7.6/10

Kritik: Pokémon – Meisterdetektiv Pikachu

DEADPOOL ALS PIKACHU?

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Genres: Abenteuer, Animation, Komödie, Startdatum: 09.05.2019

Interessante Fakten für…

  • Tim erwähnt, dass ein Gangsterfilm im Fernsehen ein “alter Kriminalfilm” ist. Der gezeigte Clip ist eigentlich “Angels With Filthy Souls”, ein Film-im-Film, der im Original in Kevin – Allein zu Haus (1990) zu sehen war.

Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu ist Rob Lettermans ambitionierter Versuch, die beliebten Taschenmonster in die reale Welt zu befördern. Der Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds soll als ikonische Maus namens Pikachu den Einstieg in das verrückte Pokémon-Universum erleichtern. Ist ‘Meisterdetektiv Pikachu’ eine geniale Idee oder hat Pikachu zu früh seine Berufung gewechselt? Mehr dazu in der Kritik.

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#FantasyFanatic #Comicserien #AfterCredit

Darum geht’s

Die Welt von Tim Goodman (Justice Smith) ist von Pokémon bevölkert – Kreaturen, Monster und Tierwesen in allen möglichen Variationen. Tim selbst hat jedoch nichts mit ihnen gemein und lebt abseits von ihnen. Erst die Nachricht von dem Tod seines ihm entfremdeten Vaters treibt ihn nach Ryme City – eine Stadt, in der Menschen und Pokémon im Einklang leben. Als Tim in die Wohnung seines Vaters gelangt, findet er dort ein Pikachu (Ryan Reynolds) vor, eine gelbe elektrische Maus. Das Kuriose – dieses Pikachu kann er verstehen.

Obwohl dieses Pikachu sein Gedächtnis verloren hat, weiß er, dass er der Partner von Tims Vater Harry ist. Pikachu ist davon überzeugt das Harry als Detektiv seinen Tod nur vorgetäuscht hat, als er etwas Großem auf der Spur war. Pikachu ist erpicht darauf, zusammen mit dem widerwilligen Tim seinen Vater zu finden. Doch sie müssen sich beeilen, denn etwas Düsteres breitet sich in der idylischen Poké-Welt aus…

Pokémon – Komm, schnapp sie dir!

Pokémon ist ein Phänomen wie kein Zweites. Das Franchise um die fangbaren Taschenmonster (engl. Pocket-Monster) begann 1996 als japanisches Videospiel und ist mittlerweile ein enormer Teil der Popkultur geworden. Serien, Filme, Spielzeuge, mobile Apps, die bunten Taschenmonster sind überall. Mittlerweile gibt es über 800 dieser Kampfmonster und kein Ende ist in Sicht.

Als im Jahr 2016 das Spiel Meisterdetektiv Pikachu rauskam, wurde uns eine neue Betrachtungsweise des Pokémon-Universums geboten, einschließlich einem sprechenden Pikachu mit einer unnatürlich tiefen Stimme. Obwohl dieses Spiel im Vergleich zum Original-Franchise unterging, wurde es zur Vorlage für diesen Film. Eine Möglichkeit für die breite Masse, um in die farbenreiche Poké-Welt einzutauchen.

Dafür hat man den richtigen Reisebegleiter gewählt.

Deadpool, ich wähle dich!

Deadpool als Pikachu. Diese Idee ist jenseits von Genie und Wahnsinn. Schauspieler Ryan Reynolds, der den berücktigten Vierte-Wand-Brecher Deadpool verkörpert, leiht der gelben Maus seine ganze Persönlichkeit. Pikachu ist Deadpool, nur ohne das konstante Fluchen. Sarkastisch, sprücheklopfend und selbstironisch ist Pikachu ein krasser Kontrast zu der sonst kinderfreundlicheren Umgebung und funktioniert überraschenderweise hervorragend. So ist die knuffige Maus auch mal koffeinsüchtig oder singt im depressiven Zustand den Pokémon-Titelsong. Es ist so schräg, dass es einfach passt. Pikachu ist klar das Beste am Film.

Bevor Pikachu eingeführt wird, ist der Film ziemlich langatmig. Natürlich muss man die Poké-Welt vorher erklären (was in diesem Film überraschend gut funktioniert), doch auch hier hätte man mit Normalo Tim mehr machen können. Klar ist dieser skeptische Geselle eine hervorragende Abwechslung zu den ganzen energischen Anime-Helden, doch auch hier sind seine Einführung und Vorgeschichte erstaunlich unspektakulär. Die Welt steht hier klar im Vordergrund.

CSI: Pokémon

Wir kennen das Pokémon-Universum als Abenteuerwelt mit Trainern, Pokémonkämpfen und legendären Mysterien. Einen Krimi hinein zu quetschen wirkt am Anfang recht befremdlich. Und tatsächlich – bei all den Wundern, die sich um uns herum erreignen, wirkt der Fall um den verschwundenen Vater fast schon banal, auch wenn die Neo-Lichter einen gewissen neumodischen Film-Noir-Flair ausstrahlen. Vor allem am Anfang entwickelt sich die Geschichte recht langsam und die klischeehaften Krimi-Elemente sind eindeutig nicht die Stärke der Geschichte. Mal wird ein Pokémon verhört, mal entdeckt man einen illegalen Pokémonkämpfe-Ring, mal entdeckt man ein geheimes Laboratorium. Einzeln sind die Szenen mehr als überzeugend, doch gelegentlich fühlen sie sich wie Ausreden an, um möglichst viel von der Welt zu zeigen. Logiklücken eingeschlossen.

Erst im letzten Drittel geht es richtig los. Enthüllungen werden offenbart und es wird so richtig absurd. Vor allem beim Klimax ist die Kacke mal richtig am Dampfen und es kommt ein WTF-Moment nach dem anderen. Das erwartet man schon eher von einem abendfüllenden Pokémon-Film.

„Look, you could talk to humans, I could talk to Pokémon. And if you want to find your pops, we’re going to need each other.“

Detektiv Pikatchu (Ryan Reynolds)

Pokémon – Ein Kindheitstraum

Pokémon in der realen Welt. Der Traum zahlreicher Kindsköpfe ist wahr geworden. Und tatsächlich sieht diese Welt einfach nur einladend aus. Die Pokémon sind hervorragend in den Alltag integriert. Vor allem die Animationen können sich sehen lassen. Man wollte die Pokémon real wirken lassen und dennoch ihren Vorlagen treu bleiben. Natürlich sehen einige zu animiert aus, während andere zu sehr ins Uncanny Valley abdriften (viele sogar beabsichtigt), doch nach einer kleinen Eingewöhnung passen diese hervorragend ins absurde Geschehen (auch wenn man sich an die Poké-Laute gewöhnen muss). Die Pokémon fühlen sich lebendig an – sogar lebendiger als einige der Menschen.

Erstaunlich ist ebenfalls wie einfach der Einstieg ist. Man braucht (Gott sei Dank) nicht die Namen der knapp 800 bunten Viecher und deren Kampfstrategien zu kennen. Das meiste davon ist selbsterklärend und was unklar ist, wird mit einer Exposition ersichtlich. Ab da geht es in die bildgigantischen Poké-Abenteuer. Verfolgungsjagden, kolossale Naturgewalten und selbstverständlich klassische Pokémon-Kämpfe dürfen nicht fehlen. Da teilt man sich gerne die Welt mit Mutantenfröschen, feuerspeienden Echsen und verstörenden Pantomimen.

Fazit

7.6/10
Gut
Community-Rating:
Handlung 6/10
Charaktere 8/10
Action 7.5/10
Visuelle Umsetzung 8/10
Atmosphäre 8.5/10
Details:
Regisseur: Rob Letterman,
FSK: 6 Filmlänge: 104 Min.
Besetzung: Bill Nighy, Chris Geere, Justice Smith, Kathryn Newton, Ken Watanabe, Ryan Reynolds,

‘Pokémon – Meisterdetektiv Pikachu’ verbindet Generationen

Pokémon-Meisterdetektiv Pikachu schafft es erfolgreich das Franchise um die bunten Taschenmonster für die breite Masse zugänglich zu machen. Es ist ein Erlebnis, dessen Art man nur selten im Kino sieht. Auch wenn der Genre-Mix doch ziemlich chaotisch und unausgeglichen ist und die Story schlüssiger hätte sein können, lebt der Film genauso wie der Rest des Franchise von der fantasievollen Pokémon-Welt. Natürlich muss mans sich bewusst auf das Szenario einlassen, um die überzogenen Effekte und die bunten Monster zu akzeptieren. Doch sobald das geschehen ist, wird selbst der normale Kinogänger sein inneres Kind finden. Die Poké-Fans werden bei der Fülle an Nostalgie und Easter Eggs im siebten Himmel schwelgen. Ein Spaß für alte UND neue Pokémon-Trainer.

Artikel vom 15. Mai 2019

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