Topliste: Die besten Filme aller Zeiten
4001REVIEWS – 18 LIEBLINGSFILME
4001REVIEWS – 18 LIEBLINGSFILME
Die Besten, die Großartigsten, die Allerfantastischsten… Das Internet ist voll von Toplisten, die meisten davon sehen jedoch aus, wie von einem Algorithmus zusammengestellt. Von Die Verurteilten bis zu Casablanca – immer die üblichen Verdächtigen, in den begleitenden Texten überschlagen sich Autor:innen dabei, zu beschreiben, wie ultimativ übertoll diese Filme sind.
Ist das Unterfangen, eine Liste der besten Filme aller Zeiten zusammenzustellen, also von Anfang an dem Untergang geweiht? Natürlich nicht!
Eine Topliste drückt eine Stimmung aus, zwingt uns, unsere Meinung zu formulieren und kann eine Inspiration für andere und ein Startpunkt für eine Diskussion sein.
Für diese Liste hat sich die 4001Reviews-Redaktion zusammengetan und aus dem Pool der IMDB Top 250 über unsere Lieblingsfilme abgestimmt. Es gab überraschende Newcomer, Klassiker die leer ausgingen, alte Bekannte und viel „wtf, wer hat dafür gestimmt?!“.
Herausgekommen ist eine Liste, die den Mittelpunkt unseres vielfältigen Geschmacks abbildet, die großen Filmmomente, auf die wir uns alle einigen können. Gleichzeitig ist es eine Rundreise durch die Geschichte 4001Reviews – viele dieser Filme begegneten uns in allen möglichen Formen bereits im 4001-Universum.
Wir hoffen, dass ihr in dieser Liste Inspiration findet, zu Rewatches animiert werden, einige Klassiker endlich mal nachholt, eure persönlichen Lieblinge wiederfindet und in jeder dieser Zeilen die Liebe zu Filmen entdeckt, die wir teilen.
Genre: Fantasy
FSK: 12
Worum geht’s?
Dem kleine Frodo (Elijah Wood) fällt ein mysteriöser Ring in die Hände. Zauberer Gandalf (Ian McKellen) enthüllt: Dieser Ring hat die Macht, die Welt in den Abgrund zu stoßen. Frodo begibt sich auf die lange Reise, um ihn für immer zu zerstören, unterstützt von einer bunt gemischten Gefolgschaft.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Heutzutage, zwei Jahrzehnte nach Abschluss der Saga, ist es kaum noch vorstellbar, wie die Filmwelt vor Peter Jacksons Trilogie aussah. Dieser Film glich einem Paukenschlag und revolutionierte das Fantasy- sowie das Abenteuerkino. In diesem Auftakt steckte, einer Schatztruhe gleich, bereits all das, was die Reihe so großartig werden ließ. Unvergessliche Momente, packende Action, liebenswerte Charaktere und Effekte auf der Höhe der Zeit. Von der mystischen Exposition bis zum Cliffhanger-Ende ist der Film nahtlos erzählt und gibt keine Gelegenheit zur Langeweile. Niemand, der sich nicht Bilbos Geburtstag oder „DU! KANNST NICHT! VORBEI!!!“ erinnert. Für einige ist er sogar der optimale Weihnachtsfilm!
Dieser Meilenstein stellte Tolkienologen zufrieden und rekrutierte Millionen neuer Fans.
Genre: Fantasy
FSK: 12
Worum geht’s?
Frodo (Elijah Wood) befindet sich auf den letzten Metern zum Schicksalsberg, um den Ring der Macht endgültig zu zerstören und Mittelerde so zu retten. Doch steht ihm der schwerste Teil der Reise noch bevor und Saurons Präsenz scheint kaum noch aufzuhalten. Ein Verbund aus allen friedlichen Völkern Mittelerdes muss sich zusammenschließen, um der Armee des dunklen Herrschers entgegenzutreten.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Unter Fans heißt es heutzutage „Extended Edition oder nix“ und wer sich damit für zwölf Stunden nach Mittelerde begibt, spürt die Wucht, mit der die Trilogie endet. In einem nicht enden wollenden Spektakel führen Wege lang verlorener Freunde wieder zusammen und die tief ins Herz geschlossene Welt wird bis in den dunkelsten Winkel erforscht, umkämpft und gewonnen. Nicht umsonst wählte die 4001Reviews-Redaktion dieses „spektakuläre und perfekte Finale“ bereits zu den besten Filmen der 2000er. Wie ein Magnet zieht der Schicksalsberg Frodo an und auch wir können nicht aufhören zu staunen, bis der Ring zerstört ist und der Abspann läuft.
Ein mehr als würdiger Abschluss, der selbst bei Hardcore-Fans keine Wünsche übrig lässt.
Genre: Thriller
FSK: 18
Worum geht’s?
Die namenlose Hauptfigur (Edward Norton) lebt das Leben, zu dem so viele Menschen der westlichen Welt verdammt sind: Arbeit, Konsum, Bedeutungslosigkeit. Im mysteriösen Tyler (Brad Pitt) trifft er sein Gegenbild, ein Rockstar ohne Bühne, der jeden Tag aufs vollste auskostet und das Leben herausfordert. Das ungleiche Paar zieht los. Doch wer das Leben herausfordert, läuft Gefahr, das eigene zu verlieren.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Die besten Filme aller Zeiten sind zeitlos und werden von jeder Generation von Filmfans neu entdeckt. Die Gedanken des Films sind noch genau so provokant, herausfordernd und anziehend wie vor 20 Jahren. Auch heute noch fristen Millionen von Menschen ein ödes Leben, in dem weder Markenprodukte noch Jobs Erfüllung geben. Ein Leben, das sich stets so anfühlt, als ginge da noch mehr. Fight Club fängt dieses Gefühl perfekt ein. Schonungslos prügelt der Film auf den Zuschauer ein, bis wir uns ermattet fühlen – aber unglaublich lebendig. Brad Pitt ist cool in einer der besten Performances seiner Karriere und das Podcast Dream Team Daniel & Sophie waren mutig genug, Regel Nr. 1 zu brechen – und sprachen über den Fight Club.
Genre: Satire
FSK: 16
Worum geht’s?
Familie Kim kann sich gerade so über Wasser halten. Finanziell gelingt das durch Gelegenheitsjobs, bei einer Sturmflut müssen sie den Kopf wortwörtlich über Wasser halten, ihr Zuhause versinkt in Fluten. Ein Jobangebot führt zunächst Sohn Ki-Woo (Choi Woo-Shik) in das noble Haus der wohlhabenden Familie Park und auch die anderen Familienmitglieder finden ihren Weg in das Park’sche Anwesen und leben als unentdeckte Untermieter. Dass das nicht ewig gut gehen kann ist klar und Familie Kim muss ihren hart erkämpftem Unterschlupf bald verteidigen.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
International erfolgreiche Filme müssen nicht immer aus Hollywood kommen – das ist soweit bekannt. Doch mit diesem Film wurde diese Aussage greifbar – in Form einer kleinen Goldstatue. Parasite wurde der erste nicht-englischsprachige Film, dem die Film-Auszeichnung mit der wohl größten Strahlkraft verliehen wurde. Weltweit waren Menschen begeistert von diesem Film, der erst Drama, dann Komödie, dann zum Thriller wird und mal leichtfüßig flattert wie ein Schmetterling, dann wieder grollt wie ein Frühlingsgewitter. Die Erzählung über die Kluft zwischen oben und unten ist mitnehmend, clever und wird relevant bleiben, so lang es Arm und Reich gibt.
Für Millionen von Menschen ein Türöffner für das Kino abseits des US-Marktes und für uns einer der prägendsten Filme der 2010er.
Genre: Sci-Fi-Horror
FSK: 16
Worum geht’s?
In der Zukunft durchqueren Handels-Raumschiffe das All. Die Nostromo fängt auf ihrer Reise einen Hilferuf über Funk ab und landet auf einem unbekannten Planeten, um dem Signal nachzugehen. Der scheinbar unbewohnte Planet ist von einer parasitären Lebensart bevölkert und nachdem die Crew attackiert wurde und sich auf das Schiff zurückzieht, ahnen sie nicht, dass sie den Tod mit an Bord gebracht haben. In den Weiten des Alls gibt es kein Entkommen vom Raumschiff und entweder wird die Crew überleben – oder das Alien. (Eine Zusammenfassung der gesamten Reihe gibt es hier)
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Selbst hart gesottene Horrorfans können sich dem Schrecken der Alien-Reihe kaum entziehen. 1979 hat der eingeschlagen und sorgt auch heute noch beim ersten Watch für schmerzverzerrte Gesichter. Das Alien ist inspiriert von allen erdenklichen Schrecken der Kunstgeschichte und Psychologie, in den dunklen Gängen des Raumschiffs trumpft es als ultimativer Bösewicht auf. Der Film sorgte für feministischen Spin im Horror-Genre und bleibt als „nervenaufreibender und perfekt inszenierter Weltraum-Schocker“ für immer ein Zeugnis der technischen und erzählerischen Raffinesse des 70er-Jahre-Kinos.
Genre: Animation
FSK: 0
Worum geht’s?
Die chaotische Gefühlswelt eines jungen Mädchens kurz vor den Teenagerjahren wird auf geniale Weise erlebbar gemacht – ihre Gefühle sind personifizierte kleine Wesen, die in ihrem Kopf schalten und walten. Doch eines Tages kommen die Gefühle „Kummer“ und „Freunde“ abhanden. Das emotionale Gleichgewicht gerät ins Wanken.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Emotionen als kleine sprechende Wesen, die herumwuseln und versinnbildlichen was passiert, wenn wir uns freuen oder ärgern? Eine Idee, die in der Krönung der Pixar-Filmographie zu ungeahnter Größe wächst. Es scheint, als sei der Trickfilm für fantastische Gedankenspiele wie dieses erfunden worden und Pixar wächst in Animation und Story über sich hinaus. Der Film ist lehrreich, versetzt uns zurück in die fast vergessene Kindheit und rührt selbst Hartgesottene zu Tränen.
Genre: Science-Fiction
FSK: 12
Worum geht’s?
Los Angeles im Jahr 2019: eine schmutzige Megacity, bevölkert von Menschen aller Kulturen und Replikanten – perfekte Menschenkopien, die ihren Vorlagen in allem überlegen sind. Rick Deckards Job ist es, untergetauchte Replikanten zu finden und auszuschalten, denn die künstlichen Bewohner drohen, sich gegen die Menschen zu erheben. Deckard verstrickt sich in Ermittlungen, immer vorsichtig, wem er trauen kann.
Eine ausführliche Zusammenfassung der gesamten Reihe findet sich hier.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Das Sequels häufig den Kürzeren ziehen ist bekannt, doch das passiert nur selten: Ein Sequel schlägt ein wie eine Bombe und wird von Fans und Kritikern gefeiert – muss jedoch vor dem Original klein bei geben. Weil dieses einfach noch besser ist. Tatsächlich zieht sich die Diskussion um den besseren Teil der Reihe wie ein roter Faden durch die 4001Reviews-Geschichte, doch der dunkle, optisch makellose, philosophische Film Noir ist ein Highlight der 80er und wird den Test der Zeit bestehen – im Kino und in der 4001Reviews-Redaktion.
Genre: Comic
FSK: 16
Worum geht’s?
Im zweiten Teil von Christopher Nolans Trilogie ist die Fledermaus mehr denn je gefordert. Von Glamour und spritziger Ästhetik anderer Comic-Verfilmungen bleibt wenig über, denn in diesem düsteren Thriller muss es Batman (Christian Bale) mit einem der komplexesten Bösewichte der Filmgeschichte aufnehmen. Der Joker (Heath Ledger) will die Welt brennen sehen und wiegelt Gotham gegen Batman auf. Die Rettung seiner Heimat scheint den höchsten aller Preise zu haben – Bruce Wayne muss seine Identität preisgeben.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Heutzutage sind Comic-Verfilmungen Kassenschlager und eine sichere Sache für alle Beteiligten. Doch es gab eine Zeit, in der Filme über Superheld:innen misstrauisch beäugt wurden. Wo soll sich zwischen den bunten Seiten eines Comics echte Geschichten verstecken? Christopher Nolan trat mit seiner Neuverfilmung des Batman-Mythos aufs Gaspedal – mit The Dark Night hatte er dann bereits alle hinter sich gelassen. Der Film ist so mitreißend, selbst nach zwei Stunden geballter Action, wünscht man sich, der Film würde nicht aufhören – und das tut er dann auch nicht, es gibt zu viel zu erzählen und wir bleiben gebannt. Nolan nimmt seinen Helden ernst und erzählt ihn als tragische Figur von epischer Größe. Der Film ist das beste Einzelwerk des Batman-Universums, obwohl Daniel und Sophie zu einem anderen Fazit kommen.
Genre: Gangster-Drama
FSK: 16
Worum geht’s?
Michael Corleone (Al Pacino) hält die Familiengeschäfte fest in der Hand und weitet skrupellos seine Macht aus, entfernt sich jedoch immer weiter von seiner Familie. Während Michael zu einem Mann heranwächst, wird ihm die Entwicklung seines Vaters gegenübergestellt: In Rückblenden wird die Geschichte von Vito Corleone (Robert de Niro) erzählt. Nach der Ankunft in New York in den 1910er Jahren arbeitet sich der junge Italiener am American Dream ab und wird durch Geschick und Gewalt zum „Don“.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
An wen denken wir, wenn wir „Der Pate“ hören? Natürlich an Vito, wie er ein Angebot vorschlägt, dass sein Gegenüber nicht ablehnen kann. Mit einer unglaublichen Präsenz vor der Kamera prägte Marlon Brando das Bild des Patriarchen wie kein anderer. Der erste Teil der legendären Trilogie präsentierte uns eine Legende – der zweite Teil erklärt sie. Mit Robert de Niro und Al Pacino kommen Giganten des New Hollywood zusammen und der Film verknüpft das Band ihrer Figuren auf erzählerische Weise. Beide Figuren, Vater und Sohn, gehören zusammen, ihr Schicksal ist verbunden – als italienische Immigranten, als Katholiken, als Familienväter, Ehemänner, als Businessmen. In zwei Figuren, über viele Dekaden hinweg, erzählt dieses Epos alles, woran die Menschheit seit ihren Anfängen verzweifelt.
Genre: Gangsterfilm
FSK: 16
Worum geht’s?
Alles kann passieren und das sogar gleichzeitig: Vincent (John Travolta) und Jules (Samuel L. Jackson) sind auf der Suche nach einem mysteriösen Koffer, Mia (Uma Thurman) braucht keinen Aufpasser und bekommt trotzdem einen und Boxer Butch (Bruce Willis) ist auf der Flucht, nachdem er sich bei einem abgekarteten Boxkampf nicht an die Abmachung gehalten hat. Wenn dann noch ein Raubüberfall dazukommt, ist das kontrollierte Chaos perfekt.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Die Karriere von Quentin Tarantino als Heilsbringer und Enfant Terrible Hollywoods nahm mit diesem Film richtig Fahrt auf. Ein wilder Ritt durch Sex, Drugs, Rock’n’Roll, mit Zitaten für die Ewigkeit. 1994 konnten Gangster plötzlich Fast Food essen, alternde Schauspieler:innen auf neue Erfolge hoffen (fast alle Stars hatten ihre großen Hits bereits hinter sich und konnten trotzdem nochmal einen Karriere-Turbo zünden), scheinbar belanglose Dialoge konnten ganze Szenen tragen. Und mit dieser perfekten Mischung konnte man plötzlich sogar die Palme d’Or aus Cannes abholen. Bis heute gibt es wohl kein WG-Zimmer ohne Pulp Fiction-Poster, denn dieses meisterhaft gefertigte Recyclingprodukt aus der B-Movie-Wühlkiste begeistert jede Generation aufs Neue.
Genre: Sci-Fi-Thriller
FSK: 12
Worum geht’s?
Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Dieb der besonderen Art, er stiehlt kein Gold aus Tresoren, sondern Informationen aus menschlichen Träumen – oder er tut das genaue Gegenteil und pflanzt Informationen in anderer Leute Gehirn ein. Cobb und sein Team aus Traum-Experten dringen in Zwischenwelten vor, in denen Realität und Fantasie so weit gedehnt werden, wie der Verstand des Zuschauers es mitmacht.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Die besten Filme aller Zeiten kann man immer wieder anschauen – weil sie uns bewegen, zum Lachen bringen… oder weil wir sie beim ersten mal nur schwer begreifen können? Letzteres trifft auf Filme zu, die sich einer besonderen Idee annehmen und sich dieser Idee erzählerisch vollkommen unterordnen. Inception trieb diese Hingabe zur Idee auf die Spitze und sucht bis heute seinesgleichen. Ein Film über die Möglichkeiten des Traumes, träumerisch erzählt, der vorüberrauscht, bevor man vollständig begriffen hat, was eigentlich geschehen ist. Das Mindfuck-Genre wird hier mit atemberaubender Thriller-Intensität kombiniert, die Handlung ist glasklar und irritiert uns geschickt mit Reflektionen auf ihrer Oberfläche. Gepaart mit einem Soundtrack der beinahe physisch spürbar ist und Leonardo DiCaprios überragender Leistung ist dies ein All-Time-Favorite der Redaktion. Wir warten bis heute auf ein Sequel!
Genre: Thriller
FSK: 16
Worum geht’s?
Zwei Ermittler sind auf der Jagd nach einem Serienkiller. Stets einen Schritt voraus treibt dieser ein perfides Spiel und inszeniert seine Morde auf abstoßende Weisen, angelehnt an die sieben Todsünden. Der altgediegene Somerset (Morgan Freeman) und der übereifrige Neuling Mills (Brad Pitt) versuchen sich in die Psyche des Killers hineinzudenken.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Ein Killer geht um und die Polizei ist ihm auf den Fersen – soweit nichts Ungewöhnliches, seit Jahrzehnten beliebtes Topos im Kino und auch heute noch fast täglich im TV zu sehen. Doch David Fincher wäre nicht David Fincher, wenn er einem bekannten Genre nicht neue Töne abringen könnte. Die Tatorte des Killers „John Doe“ sind nicht einfach Tatorte sondern schockierende Gemälde, die sich auf der Netzhaut einbrennen. Während es bei den meisten Krimis Spaß macht, mitzufiebern, ist es hier eine Tortur. Selbst das unbeschreibliche Ende bringt keine Erlösung sondern führt uns tiefer in die Gedankenwelt von Täter und Verfolgern – gibt es überhaupt noch etwas Gutes in der Welt? Ein absolutes Must-See!
Genre: Animationsfilm
FSK: 0
Worum geht’s?
Mufasa herrscht weise über die Savanne. Er ist der König der Löwen und aller Tiere, die das weite Land bevölkern. Doch sein Bruder Scar schmiedet ein Komplott, tötet den König und setzt sich auf den Thron. Mufasas Sohn kann entkommen und verbringt seine Jugend im Exil. Gemeinsam mit neuen Freunden bereitet er sich darauf vor, seiner Bestimmung zu folgen und seinen Platz als rechtmäßigen Herrscher des Landes wiedereinzunehmen.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Das erste Eis, der erste Wackelzahn, das erste blutige Knie vom Fahrradsturz, das erste mal Der König der Löwen – Für viele Menschen war und ist Disneys monumentaler Animationsfilm ein prägender Moment der Kindheit. Die wilde Achterbahnfahrt sorgte für euphorisches Lachen und nie gekannte emotionale Tiefschläge. Disneys Katalog spart nicht mit traumatischen Sterbeszenen, doch über Mufasas Tod kommen einige Kinofans ihr ganzes Leben über nicht hinweg. Ein Film, der bereits den Kleinsten die ganze Bandbreite von Leinwand-Emotionen eröffnet, so vielfältig, dass er für uns einerseits ein Gute-Laune-Highlight , andererseits eine tränenreiche Erfahrung ist.
Genre: Horror
FSK: 16
Worum geht’s?
Der mit Alkoholproblemen kämpfende Autor Jack (Jack Nicholson) soll mit seiner Familie im geschlossenen Overlook-Hotel überwintern. Durch den entspannten Saison-Job hofft der Schriftsteller, Ruhe zum Schreiben zu finden. Ersten gruseligen Erscheinungen folgen immer schlimmere und der Spuk des Hotels wirkt sich schwer auf die Psyche der Familie aus.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Der Horrorfilm hat einen festen Platz in der Geschichte des Kinos. Doch neben Grusel-Momenten und schockierenden Effekten ist es häufig der spürbar gruselige doppelte Boden, der uns fasziniert. Ein guter Horrorfilm zeigt nicht nur, dass etwas Schreckliches passiert, er lässt uns die unheilvollen Schwingungen bereits spüren. In dieser Romanverfilmung spüren wir in jeder Szene eine bedrohliche Macht. Auf jedem Flur, hinter jeder Tür und in jeder Faser des Teppichbodens scheint ein jahrhundertealter Fluch zu stecken, in den starr-symmetrischen Bildkompositionen wird Jack uns immer fremder. Der unerreichte Höhepunkt des Haunted House-Films, voller unbehaglicher visueller Manipulation, ein Film, über den sich noch heute streiten lässt.
Genre: Drama
FSK: 16
Worum geht’s?
Die Hölle von Suburbia frisst den Angestellten Lester (Kevin Spacey) auf. Alle Bedürfnisse sind befriedigt, keine Herausforderung wartet, er lebt das Leben von Millionen anderer US-Amerikaner und verspürt dennoch eine unerklärbare innere Leere. Auf ihn wartet nur noch der Tod, doch Lester möchte leben. In einem Aufbegehren gegen die sichere, doch sinnentleerte Existenz sucht Lester in jedem Moment seine Alltags Spaß, Lebendigkeit und Authentizität.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Vor der Jahrtausendwende träumte die westliche Welt vom Ende der Geschichte und dem Wohlstand für alle. Dass dieses Versprechen, gepaart mit sinnentleerter Arbeit und beschleunigtem Leben ein exzellenter Nährboden für eine Midlife Crisis ist, wirkt rückblickend offensichtlich. American Beauty traf in den satten, gelangweilten Gesellschaften des Westens einen Nerv, ebenso wie der „Brech-aus-deiner-Routine-aus“-Tornado Fight Club. Doch American Beauty ist stiller, lustiger und beweist, dass wir uns keiner revolutionären Armee anschließen müssen, um Sinn in unserem Leben zu finden. Man muss der Konsumgesellschaft keine Parolen entgegenschreien, das beste Gegenmittel für die betäubte, dahinplätschernde Fake-Öffentlichkeit sind ehrliche Menschen, die ihre ehrlichen Gefühle ergründen und zu ihnen stehen. Sinnentleerte Existenz und das Gefühl, nur mit angezogener Handbremse zu leben, gibt es heute noch genauso wie 1999 – weshalb American Beauty immer wieder geschaut und verdaut werden sollte.
Genre: Animationsfilm
FSK: 6
Worum geht’s?
Wer ist Spider-Man und wenn ja, wie viele? Der Teenager Miles (Shameik Moore) wird von einer radioaktiven Spinne gebissen und entwickelt Superkräfte. Doch zu seiner Verwunderung muss der frisch gebackene Superheld feststellen, dass es noch einen weiteren Spider-Man gibt (Jake Johnson). Und noch einen! Und… wie viele weitere eigentlich? Ein Riss im Multiversum stellt die ganze Welt auf den Kopf, ganz wie es der Verbrecher Kingpin (Liev Schreiber) geplant hat.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Wie oft kann man ein und dieselbe Story erzählen? Hollywoods Superhelden-Fabrik geht dieser Frage seit Spideys erstem Auftritt vor 20 Jahren emsig nach. Alle Blickwinkel waren eingenommen, von Ant-Man bis Baron Zemo so ziemlich jede bekannte Figur auf der Leinwand zu sehen, die jemals ein Marvel-Panel streifte. „Comic-Verfilmung, quo vadis?“ fragten Fans und Feuilleton in den auslaufenden 2010er Jahren. Doch vermutlich brauchte es diese Sackgasse, dieses Gefühl des Auserzählt-Sein für den Befreiungsschlag: mit A New Universe gelang Marvel nicht nur beste Film der Reihe und der kreative Neustart des Spiderversums, sondern auch ein starkes Signal an die Filmwelt: Wir sind noch nicht fertig! Es gibt neue Geschichten, so lange Menschen sich trauen, sie zu erzählen. Als erster Film nach Stan Lees Tod läutete der Film eine neue Comic-Ära ein und öffnete mit seiner Meta-Idee und dem mutigen Animationsstil Türen, die auch heute noch weit offen stehen. Bis heute lieben wir A New Universe!
Genre: Kriegsfilm
FSK: 16
Worum geht’s?
Die “Basterds“ sind eine Partisanengruppe, die im zweiten Weltkrieg Jagd auf Nazis machen. Die Wehrmacht zittert vor Lt. Raine (Brad Pitt) und seiner furchtlosen Truppe, die nicht zu fassen ist. Der intelligente, jedoch monströse SS-Mann Landa (Christoph Waltz) ist ihnen auf der Spur, doch die „Basterds“ machen sich bereits auf den Weg nach Paris, um die Führungsriege des NS-Staates auszuknipsen.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Quentin Tarantino und NS-Deutschland – eine Kombination, die für einiges Stirnrunzeln sorgte, als erste Details über seinen neusten Streifen bekannt wurden. Doch dauerte es nicht einmal zehn ganze Filmminuten, um alle Zweifel wegzuwischen – die Eröffnungsszene von Inglorious Basterds gehört zu den Glanzleistungen des Regisseurs und seiner Schauspieler und ist dank ihrer nervenzerfetzenden Spannung unsterblich geworden. Das hohe Niveau wird bis zum großen Finale gehalten und der Kultregisseur bewies, dass er es mit den größten seiner Kunst aufnehmen kann.
Genre: Fantasy
FSK: 16
Worum geht’s?
Eine verspielte, unschuldige Kindheit ist der kleinen Ophelia (Ivana Baquero) nicht gegönnt. Stattdessen lebt sie mit ihrer Mutter (Ariadna Gil) bei ihrem Stiefvater (Sergi López), der für das Franco-Regime Partisanen jagt. Von der gewalttätigen Umwelt getrieben, findet sich Ophelia in einem alten Labyrinth wieder. Hier trifft sie auf Pan (Doug Jones), der sie beauftragt, die Pforten eines sagenumwobenen Königreichs zu öffnen.
Warum gehört dieser Film zu den besten?
Viele Filme beanspruchen für sich, märchenhaft zu sein. Für den Fantasten Guillermo del Toro bedeuten Märchen jedoch nicht Prinzen in glänzender Rüstung und sprechende Tiere. In diesem Film dringt er zum Herzen der Gattung vor und nimmt uns mit in eine dunkle Zeit, in der Kindheit zerrissen wird und sich das Unterbewusste in fantasievollen Wesen manifestiert. Durch intensive Inszenierung findet der Film eine Sprache um über die unaussprechbare Tragik des Krieges zu sprechen. Diese „kraftvolle Darstellung der Schönheit der kindlichen Fantasie“ ist unbedingt sehenswert – auch wenn Johannes da anderer Meinung ist.
Lasst uns in den Kommentaren wissen, wo ihr übereinstimmt und was euch dazu bringt, die Hände überm Kopf zusammenzuschlagen.
Topliste vom 11. Juni 2022
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