Zusammengefasst wirkt es so, als seien einige der Protagonisten austauschbar. Am überflüssigsten ist definitiv Katana (Karen Fukuhara). Sie wird viel später und ohne Vorwarnung eingeführt. Ihr wird ein schneller Hintergrund-Flashback hinterher geworfen und schon steht sie mit gezückter Katana in den Startlöchern. Und obwohl sie ein paar sehr nette Actionszenen auf ihr Konto verschreiben kann, muss man bedauerlicherweise sagen, dass sie absolut keine Bedeutung für die Story hat. Und das lässt sich auch über einige der anderen Charaktere sagen. Diese sind aufgeteilt in wirklich interessante Persönlichkeiten und solche, die nur wegen Fanservice und Promotion im Film mit dabei sind.
Mit Karacho in die Handlung geworfen
Hätte man den Charakteren doch nur etwas mehr Zeit gegeben, sich charakteristisch zu entwickeln. Doch das passiert nicht, denn dafür lässt einem die Handlung keine Zeit. Diese will nämlich so schnell zum Wesentlichen kommen wie nur möglich und wird dadurch zum größten Manko des Films. Denn es gibt keinen gleichmäßigen Übergang und nahezu keine Zeit nach Luft zu schnappen. Die Handlung beginnt mit mehr oder weniger langen Biografien, bei denen die Misfits einzeln beleuchtet werden. Mit ein paar netten Cameos versteht sich (Hashtag Batman (Ben Affleck)). Kaum ist das geschehen wird auch schon die Gefahr ersichtlich. Ohne entsprechenden Aufbau versteht sich. Und kaum ist das alles geschehen, schon wird die Selbstmordtruppe zusammengeworfen und findet sich am Ort des Geschehens wieder. Ab da geht dann auch alles brachial schnell. Da bekommt man schnell den Eindruck, dass irgendwas in der Mitte fehlt, etwas dass die Handlung zusammenhält. Da ist es auch kein Wunder, dass einige der Charaktere keine entsprechende Charakterentwicklung erhalten können. Ja wie denn auch, wenn die Handlung so sehr gehetzt wird.
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Actionspektakel in 3D
Worin die Superschurken am meisten glänzen können ist (natürlich) die Action. Jeder von ihnen bietet dafür einen individuellen Badass-Faktor. Ein gehöriges Actionspektakel servieren Deadshot mit seinem Schiessfeuerwerk und das flammende Inferno namens El Diablo. Dann wären da Captain Boomerang und seine raue Kampfart, Harley Quinn und ihr Baseballschläger, Killer Croc und seine animalische Wildheit und Katana kann hier mit ihrer Katana (obivous name is obvious) ordentlich Eindruck machen. Diese Szenen wurden sichtbar mit viel Fleiß und Engagement umgesetzt.
Woran es der Action jedoch mangelt, ist ein Funken außergewöhnlichem Einfallsreichtum. Zwar überzeugt jede der Figuren mit individuellen Actionszenen, doch solche Momente, die wirklich in Erinnerung bleiben, sind selten. Da hat insgesamt Deadshot die meisten Highlights rausgehauen. Dennoch hätte bei der Fülle an unterschiedlichen Figuren mehr kommen können.
Ein Joke ohne Pointe
Wir haben über Ihn diskutiert, wir haben über Ihn gestritten und und wir haben ihn neugierig erwartet: Jared Leto als den neuen Joker. In sehr große Fußstapfen musste der neue Psychoclown treten, denn Heath Legder revolutionierte diese Rolle in The Dark Knight. Viele waren dem radikalen Imagewechsel vom anarchischen Terroristen zum tätowierten Exzentriker skeptisch gegenüber eingestellt. Und die Wahrheit ist – sie hatten Recht. Dieser Joker ist so blass wie sein Make-Up. Statt einem wahnsinnigen Genie, bekommen wir einen gestörten Crystal-Meth Junkie serviert. Zwar sieht er verstörend aus, doch mangelt es ihm deutlich am “Crazy Awesome”-Faktor, der ihn als den Lieblings-Antagonisten aus dem DC-Universum auszeichnet. Es fehlt ihm an treibender Motivation, abseits seiner Geliebten Harley. Das sollte selbst den Zuschauern auffallen, denen die Figur des Jokers nichts sagt. Leto überspielt die Rolle zwar recht unterhaltsam, doch mehr als “amüsant” ist eben nicht drin. Der Gänsehaut-Faktor eines Heath Ledger fehlt. Es ist ein unfairer, doch nötiger Vergleich. Bloß auf den Namen “Joker” kommt es eben nicht an.
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