cersei, Jaime und Brienne letztendlich bedeutet hat, erfahren wir ebenfalls in der für mich emotionalsten Szene der Folge. Als neue Anführerin der Königsgarde vervollständigt sie das Vermächtnis von Jaime Lennister in Wort und Schrift. Zuerst schlug Jaime Brienne zum Ritter und erfüllte ihr damit ihren größten Wunsch. Nun kann sich Brienne revanchieren und Jaime seine Ehre zurückgeben, die er lange Zeit für verloren hielt. Ist dieses Ende nicht viel schöner und nachvollziehbarer als eine tatsächliche, etwas peinliche Liebesbeziehung zwischen Jaime und Brienne?

Jons Charakterentwicklung haben wir sehr lange als einen linearen Aufstieg interpretiert. Letztendlich ist seine Geschichte jedoch ein Kreis. Nicht nur setzt Jon auf seinen alten Look, er kehrt auch zu seinen Wurzeln zurück. Jon mag der Thronerbe sein und er hat als dieser seinen Beitrag zur Geschichte geleistet, doch er gehört nicht auf den Thron. Jon hat seine Existenz im Norden gelassen: seine Unschuld, seine erste Liebe, seinen Wolf, seine Freunde. Als Quasi-Moses für ein Volk ohne Land begleitet er die Wildlinge hinter die Mauer; vermutlich ohne Intention, jemals zurückzukehren. Ein elegantes Ende für einen komplexen Charakter.

Die letzte Szene ist ein nostalgisches Callback zur allerersten Szene der Pilotfolge Game of Thrones. Alles begann, als sich das Tor der Schwarzen Festung öffnete und der Winter seine Fratze zeigte. Nun sehen wir im selben Setting einen Grashalm aufkeimen. Ist das der Dream of Spring, der Titel für George R.R. Martins letztes Buch, das wir vermutlich niemals lesen können? Selbst wenn nicht, ist dieses Ende der Serie vernünftig und durchdacht. Vermutlich muss sich die Fangemeinde aber erstmal von dem Schock erholen, dass Game of Thrones nun überhaupt zu Ende ist.

Fazit: Folge 6 ‘Der Eiserne Thron’

Ein Ende für ein nie endendes Spiel der Throne zu schreiben kann sich in keinem Szenario absolut rund und organisch anfühlen – es sei denn, der Nachtkönig hätte letztendlich wirklich gesiegt und alle getötet. Dennoch ist dieses Serienfinale ein würdiger Abschied mit starker Message, das seine wahre Qualität offenbart, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann; und möchte. Der Eiserne Thron ist kein Meisterwerk und bietet nicht viel mehr Nervenkitzel als ein ausführlicher Epilog, doch das Vermächtnis der Serie wird in einem gesunden Zustand konserviert. Auch wenn der IST-Zustand stimmig ist, fehlen der finalen Staffel mindestens zwei Folgen, die das rasante Tempo etwas ausgebremst hätten. Deshalb erreicht Staffel 8 nicht das erhabene Niveau der glorreichen alten Zeiten, doch der Standard bleibt hoch und man darf tatsächlich zufrieden sein. Game of Thrones ist kein Dexter oder Lost. Ich denke an das Schicksal der Charaktere und fühle mich gut. Und nun ist unsere Wache zu Ende.

Episodenrating: 87%

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Fazit

8.9/10
Sehr gut
Community-Rating: (2 Votes)
Episode 1 8.1/10
Episode 2 8.9/10
Episode 3 9.2/10
Episode 4 9.1/10
Episode 5 9.4/10
Episode 6 8.7/10
Details:

Artikel vom 21. Mai 2019

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